Erster Finalheimsieg seit 2005
Die UPC Vienna Capitals haben das erste Spiel im Finale der Erste Bank Eishockey Liga (EBEL) für sich entschieden. Die Wiener besiegten am Freitag den KAC vor 7.022 Zuschauern in der Albert-Schultz-Halle verdient mit 4:1 (2:0 1:1 1:0) und sind auch nach dem neunten Play-off-Match heuer ungeschlagen. In der „Best of seven“-Serie steht es damit 1:0.
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Taylor Vause (7.), Riley Holzapfel, Aaron Brocklehurst (37.) und Jerry Pollastrone (56.) sorgten für den perfekten Auftakt aus Wiener Sicht. Stefan Geier gelang der zwischenzeitliche Anschlusstreffer für den KAC (31./PP). Spiel zwei in der „Best of seven“-Serie steigt am Sonntag (17.00 Uhr) in der ausverkauften Klagenfurter Stadthalle.
Die Wiener beendeten mit dem Erfolg auch ihre Durststrecke in Finalserien der EBEL. Denn den bis dato einzigen Heimsieg in einer Finalserie hatten die Wiener im entscheidenden siebenten Spiel 2005 - also vor 4.370 Tagen - gefeiert. Davor hatte man dreimal auswärts gewonnen. Bei den Finalteilnahmen 2013 und 2015 gelang kein einziger Sieg.
Capitals bestimmen erstes Drittel
Dass die Akkus der Capitals nach der langen Pause zwischen Semifinale und Finale zum Bersten voll waren, war im ausverkauften Eissportzentrum Kagran gleich vom Eröffnungsbully weg zu sehen. Von Rost war keine Spur. Die Wiener schnürten die Gäste im eigenen Drittel ein und hatten gleich mehrmals die Chance zur schnellen Führung. Zweimal verhinderte allerdings die Torumrandung einen Treffer. Den Klagenfurtern blieb in der Anfangsphase kaum Luft zum Atmen.

GEPA/Patrick Leuk
Vause (r.) brachte die Albert-Schultz-Halle erstmals zum Beben
Daher mussten sich die Caps-Fans ihren Torjubel bis zur 7. Minute aufsparen. Vause schoss nach einem Konter und einem perfekten Pass von Andreas Nödl trocken zur verdienten Führung ein, David Madlener im Tor war chancenlos. Dem Vorarlberger war durch Kevin Kapstad, der mit einem Fehler an der blauen Linie der Wiener den Gegenangriff eingeleitet hatte, die Sicht verstellt.
Danach ließ der Angriffswirbel der Wiener etwas nach und der KAC kam besser ins Spiel - und zu Chancen. In der 12. Minute fehlten Thomas Hundertpfund nur Zentimeter zum Ausgleich. Sein Schuss aus der Drehung traf aber nur das Lattenkreuz. Das rächte sich kurz vor der ersten Drittelpause bitter: Torjäger Holzapfel fälschte einen Schuss von Aaron Brocklehurst zum 2:0 ab. Gerade einmal 37 Sekunden waren noch auf der Spieluhr. Aber die Führung der Wiener ging auch in dieser Höhe völlig in Ordnung.
KAC lässt nicht locker
Auch im zweiten Drittel blieb das Tempo hoch. Nachdem die Capitals eine Überzahl kurz nach Wiederbeginn neuerlich nicht nutzen konnten, erlebten die Fans eine ausgeglichenere Partie als in den ersten 20 Minuten. Jetzt machte auch der KAC Druck und brachte Jean-Philipp Lamoureux im Tor zum Schwitzen. Die erste Überzahlgelegenheit nutzten die „Rotjacken“ auch zum Anschlusstreffer. Stefan Geier schloss eine perfekte Kombination mit einem One-Timer ab (31.).
Kurz darauf hatten die Klagenfurter das Glück des Tüchtigen in Form von Goalie Madlener. Der 24-Jährige verhinderte fast unmittelbar nach dem Anschlusstreffer nach einem schlechten Wechsel seiner Vorderleute bei einem Konter von Vause dessen zweites Tor. Rund drei Minuten vor der zweiten Pause war der KAC-Schlussmann aber neuerlich chancenlos. Brocklehurst stellte mit einem satten Schuss im Powerplay die Zweitoreführung wieder her.
Pollastrone setzt sehenswerten Schlusspunkt
Im Schlussabschnitt rückte Caps-Goalie Lamoureux immer mehr in den Mittelpunkt. Der KAC mobilisierte noch einmal alle Kraftreserven und nahm das Tor der Gastgeber aus allen Lagen unter Beschuss. Doch die Klagenfurter hatten ihr Visier schlecht eingestellt, zudem zeigte der US-Amerikaner im Wiener Tor so wie die Wiener Defensive keine Schwächen. Den „Rotjacken“ zerrann zudem die Zeit unter den Kufen, es gab kaum Unterbrechungen.
Und wie schon im zweiten Abschnitt schlugen die Wiener genau im richtigen Moment zu. Ein Geniestreich von Pollastrone, der zuerst David Fischer mit einer Körpertäuschung aussteigen ließ und dann Madlener den Puck backhand durch die Schoner schob, entschied die Partie endgültig zugunsten der Capitals. Die Statistik spricht nun für die Wiener: In den vergangenen vier Jahre wurde jeweils jene Mannschaft Meister, die das erste Spiel der Finalserie für sich entschieden hatte.
Erste Bank Eishockey Liga, Finale
Freitag:
Vienna Capitals - KAC 4:1
(2:0 1:1 1:0)
Wien, Albert-Schultz-Halle, 7.022 Zuschauer (ausverkauft)
Tore: Vause (7.), Holzapfel (20.), Brocklehurst (37./PP), Pollastrone (56.) bzw. S. Geier (31./PP)
Strafminuten: 6 bzw. 10
Stand in der „Best of seven“-Serie: 1:0
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