Im Ziel über 20 Sekunden voran
Martin Fourcade ist seiner Favoritenrolle bei der Biathlon-WM in Hochfilzen am Sonntag gerecht geworden. Nach Bronze im Sprint verteidigte der 28-jährige Franzose in der 12,5-km-Verfolgung seinen Titel erfolgreich und holte vor Johannes Thingnes Bö (+22,8) den Sieg. Rekordchampion Ole Einar Björndalen (beide NOR) wurde Dritter (25,6).
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Der Salzburger Julian Eberhard landete als bester ÖSV-Athlet mit 48,1 Sekunden Rückstand an der achten Stelle. Der 30-jährige Salzburger vergab nach dem achten Rang im Sprint seine Medaillenchance mit drei Fehlschüssen. Zweitbester Österreicher wurde Simon Eder (+1:33,7/3) als Zwölfter. Dominik Landertinger als 21. (1:49,3/4) sowie Daniel Mesotitsch (+4:11,7/5) hatten mit der Entscheidung nichts zu tun.
Fourcade ist Weltmeister
Biathlon-Superstar Martin Fourcade hat bei der Weltmeisterschaft in Hochfilzen seine erste Goldmedaille erobert. Julian Eberhard bot in der Verfolgung eine starke Leistung und landete als bester Österreicher auf Rang acht.
„Es war ein perfekter Tag. Es ist fantastisch, ich bin sehr glücklich. Ich hatte heute nicht so viel Druck, ich hatte aber keine Revanchegelüste“, betonte Fourcade im ORF-Interview, nachdem er sich bereits vor dem Rennen nach dem Handschlag und der Umarmung mit Anton Schipulin versöhnlich gezeigt hatte. „Wir haben es geklärt. Ich habe ihm gesagt, was ich dachte, er hat mir gesagt, was er dachte, und voila“, sagte der Franzose. Bei der Siegerehrung nach der Mixed-Staffel hatte der Russe den Handschlag mit Fourcade noch verweigert und so einen Eklat ausgelöst.
Eberhard zollt „brutal hohem Niveau“ Tribut
Mit leeren Händen stand indes Eberhard nach dem Rennen da. „Eine Medaille war das Ziel, es war ein sehr gutes Rennen von mir, aber es war heute ein brutal hohes Niveau. Die zwei knappen Fehler beim Liegendschießen waren wieder entscheidend, dass ich nicht mehr ganz vorne eingreifen konnte“, analysierte der Salzburger. Der zwölftplatzierte Eder war vor allem mit seiner Laufleistung zufrieden, obwohl es im Schießen für ihn nicht nach Wunsch geklappt hat: „Mit drei Fehlern um zehn Plätze verbessert. Wir haben Topmaterial.“

APA/Barbara Gindl
Fourcade dreht in der Verfolgung auf und gewann vor zwei Norwegern
ÖSV-Chefcoach Reinhard Gösweiner war mit den Leistungen seiner Athleten nicht unzufrieden, sah aber auch Verbesserungsbedarf. „Leider war wieder ein Fehler zu viel bei Julian Eberhard. Wenn man aufholen muss, ist halt jeder Fehler einer zu viel“, betonte der Oberösterreicher. „Wir müssen vor allem beim Stehendschießen sicherer werden. Da müssen wir schauen, dass wir das in den freien Tagen (bis Donnerstag, Anm.) hinbekommen.“
Björndalen lässt es richtig krachen
Neben Fourcade, der sich nach Mixed-Silber und Sprint-Bronze seinen insgesamt elften WM-Titel holte, war auch Björndalen richtig froh. Stunden bevor er Dritter geworden war, hatte seine Ehefrau Darja Domratschewa Silber im Jagdrennen gewonnen. „Jetzt wird so richtig gefeiert“, kündigte der 43-Jährige an, der sich seine insgesamt 45. WM-Medaille sicherte.
Biathlon-WM in Hochfilzen
Verfolgung Herren (12,5 km): |
1. |
Martin Fourcade |
FRA |
30:16,9 |
1* |
2. |
Johannes Thingnes Bö |
NOR |
+ 22,8 |
3 |
3. |
Ole Einar Björndalen |
NOR |
25,6 |
1 |
4. |
Anton Schipulin |
RUS |
33,6 |
1 |
5. |
Ondrej Moravec |
CZE |
34,0 |
2 |
6. |
Lowell Bailey |
USA |
34,7 |
1 |
7. |
Krasimir Anew |
BUL |
38,3 |
1 |
8. |
Julian Eberhard |
AUT |
48,1 |
3 |
9. |
Tarjei Bö |
NOR |
52,3 |
2 |
10. |
Simon Schempp |
GER |
52,4 |
3 |
11. |
Benedikt Doll |
GER |
1:05,1 |
3 |
12. |
Simon Eder |
AUT |
1:33,7 |
3 |
21. |
Dominik Landertinger |
AUT |
1:49,3 |
4 |
50. |
Daniel Mesotitsch |
AUT |
4:11,7 |
5 |
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