Themenüberblick

Deutsche eine Klasse für sich

Der letzte Damen-Titel bei der Biathlon-WM in Hochfilzen ist am Sonntag im Massenstart-Bewerb über 12,5 km erneut an die Deutsche Laura Dahlmeier gegangen. Sie holte damit in ihrem sechsten Rennen ihr fünftes Gold (plus eine Silbermedaille) vor der überraschenden US-Amerikanerin Susan Dunklee (+4,6 Sek.) und der Finnin Kaisa Mäkäräinen (20,1).

Dieser Artikel ist älter als ein Jahr.

Mit dem Triumph im abschließenden Damen-Bewerb schrieb Dahlmeier Sportgeschichte. Die 23-Jährige holte als erste Biathletin der Geschichte bei einer WM fünf Titel und schaffte es als erst Dritte, bei einem Championat in allen sechs WM-Rennen jeweils eine Medaille zu gewinnen.

Laura Dahlmeier

APA/Barbara Gindl

Dahlmeier krönte eine fast perfekte WM mit der fünften Goldmedaille

Die nun siebenmalige Weltmeisterin gewann Gold in der Verfolgung, im Einzel, Massenstart, der Damen- und Mixed-Staffel sowie Silber im Sprint. Sie ist zudem die erste im Biathlon überhaupt, die elf WM-Medaillen in Serie schaffte. Ihr Erfolgsrezept scheint dabei ganz simpel. „Einfach laufen und schießen“, meinte Dahlmeier im ORF-Interview. „Ich habe im Moment einen Lauf, es geht einfach, und ich mache mir keinen großen Kopf. Es ist super schön, wie gerade alles aufgeht.“

Dahlmeier holt erneut Gold

Laura Dahlmeier holt ihre nächste Goldmedaille bei der Biathlon-WM vor der US-Amerikanerin Susan Dunklee. Bronze geht an die Finnin Kasia Mäkäräinen. Für Lisa Hauser reicht es nur für Platz 25.

Hauser mit „katastrophaler“ Schießleistung

Österreichs einzige Vertreterin, Lisa Theresa Hauser, bot eine enttäuschende Leistung. Mit insgesamt sechs Strafrunden war sie weit vom erträumten Top-Ten-Ergebnis entfernt und landete mit 3:18,8 Minuten Rückstand nur auf dem 25. Platz. „Es war von Anfang an verkorkst“, sagte die 23-jährige Tirolerin. „In der Spur habe ich mich echt gut gefühlt. Deshalb ist es umso ärgerlicher, wenn es am Schießstand überhaupt nicht klappt.“

Das zweite Schießen

Auch beim zweiten Versuch zeigt Lisa Hauser keine gute Leistung am Schießplatz. Drei Fehler schleichen sich bei der Österreicherin ein.

Alleine im Liegendschießen verfehlte Hauser fünf Scheiben. „Katastrophal, das braucht man gar nicht irgendwie schönreden. Wieso und warum, weiß ich nicht“, rätselte die eigentlich sichere Schützin über ihre aktuelle Unform. Auch Trainer Walter Hörl war ratlos. „Sie macht alles anders als sonst. Keine Ahnung, warum. Die Bedingungen könnten nicht besser sein“, sagte Hörl.

Hauser will sich vor der Olympiageneralprobe in Südkorea auf Ursachenforschung begeben. „Ich habe jetzt eine Woche Zeit, dass ich mir Gedanken mache. Das habe ich während der WM ausgeblendet, man soll sich da nicht auf die Probleme konzentrieren. Ich muss schauen, dass ich wieder ruhige Schusseinlagen mache, vielleicht kommen wir so auf den Grund“, sagte die 23-Jährige im Gespräch mit der APA.

Dahlmeier lässt Dunklee im Finish stehen

Vorne lieferten sich Dahlmeier und Co. einen spannenden Schlagabtausch, mit dem neuerlich besten Ende für die Deutsche. Die Garmischerin machte auf der Schlussrunde fünf Sekunden Rückstand auf die schneller schießende Dunklee gut und ließ die 31-jährige US-Amerikanerin schließlich spielerisch stehen. Dunklee durfte sich wie ihr im Einzel ebenso überraschend siegreicher Landsmann Lowell Bailey über das erste Edelmetall freuen.

Es war die überhaupt erste Einzel-WM-Medaille der Damen für die USA. „Das ist einfach unglaublich“, strahlte Dunklee im Ziel. „Ich hatte noch nie null Fehlschüsse.“ Die bereits hoch dekorierte Mäkäräinen (20,1 Sek./1 Strafrunde) stürmte in der Schlussphase noch an mehreren Konkurrentinnen vorbei. Die 34-Jährige sicherte sich mit Laufbestzeit wie im Vorjahr mit Bronze im Massenstart doch noch Edelmetall.

Biathlon-WM in Hochfilzen

Massenstart Damen (12,5 km):
1. Laura Dahlmeier GER 33:13,8 0*
2. Susan Dunklee USA + 4,6 0
3. Kaisa Mäkäräinen FIN 20,1 1
4. Gabriela Koukalova CZE 24,0 1
5. Teja Gregorin SLO 24,2 1
6. Julija Dschyma UKR 24,4 1
7. Marie Dorin Habert FRA 40,3 1
8. Dorothea Wierer ITA 1:05,6 2
9. Alexia Runggaldier ITA 1:06,9 0
10. Paulina Fialkova SVK 1:14,1 2
25. Lisa Theresa Hauser AUT 3:18,8 6
* Schießfehler = Strafrunden

Links: