Ankunft in Annapolis mit Rekordvorsprung
Christoph Strasser hat sich am Donnerstag nach 2011, 2013 und 2014 zum vierten Mal in die Siegerliste des Race Across America (RAAM) eingetragen. Nach einer Fahrzeit von acht Tagen, neun Stunden und 34 Minuten überquerte der 34-jährige Steirer die Ziellinie in Annapolis im US-Bundesstaat Maryland.
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Strasser gewinnt RAAM
Der Sieger des Race Across America heißt zum vierten Mal Christoph Strasser. Der Steirer bewältigte die fast 5.000 Kilometer von der West- zur Ostküste der USA in weniger als achteinhalb Tagen.
Strassers Vorsprung auf den zweitplatzierten Briten Mark Pattinson betrug zum Zeitpunkt der Zieldurchfahrt über 700 Kilometer. Pattinson erreichte am Freitag nach neun Tagen, 19 Stunden und 14 Minuten das Ziel, hatte also einen Tag, neun Stunden und 40 Minuten Rückstand. Das bedeutet einen neuen Rekordvorsprung beim längsten und härtesten Radrennen der Welt.
Manuel Hausdorfer/limeART
Obwohl mitten in der Nacht, wurde Strasser und seinem Team in Annapolis ein herzlicher Empfang bereitet
„Ich bin fix und fertig, aber natürlich total glücklich, dass ich es geschafft habe, das Rennen zum vierten Mal zu gewinnen. Ich freue mich auf ein richtiges Bett und werde einmal einige Stunden schlafen. Und nach über einer Woche werde ich nach 50 Minuten Schlaf nicht aufgeweckt, um mich dann gleich wieder aufs Rad setzen zu müssen“, so Strasser kurz nach der Ankunft.
600 Kilometer pro Tag abgespult
Der Start war Mittwoch voriger Woche an der Pazifikküste in Oceanside, rund 150 km südlich von Los Angeles, erfolgt. Die Strecke führte dann quer von West nach Ost durch die Bundesstaaten Kalifornien, Arizona, Colorado, Kansas, Missouri und weiter über Illinois, Indiana, Ohio, West Virginia und den Süden Pennsylvanias bis nach Maryland, in das rund 50 Kilometer östlich von Washington liegende Ziel an der Chesapeake Bay, einer riesigen Bucht am Atlantik.
Grafik: APA/ORF.at; Quelle: raceacrossamerica.org
Strasser hatte am zweiten Tag die Führung übernommen und lag zwischenzeitlich vor seinem Landsmann Patric Grüner in Führung. Während der 32-jährige Tiroler am sechsten Tag nach medizinischem Anraten aufgeben musste, fuhr Strasser unaufhaltsam einem überlegenen Sieg im Ziel im US-Bundesstaat Maryland entgegen. Die 4.940 Kilometer und 35.000 Höhenmeter absolvierte Strasser mit einer durchschnittlichen Geschwindigkeit von 24,5 km/h. Täglich spulte er rund 600 Kilometer ab.
8,5 Stunden Schlaf in acht Tagen
Die gesamte Schlafzeit belief sich nur auf achteinhalb Stunden. Täglich verbrauchte Strasser zwischen 9.000 und 12.000 Kalorien, im Schnitt musste er 400 Kalorien pro Stunde zu sich nehmen, die Flüssigkeitszufuhr betrug zwölf Liter pro Tag. „Der Vorsprung von Christoph ist irre und größer als bei seiner Rekordfahrt 2014. Und auch die Durchschnittsgeschwindigkeit war enorm und seit Beginn des RAAM die viertschnellste Zeit“, bilanzierte Teamchef Michael Kogler. Abgesehen von den üblichen körperlichen Beschwerden ist Strasser laut Kogler „tipptopp beisammen“.
Manuel Hausdorfer/limeART
Christoph Strasser war beim Race Across America eine Klasse für sich und distanzierte die Konkurrenz
Strasser sorgte damit nach Franz Spilauer (1988), Wolfgang Fasching (1997, 2000 und 2002) sowie Severin Zotter (2015) für den neunten österreichischen Erfolg beim Rennen von der West- an die Ostküste der USA. Dem Extremsportler fehlt damit nur noch ein Erfolg auf den im Jahr 2010 bei einem Trainingsunfall tödlich verunglückten slowenischen Rekordsieger Jure Robic. Bei den Damen lag Alexandra Meixner nach knapp zwei Dritteln des Rennens auf Rang zwei, 250 Kilometer hinter der US-Amerikanerin Sarah Cooper.
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