„Er wird immer mein kleiner Bruder sein“
In der Premier League ist der Titel für Manchester United mit zwölf Punkten Rückstand auf Platz eins illusorisch. Umso wichtiger wird die Performance in der Europa League für die „Red Devils“. Im Sechzehntelfinale bekommt es das Team von Jose Mourinho mit St. Etienne zu tun - und damit mit dem Club des Bruders von Superstar Paul Pogba.
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Für den 23-jährigen Franzosen Paul Pogba kommt es zum ersten Duell mit seinem zweieinhalb Jahre älteren Bruder Florentin. Ersterer wechselte im Sommer für die Rekordtransfersumme von 89 Millionen Pfund (104,59 Mio. Euro) von Juventus Turin nach Manchester.
Florentin, der sich wie sein Zwillingsbruder Mathias für das Nationalteam seines Geburtslandes Guinea entschieden hat, war dagegen ein „Schnäppchen“ für Rekordmeister St. Etienne. Für eine halbe Million Euro wurde der Innenverteidiger im Sommer 2012 vom Zweitligisten CS Sedan Ardennes zu St. Etienne transferiert. Das Warten auf den ersten Titel seit 1981 ging dennoch weiter.
„Paul hasst es, zu verlieren“
Laut Florentin ist es seinem berühmten Bruder Paul egal, der teuerste Fußballer aller Zeiten zu sein. „Das ist mehr ein Thema für die Medien“, meinte der 26-Jährige im Vorfeld des Sechzehntelfinal-Duells mit United.

APA/AFP/Romain Lafabregue
Florentin Pogba ist zweieinhalb Jahre älter als sein Bruder Paul, verteidigt für St. Etienne und ist aktueller Nationalspieler von Guinea
„Auch wenn dadurch alles, was er tut, drei- oder viermal so viel Aufmerksamkeit auf sich zieht - in guter wie in schlechter Hinsicht -, steckt er das mit seiner mentalen Stärke weg. Das hat ihn schon in seiner Jugend ausgezeichnet. Das Einzige, was er wirklich hasst, ist zu verlieren, das macht ihn wahnsinnig“, verriet Florentin Pogba, der ein ganz spezielles Verhältnis zu Paul hat. „Er kann alle Trophäen der Welt gewinnen, aber wird immer noch mein kleiner Bruder sein.“
Florentin Pogba als Ibrahimovic-Schatten
Beim Gastspiel im Old Trafford muss er aber nun in anderer Hinsicht auf ihn aufpassen, damit der Mittelfeldmann nicht seine volle Spielstärke entfalten kann. „Diese beiden Spiele werden emotional. Ich hoffe, wir werden ein gutes Ergebnis von hier mitnehmen. Auch wenn United ein großer Verein ist, im Fußball ist alles möglich. Die Tatsache, dass sie von der Papierform her besser als wir sind, spielt keine Rolle“, betonte Florentin Pogba, der vor allem United-Torjäger Zlatan Ibrahimovic im Blick haben muss. Bei St. Etienne steht auch Ex-Rapid-Stürmer Robert Beric im Kader.
Mourinho: Europa League als ungeliebter Bewerb
Mit etwas Sorge blickt Jose Mourinho auf das Sechzehntelfinal-Hinspiel. Der Portugiese fürchtet, dass seinem Team die große Zahl an Spielen bis Saisonende zu viel werden könnte. Mit der Europa League, der Premier League, dem FA Cup und dem Ligacup ist United noch in vier Bewerben vertreten. „Wenn wir überall weiterkommen, werden wir Probleme bekommen“, sagte der streitbare Starcoach angesichts von möglichen 27 Spielen binnen 13 Wochen.
In der Europa League Kräfte zu schonen komme aber nicht infrage, schließlich erhält der EL-Sieger automatisch ein Champions-League-Ticket - und das ist für United mitunter in der Europa League leichter zu holen als in der Meisterschaft. „Die Europa League ist ein Bewerb, den wir nicht spielen möchten. Aber wir spielen ihn.“
Betreffend die Rivalität zwischen den Pogba-Brüdern sieht Mourinho nur eine Leidtragende: „Ihre Mutter. Es ist unmöglich für sie, sich für einen der beiden zu entscheiden. Ich weiß von Paul, dass seine Mutter ein Unentschieden will.“
Schöpf und Burgstaller mit Schalke in Saloniki
Die noch im Bewerb befindlichen Clubs der ÖFB-Legionäre starten mit Auswärtsspielen in die entscheidende Phase. Kevin Wimmer gastiert mit Tottenham in Gent, Alessandro Schöpf und Guido Burgstaller treten mit Schalke 04 bei PAOK Saloniki an, und Besiktas Istanbul, Arbeitgeber von Veli Kavlak, bekommt es mit Israels Meister Hapoel Be’er Scheva zu tun. Der nach Verletzungen und Operationen wieder genesene ÖFB-Ex-Teamspieler wurde vom türkischen Champion jedoch nicht für den Europa-League-Kader genannt.
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