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„Gewaltiger Zuzug“

959 Meter Seehöhe, 1.100 Einwohner: Hochfilzen ist trotz dörflicher Anmutung ein Markenzeichen. Der Grenzort zu Salzburg und der Biathlon-Sport sind zu einer Einheit verschmolzen. Aus einer Arbeiterstadt wurde in den letzten Jahren eine Tourismushochburg. Dank der Biathlon-WM soll das auch weiter so bleiben.

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„Hochfilzen ist im Weltfokus“, sagte Bürgermeister Konrad Walk und zeigte sich ob des unmittelbar bevorstehenden Großereignisses euphorisch. Vor allem der Bekanntheitsgrad der früheren Arbeitergemeinde sei durch den Biathlon-Sport über die Landesgrenzen hinaus enorm gestiegen. „Durch Biathlon wird einfach signalisiert, dass sich im Ort etwas tut. Er wird interessanter, auch für Investitionen“, sagte Walk.

Das Biathlonstadion in Hochfilzen

APA/Barbara Gindl

Das Biathlon-Stadion in Hochfilzen soll von Tausenden Besuchern frequentiert werden und dem örtlichen Tourismus ein sattes Umsatzplus bescheren

Der Bürgermeister zählte die positiven Folgewirkungen auf, von denen ein Gutteil auf das Biathlon-Konto geht. Man verspüre einen „gewaltigen Zuzug“, der private und soziale Wohnbau befinde sich im Aufschwung. Auch in Bezug auf Betriebsansiedelungen verzeichne Hochfilzen eine positive Entwicklung.

Millioneninvestition dank WM-Austragung

An die drei Millionen Euro seien zudem in Folge und im Vorfeld der Weltmeisterschaft in die Infrastruktur investiert worden - vor allem im Bereich des Wegenetzes. „Wir haben die Basis schaffen können, dass wir touristisch weiter wachsen“, erklärte Walk. Ein Beleg dafür: Auch die Nächtigungszahlen seien in den vergangenen drei Jahren nicht zuletzt durch Biathlon von rund 45.000 auf 65.000 gestiegen.

Der Grundstein für den Aufschwung sei im Zuge der vergangenen WM in der Gemeinde im Jahr 2005 gelegt worden. Damals wurde die Infrastruktur geschaffen, aufgrund der man nunmehr auf einem „höheren Level“ agieren könne, so der Ortschef. Als touristische Nachnutzung schwebt Walk ein „Biathlon-Weg“ mit einer Veranschaulichung der Entwicklung des Sports im Ort vor, den die Touristen auch im Sommer begehen können. Die Nachfrage wäre auf jeden Fall vorhanden, zeigte er sich überzeugt.

WM größte Veranstaltung aller Zeiten

Auch im Tourismusverband (TVB) Pillerseetal herrschte vor den Wettkämpfen Euphorie. „Das ist die größte Veranstaltung, die es in der Region je gegeben hat“, sagte Geschäftsführer Armin Kuen. Vor allem der deutsche Markt sei „gehypt“, die Nachfrage riesengroß, sagte der Geschäftsführer, der enorm positive Auswirkungen auf die gesamte Region sieht.

„Die Betten in der Region sind schon seit Langem voll“, sagte Kuen. Wie wichtig Biathlon mittlerweile für das Pillerseetal geworden ist, veranschaulichte der TVB-Geschäftsführer mit folgender Zahl: Im vergangenen Dezember habe man - natürlich auch bedingt durch die geringe Schneelage - ein Nächtigungsminus von 26 Prozent verzeichnet. Rund 16 Prozent davon seien auf den wegen der Weltmeisterschaft entfallenen Biathlon-Weltcup Anfang Dezember zurückzuführen.

„Apres-Biathlon“ soll Fans anlocken

Der TVB werde jedenfalls auch während der WM ordentlich die Werbetrommel rühren. Und Kuen verwies auf das umfangreiche Rahmenprogramm. Nach den Wettkämpfen wartet etwa das Fan Village beim Kulturhaus Hochfilzen auf die erwarteten rund 150.000 Fans. Dort werden jeden Tag Liveacts den Besuchern musikalisch einheizen. Bei der Eröffnungsfeier am Mittwoch (19.30 Uhr) fungiert Chartstürmer DJ Ötzi als Hauptact. An Renntagen wird das Fan Village am Abend zur Medal Plaza. Auf einer großen Bühne werden die Medaillengewinner präsentiert, und die Fans werden die Superstars hautnah erleben.

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