Raggett erzielt Goldtor

Lincoln City FC bleibt im englischen FA-Cup weiter das Team der Stunde. Der Fünftligist ließ sich am Samstag im Achtelfinale auch von Premier-League-Verein Burnley nicht stoppen und zog erstmals in der 133-jährigen Clubgeschichte im ältesten Fußballwettbewerb der Welt in die Runde der letzten acht ein. Für das Goldtor im Turf Moor von Burnley sorgte Sean Raggett in der 89. Minute.

Der Leader der fünftklassigen Conference National hatte auf dem Weg ins Viertelfinale bereits drei höherklassige Vereine aus dem Weg geräumt. Nach dem Auftaktsieg über Sechstligisten Altrincham FC mussten auch Oldham Athletic (3. Liga), Ipswich Town sowie Brighton & Hove Albion (beide 2. Liga) gegen das Überraschungsteam die Segel streichen. Der letzte Amateurclub, der im FA-Cup so weit kam, waren die Queens Park Rangers im Jahr 1914. Weiter war zuletzt Swindon Town 1912 mit dem Halbfinal-Einzug gekommen.

„Es ist unglaublich“, meinte Lincoln-Stürmer Matt Rhead, dessen Club in der englischen Ligarangfolge 81 Plätze hinter Burnley liegt. „Beim Start in den Bewerb im Oktober war das alles nur ein Traum.“ Fassungsloses Stauen blieb deshalb auch nur Burnley-Trainer Sean Dyche, dessen Auswahl zuvor nur drei der vergangenen 29 Heimspiele verloren hatte. „Es gibt keine Entschuldigungen. Nun sind wir nur ein weiteres Kapitel in ihrem Märchen“, sagte der 45-Jährige.

Leicester scheitert an Drittligisten

Überraschend im Achtelfinale gescheitert ist auch Meister Leicester City. Beim Drittligisten Millwall unterlagen die „Foxes“ trotz fast 50-minütiger Überzahl durch einen Gegentreffer in der 90. Minute mit 0:1. Ex-ÖFB-Kapitän Christian Fuchs saß auf der Bank. „Sie hatten mehr Herz, mehr Siegeswillen und mehr Charakter als wir“, ächzte der leidgeplagte Leicester-Coach Claudio Ranieri gegenüber der BBC.

Seine Truppe weist 2017 eine miserable Bilanz auf: zwei Siege (jeweils im FA-Cup), zwei Unentschieden, sechs Niederlagen. Am kommenden Wochenende wartet in der Premier League das Heimspiel gegen Liverpool, es droht das erstmalige Abrutschen auf die Abstiegsränge. Zuvor steht am Mittwoch das Champions-League-Achtelfinal-Hinspiel beim FC Sevilla an.

Manchester City muss nachsitzen

Mit Middlesbrough (3:2 gegen Oxford United/3. Liga) und Manchester City (0:0 bei Zweitligist Huddersfield Town) bekleckerten sich weitere Vereine aus der Premier League nicht gerade mit Ruhm. Sie vermieden aber immerhin eine Blamage. Für Manchester City fällt durch das nun anstehende Wiederholungsspiel am Dienstag oder Mittwoch ein Kurztrip nach Abu Dhabi kürzer aus als geplant.

Weniger Probleme hatte Premier-League-Spitzenreiter Chelsea beim Zweitligisten Wolverhampton Wanderers. Ohne einige Stammspieler taten sich die „Blues“ gegen den aktuellen Tabellen-19. der Championship allerdings lange schwer und mussten bis zur 65. Minute warten, bis Pedro das Führungstor erzielte. Chelseas Toptorschütze Diego Costa (89.) machte schließlich gegen den Club von Andreas Weimann, der bis zur 76. Minute im Einsatz war, alles klar.

Manchester United gastiert bei Blackburn

Erst am Sonntag gastiert Titelverteidiger Manchester United bei den Blackburn Rovers. Mitte der 1990er Jahre herrschte zwischen den beiden Teams eine große Rivalität, die parallel zum sportlichen Bedeutungsverlust der Rovers freilich abkühlte. Momentan ist Blackburn als Vorletzter der Championship vom Abstieg in die Drittklassigkeit bedroht, Trainer Owen Coyle steht Medienberichten zufolge vor dem Rauswurf.

Die größte Schieflage besteht auf dem Papier vor dem Gastspiel von Arsenal beim Fünftligisten Sutton am Montagabend. Für den zwölfmaligen FA-Cup-Gewinner ist es der erste Auftritt nach der 1:5-Niederlage gegen Bayern München in der Champions League. Die Partie findet vor 5.000 Zuschauern auf einem Kunstrasenfeld statt. Für Sutton, das zuvor Leeds United ausschaltete, ist es das wichtigste Spiel des Jahres, das Einnahmen von annähernd 400.000 Pfund (468.000 Euro) bringen könnte.

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