Spannende Entscheidung in Japan

Stefan Kraft hat am Samstag im ersten von zwei Weltcup-Skispringen in Sapporo den dritten Rang belegt. Der Salzburger musste sich nur dem Polen Maciej Kot und dem Slowenen Peter Prevc geschlagen geben, die sich ex aequo den Sieg teilten.

Für Kraft, der sich mit der größten Weite des zweiten Durchgangs (138,0 m) im Finale noch um einen Platz verbessern konnte, war es nach Platz zwei in Willingen und den beiden Siegen zuletzt beim Skifliegen in Oberstdorf das nächste Erfolgserlebnis.

„Es war kein einfacher Wettkampf. Es war schon ein bisserl windig, einmal mehr, einmal weniger Aufwind, aber im Endeffekt waren doch die besten wieder ganz vorne“, freute sich Kraft. „Das waren sehr coole Sprünge, der erste war ein bisschen knapp, aber der zweite war sehr gut“, sagte der Pongauer, der im Probedurchgang sogar auf 145 Meter gesegelt war.

Doppelte Premiere an der Spitze

Für Kot war es ein ganz besonderer Tag, der Pole hatte zuvor noch nie einen Bewerb im Weltcup gewonnen. Prevc, der im vergangenen Winter dominiert hatte, wiederum durfte sich über seinen ersten Saisonsieg freuen. Es war der insgesamt elfte Ex-aequo-Sieg im Weltcup, den bisher letzten hatten Noriaki Kasai und Simon Ammann im November 2014 in Ruka-Kuusamo gefeiert.

Als zweitbester Österreicher landete Manuel Fettner auf Platz acht, nachdem er zur Halbzeit noch 14. gewesen war. Michael Hayböck verpatzte hingegen seinen zweiten Sprung und fiel vom sechsten auf den 19. Rang zurück. Auch für Weltcup-Spitzenreiter Kamil Stoch verlief der Bewerb nicht nach Wunsch, der Pole musste sich mit Platz 18 begnügen. Noch schlechter erging es dem Weltcup-Vierten Domen Prevc, der Bruder des Tagessiegers kam mit der Schanze gar nicht zurecht, er belegte den 50. und letzten Rang.

100 Punkte Rückstand auf Leader Stoch

„Bei Aufwind tue ich mir ein Stück leichter, weil ich ein guter Flieger bin. Das weiß ich jetzt auch seit letztem Wochenende“, scherzte Kraft nach dem Bewerb. Österreichs aktuelle Nummer eins rückt nach dem zehnten Podestplatz Weltcup-Leader und Tournee-Sieger Stoch immer näher. Nach exakt zwei Dritteln der Weltcup-Saison bzw. 18 von 27 Einzel-Konkurrenzen hat der Salzburger als Gesamtdritter nur noch exakt 100 Zähler Rückstand auf den Polen. Auf den zweitplatzierten Norweger Daniel-Andre Tande fehlen Kraft nur noch neun Zähler.

„Es macht gerade so viel Spaß, ich bin in einer so guten Form und immer am Stockerl gewesen. Es läuft irrsinnig gut“, stellte Kraft fest, und dann gehe es auch schnell, dass man wieder an die Spitze herankomme. „Es taugt mir, dass es so knapp ist. Der Weltcup war ein großes Ziel, spannend wird es auf jeden Fall nach der WM.“ Er will sich am Sonntag ein bisschen schonen. „Ich muss Heinz (Kuttin, Anm.) beichten, dass ich die Quali auslasse, damit ich eine Stunde länger schlafen kann.“ Am Sonntag steht in Sapporo noch ein zweites Springen auf dem Programm (2.00 Uhr, live in ORF eins).

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