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100. Podestplatz für Rennstall

Max Verstappen hat beim Grand Prix von China in Schanghai erneut eine Kostprobe seines Könnens gegeben. Der Teenager aus den Niederlanden bescherte dem Red-Bull-Rennstall mit Rang drei den 100. Podestplatz in der Formel 1. Dabei war Verstappen nur von Platz 16 aus ins Rennen gegangen. „Das zählt ganz bestimmt zu meinen besten fünf Rennen“, sagte der 19-Jährige.

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Im Qualifying hatte Verstappen noch über Motorenprobleme geklagt und war als 19. und Vorletzter bereits in Q1 ausgeschieden. Weil der Franzose Romain Grosjean, der Brite Jolyon Palmer und der Italiener Antonio Giovinazzi fünf Plätze nach hinten versetzt wurden, durfte der Niederländer als 16. starten. Auf der regennassen Strecke gelang Verstappen ein Traumstart: „Ich glaube, ich habe schon in der ersten Runde neun Autos überholt.“

Spezialist für nasse Strecken

Die noch feuchte Strecke am Anfang habe ihm definitiv geholfen, verriet Verstappen. „Ich mag es immer, im Nassen zu fahren, also habe ich das Beste daraus gemacht zu Beginn. Ich glaube, in den ersten elf Runden bin ich bis zum siebenten Platz vorgekommen, das hat den Weg bereitet für ein starkes Finish“, sagte der Niederländer. Beim Weckruf in der Früh hätte er jedoch „nie erwartet, auf dem Podium zu stehen“.

Max Verstappen

APA/AFP/Johannes Eisele

Mit Jubelgesten war nach dem verkorksten Qualifying nicht zu rechnen

Am Schluss habe er bei nachgebenden Reifen im Zweikampf mit seinem Stallgefährten Daniel Ricciardo um Platz drei heftige Probleme gehabt. Die Balance im Auto habe nicht gepasst, der Red Bull neigte zum Untersteuern. Dazu hätten ihn die vom zu überrundenden Romain Grosjean kommenden Luftverwirbelungen behindert. „Es waren Blaue Flaggen da, aber ich bin noch immer nicht vorbeigekommen, das muss man sich anschauen“, sagte Verstappen, der die Situation im Boxenfunk als „lächerlich“ bezeichnete.

Ricciardo war noch in der letzten Runde kurz davor, zu einem Überholversuch anzusetzen, nahm davon schließlich aber Abstand. „Das Team hat uns fahren lassen, aber obwohl ich in der DRS-Zone war, war ich nicht wirklich nahe genug, um ein Manöver zu riskieren“, erklärte der Australier. „In der Haarnadel war es innen noch immer ziemlich rutschig. Es hat sich außerdem deutlich gezeigt, dass der DRS-Effekt dieses Jahr nicht so groß ist, was natürlich auch nicht geholfen hat.“

Zufriedener Teamchef

Red-Bull-Teamchef Christian Horner zeigte sich erfreut darüber, dass der Speed im Renn-Trimm offenbar besser ist, als die Performance im Qualifying vermuten hätte lassen. „Es war eine unglaubliche erste Runde von Max, und beide Fahrer waren von da an gut dabei“, meinte der Brite. Zumindest teilweise habe der RB13, der nach der Regelreform noch nicht mit Mercedes und Ferrari mithalten kann, sein Potenzial erahnen lassen.

„Die Plätze drei und vier sind ein sehr positives Ergebnis, und wir haben außerdem unser 100. Podium als Team geschafft. Wir haben zwar noch immer einiges zu tun, aber China mit 27 Punkten zu verlassen, ist extrem positiv“, führte Horner weiter aus. „Ich denke, wenn man nur das Tempo bei trockenen Bedingungen anschaut, sind wir noch immer ein bisschen zu langsam für die Podestplätze, aber alles in allem haben wir heute definitiv das Maximum herausgeholt“, bilanzierte auch Verstappen versöhnlich.

Grand Prix von China in Schanghai

Endstand nach 56 Runden (305,066 km):
1. Lewis Hamilton GBR Mercedes 1:37:36,160
2. Sebastian Vettel GER Ferrari + 6,250
3. Max Verstappen NED Red Bull 45,192
4. Daniel Ricciardo AUS Red Bull 46,035
5. Kimi Räikkönen FIN Ferrari 48,076
6. Valtteri Bottas FIN Mercedes 48,808
7. Carlos Sainz ESP Toro Rosso 1:12,893
8. Kevin Magnussen DEN Haas 1 Runde
9. Sergio Perez MEX Force India 1 Runde
10. Esteban Ocon FRA Force India 1 Runde
11. Romain Grosjean FRA Haas 1 Runde
12. Nico Hülkenberg GER Renault 1 Runde
13. Jolyon Palmer GBR Renault 1 Runde
14. Felipe Massa BRA Williams 1 Runde
15. Marcus Ericsson SWE Sauber 1 Runde

Out: Lance Stroll (CAN/Williams), Antonio Giovinazzi (ITA/Sauber), Stoffel Vandoorne (BEL/McLaren), Daniil Kwjat (RUS/Toro Rosso), Fernando Alonso (ESP/McLaren)

Schnellste Runde: Hamilton (14./1:35,378)

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