Kristallkugel für US-Star
Bernadette Schild hat im vorletzten Slalom der Saison für den ersten Podestplatz der österreichischen Technikerinnen gesorgt. Die Salzburgerin klassierte sich am Samstag in Squaw Valley auf Platz drei. Der Sieg ging einmal mehr an US-Star Mikaela Shiffrin, die sich klar vor der Tschechin Sarka Strahova durchsetzte. Die Slalom-Kristallkugel hatte die 21-Jährige bereits nach dem ersten Lauf sicher.
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Damen-Slalom in Squaw Valley
- 1. Mikaela Shiffrin (USA)
- 2. Sarka Strahova (CZE)
- 3. Bernadette Schild (AUT)
Shiffrin, nach dem ersten Durchgang noch Zweite hinter Wendy Holdener aus der Schweiz, holte sich einen Tag nach dem Erfolg im Riesentorlauf ihren 31. Weltcup-Sieg, den elften in dieser Saison und ihren insgesamt 25. in einem Slalom. Die amerikanische Lokalmatadorin hatte am Ende 1,03 Sek. Vorsprung auf Strahova. Schild, nach dem ersten Lauf auf Platz fünf, landete mit zweitbester Laufzeit nur fünf Hundertstel hinter der Tschechin auf Platz drei. Die Halbzeitführende Holdener schied in der Entscheidung ebenso aus wie die nach Lauf eins drittplatzierte Slowakin Petra Vlhova.
„Das ist natürlich wunderschön“
Schild war die Erleichterung über Platz drei und den ersten Podestplatz einer Technikerin des Österreichischen Skiverbandes (ÖSV) anzumerken: „Es war so eine lange Zeit, dass ich gesagt habe, ja ich kann das. Wahrscheinlich haben viele gar nicht mehr daran geglaubt, ich zwischendurch auch nicht. Vor allem ist das auch noch das Rennen hier in Squaw Valley, wo ich mir am meisten gewünscht habe, dass es funktioniert. Das ist natürlich wunderschön“, sagte die Salzburgerin.
Nach ihrem ersten Stockerplatz seit dem Slalom von Kranjska Gora 2014 verspürte die 27-Jährige auch Genugtuung. „Es ist einfach ein harter Kampf, wenn man dann hört man ist zu schwach, man ist zu schlecht trainiert, und selber denkt man sich: ‚Nein, das geht schon‘“, sagte Schild. Auf dem mit einem steilen Startstück versehenen Hang hatte Schild 24 Stunden nach einem Black-out im Riesentorlauf - „Es war ein Besichtigungsfehler“ - im ersten Slalom-Lauf keine perfekte Fahrt geschafft. Aufgrund von vielen Ausfällen blieb ihr aber die Podestchance. Und die nutzte sie.
Schild beendet Durststrecke
Bernadette Schild carvt mit einem beherzten zweiten Durchgang auf den dritten Platz.
ÖSV-Damen mannschaftlich geschlossen
Mit Katharina Truppe als Achte (+3,32 Sek.) schaffte es noch eine weitere Österreicherin in die Top Ten. Die Kärntnerin verbesserte sich vom 17. Rang in der Entscheidung noch um neun Plätze. Elisabeth Kappaurer katapultierte sich gleich um 14 Ränge nach vor und wurde am Ende zeitgleich mit ihrer Teamkollegin Julia Grünwald 14. (+4,64). Unmittelbar hinter dem Duo landeten Ricarda Haaser und Stephanie Brunner auf den Rängen 16 und 17. Keine Punkte gab es hingegen für die Halbzeitsechste Michaela Kirchgasser, die in der Entscheidung ebenso ausschied wie Katharina Gallhuber.
Kirchgasser verpasste mit ihrem Ausfall die Chance, sich für den Slalom beim Weltcup-Finale am nächsten Wochenende in Aspen zu qualifizieren. Die Top 25 der Weltcup-Spezialwertung sind dabei, Kirchgasser fehlen als 26. fünf Zähler. „Das passt halt zu den ganzen Ausfällen“, resümierte die 31-Jährige im ORF-Interview nach der Fahrt auf dem Kurs von ÖSV-Coach Roland Plattner ihre Slalom-Saison. „Aber es gibt Schlimmeres“, so Kirchgasser.
Shiffrin profitiert von Ausfall
Im Kampf um die kleine Kristallkugel profitierte Shiffrin, die mit ihrem 31. Sieg mit der Schweizerin Erika Hess in der ewigen Bestenliste gleichzog, vom Ausfall ihrer Konkurrentin Veronika Velez-Zuzulova, die im ersten Durchgang einfädelte. In der Spezialwertung liegt die US-Amerikanerin vor dem Saisonfinale in einer Woche in Aspen 245 Punkte und damit uneinholbar voran. Neben der großen Kristallkugel (378 Zähler vor der Slowenin Ilka Stuhec) ist für Shiffrin auch die kleine Riesentorlauf-Kristallkugel noch in Reichweite. 80 Punkte fehlen ihr nach dem Sieg in Squaw Valley am Vortag in dieser Wertung auf die Französin Tessa Worley.

GEPA/Daniel Götzhaber
Velez-Zuzulova war der Ärger über ihren Ausfall anzumerken
„Das ist ein unglaubliches Gefühl hier erneut vor diesem Publikum zu gewinnen. Und ich bin glücklich mit so einem großen Vorsprung nach Aspen zu reisen“, sagte die US-Amerikanerin. Mit ihrer insgesamt nun vierten Slalomkugel zog Shiffrin mit ihrem Vorbild Marlies Schild und der Schweizerin Erika Hess gleich, mehr hat mit sechs nur noch deren Landsfrau Vreni Schneider erobert. Hess wird fälschlicherweise oft mit fünf Trophäen angeführt. Sie war 1986 am Ende der Saison zwar punktegleich mit der Österreicherin Roswitha Steiner. Wegen besserer Ergebnisse wurde allerdings nur Steiner als Disziplinen-Siegerin geehrt.
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