Ohne Punkteverlust durch die Quali
Die Schweiz ist zwar so wie Österreich erstmals bei einer Frauen-EM dabei, im Duell am Dienstag (18.00 Uhr, live in ORF eins) sind die Eidgenossinnen aber die Favoriten. „Unser Anspruch ist, dass wir gegen Österreich gewinnen“, sagte Teamspielerin Lara Dickenmann und legte sich damit auch schon fest.
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In bisher acht Duellen mit Österreich gab es für die Schweizerinnen sechs Siege. Doch nicht nur das spricht für das Team von Trainerin Martina Voss-Tecklenburg. In der EM-Qualifikation blieb man ohne Punkteverlust, und in der Vorbereitung gab es mit dem Sieg beim Zypern-Cup, bei dem die Schweizerinnen die Auswahl des Österreichischen Fußballbundes (ÖFB) entthronten, den ersten internationalen Turniersieg. „Wenn wir unsere bestmögliche Leistung bringen, dann wird es für jeden Gegner schwer, uns zu schlagen“, sagte Voss-Tecklenburg gegenüber der APA.
„Ein Türöffner für den Gewinner“
Der EM-Auftaktgegner wird aber nicht auf die leichte Schulter genommen, der Respekt ist groß. „Ich sehe die beiden Teams sehr auf Augenhöhe und auch von der Spielanlage viele Parallelen, von daher glaube ich, dass das Spiel ein Türöffner für den Gewinner sein kann“, sagte die Schweizer Teamchefin. Das Match habe daher eine sehr große Bedeutung. „Das steht außer Frage“, so Voss-Tecklenburg.
Die Österreicherinnen wurden in den letzten Monaten genau analysiert. Schwächen von Viktoria Schnaderbeck und Co. wollte die Ex-Teamspielerin des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) nur gegenüber ihrem Team skizzieren. Positives nannte sie dagegen schon. „Ich weiß, wo die Stärken liegen. Sie kommen viel über den Spirit, über die Disziplin und sind sehr eingespielt“, sagte die 49-Jährige. Besonders warnte sie vor ÖFB-Rekordtorschützin Nina Burger, die 2016/17 für den SC Sand siebenmal traf: „Ich weiß, dass sie eine sehr gute Saison gespielt hat, immer eine gute Torgefahr entwickelt.“
Starker Kader mit viel Erfahrung
Die Schweizerinnen, die ihr letztes offizielles Testspiel Anfang Juni nicht in Bestbesetzung gegen England mit 0:4 verloren, haben aber auch viele Asse im Ärmel. Dickenmann hat wie Burger im Teamdress 46-mal getroffen und ist damit die Nummer eins ihres Landes. Mit dem VfL Wolfsburg gewann sie heuer zudem das Double in Deutschland. Mit Caroline Abbe und Martina Moser (je 126 Länderspiele) gibt es im Aufgebot zwei Akteurinnen mit noch mehr Erfahrung als die 119-fache Teamspielerin.
Personell stehen Voss-Tecklenburg im Kader mehr qualitativ starke Spielerinnen zur Verfügung als ÖFB-Coach Dominik Thalhammer. „Ich habe das Gefühl, dass es vielleicht in der ganz großen Breite bei Österreich noch Probleme gibt. Ich glaube, dass die Qualität auf der Bank bei uns ein bisschen größer ist. Das könnte im Turnier einen wichtigen Wert ausmachen“, sagte die Schweizer Teamtrainerin.
Schweizerinnen schon WM-erprobt
Der Stamm ihres Teams war auch schon bei der WM-Premiere 2015 in Kanada dabei, als im Achtelfinale Endstation war. „Die WM war für uns alle eine Reise ins Ungewisse. Mittlerweile sind wir reifer geworden“, ist Dickenmann guter Dinge. Auch Voss-Tecklenburg hofft durch die WM-Teilnahme auf einen Vorteil im Vergleich zu Österreich. Die Nervosität könne dadurch vielleicht geringer sein.
Österreich und die Schweiz sind zwei von fünf EM-Debütanten. „Die europäische Spitze ist in vielen Bereichen in der Weltspitze vertreten, die EM ist daher sportlich ein schwierigeres Turnier als die WM“, sagte Voss-Tecklenburg. Gegner wie Ecuador, die man vom Platz schießen könne, gebe es nicht. „Die Qualität im Frauen-Fußball hat sich europäisch auf allen Ebenen entwickelt, deshalb ist es schön, dass man auf 16 Teams gegangen ist“, sagte Voss-Tecklenburg. Ihr Team will wie Österreich zeigen, dass es zu Recht bei der EM ist.
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