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Wiedersehen mit bekannten Gesichtern

Der ganz große Transferkracher ist vor Beginn der heimischen Meisterschaft am Wochenende ausgeblieben. Statt teurer Zugänge setzen die Vereine vermehrt auf heimische Lösungen. Den teuersten Transfer hatte wieder einmal Red Bull Salzburg zu verzeichnen: Konrad Laimer verließ den Serien-Double-Gewinner um kolportierte sechs bis acht Millionen Euro in Richtung Leipzig.

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Ansonsten ging es beim Titelverteidiger vergleichsweise ruhig zu. Die Ablösesumme haben die Salzburger, anders als in vergangenen Jahren, bis jetzt noch nicht reinvestiert. Die Verantwortlichen setzten bisher vor allem auf die Jugend. Neben Mattersburg-Kapitän Patrick Farkas verpflichtete Salzburg hauptsächlich Talente. So wechselte etwa der 18-jährige Mahamadou Dembele ablösefrei von Paris St. Germain an die Salzach, Marin Pongracic kam vom deutschen Zweitligaabsteiger 1860 München.

Aufsehenerregender Monschein-Transfer

Für Aufregung sorgte die Causa Christoph Monschein. Der Angreifer wurde von Vizemeister Austria Wien trotz aufrechten Kontrakts bei der Admira verpflichtet, weil der Spieler und die Juristen der Austria das Arbeitspapier als rechtswidrig erachteten. Erst im letzten Moment einigten sich die Vereine auf eine - nicht genannte - Ablösesumme für den 24-jährigen Stürmer. Zuvor hatten die Südstädter angekündigt, die Einhaltung des aus ihrer Sicht gültigen Vertrags gerichtlich einzuklagen.

Christoph Monschein

GEPA/Mario Kneisl

Monschein sorgte mit seinem Wechsel von der Admira zur Austria für Wirbel

Zudem geigt mit Heiko Westermann künftig immerhin ein 27-facher deutscher Teamspieler in den heimischen Stadien auf. Der 33-Jährige soll die Defensive der Wiener Austria stabilisieren. Der Ex-Internationale (HSV, Schalke) wechselte ablösefrei von Ajax Amsterdam und ersetzt Lukas Rotpuller.

Aufsteiger LASK setzt auf Erfahrung

Auch Rapid verstärkte mit Boli Bolingoli-Mbombo, dem Cousin der belgischen Stars Romelu und Jordan Lukaku, die Abwehr. Ansonsten reduzierten die Hütteldorfer ihren Kader nach der verpatzten Saison 2016/2017. Neben Tormann Jan Novota, der zu Debrecen nach Ungarn wechselte, verließen auch Millionentransfer Arnor Traustason (leihweise zu AEK Athen) und Verteidiger Christoph Schößwendter (Union Berlin) den Fünften der abgelaufenen Spielzeit.

Geballte Erfahrung holte sich Aufsteiger LASK für die Rückkehr in die oberste Spielklasse. Mit Emanuel Pogatetz kehrte ein ehemaliger Teamspieler nach zwölf Jahren zurück in die Bundesliga. Für „Mad Dog“ ist es nach Sturm Graz, dem FC Kärnten und dem GAK bereits die vierte Station im heimischen Profifußball. Zudem sicherten sich die Linzer unter anderem die Dienste von James Holland. Der Australier, der im defensiven Mittelfeld beheimatet ist, war 2012/13 mit der Austria Meister geworden.

Emanuel Pogatetz (LASK)

GEPA/Walter Luger

Routinier Pogatetz gibt im LASK-Dress sein Comeback in der Bundesliga

Für eine kleine Überraschung sorgten die Linzer einen Tag vor Saisonbeginn. Der LASK verpflichtete den Brasilianer Joao Victor von Erstligis Kapfenberger SV. Der 23-jährige Dopingsünder war erst am Dienstag für sechs Monate bis 26. November 2017 gesperrt worden. Ihm wurde die Einnahme der verbotenen Substanz Isomethepten nachgewiesen. „Natürlich ist die Sperre für ihn nicht einfach, aber wir glauben fest an ihn, kennen die Situation und unterstützen ihn dabei so gut es geht als Verein“, so Trainer Glasner. Sportlich sei der Stürmer „der schnelle Offensiv-Allrounder, um den wir uns seit geraumer Zeit bemühen“.

Zahlreiche Abgänge bei Mattersburg

Den größten Aderlass an Stammspielern hat der SV Mattersburg zu verzeichnen. Das Team von Gerald Baumgartner, das eine ausgezeichnete Rückrunde gespielt hatte, musste neben Farkas auch Thorsten Röcher (Sturm) und David Atanga abgeben, der nach Beendigung der Leihe zu Salzburg zurückkehrte. Florian Hart (vormals Ried) soll die Lücke auf der rechten Abwehrseite schließen, die Farkas hinterlässt.

Europacup-Starter Sturm Graz verpflichtete neben Röcher unter anderen Tormann Jörg Siebenhandl (Würzburg) und Peter Zulj (SV Ried). Sascha Horvath dagegen verließ die „Blackies“ Richtung Dynamo Dresden, Marko Stankovic wechselte zum Absteiger ins Innviertel. Auch der Vertrag von Routinier Roman Kienast wurde nicht verlängert.

St. Pölten trennte sich von acht Spielern

Den SCR Altach verließen mit Nikola Dovedan (Heidenheim) und Lukas Jäger (Nürnberg) gleich zwei Spieler in Richtung zweite deutsche Liga. Martin Harrer wechselte zu Aufstiegsaspirant Innsbruck in die Erste Liga, im Gegenzug zog es unter anderen Kristijan Dobras und Simon Piesinger von Sturm nach Vorarlberg.

Beim Wolfsberger AC verabschiedete sich ein Dauerbrenner in die Fußballpension: Joachim Standfest beendete seine Karriere nach 508 Spielen. Daneben verließen unter anderen Peter Tschernegg (St. Gallen) und der siebenfache Torschütze Philipp Prosenik (nach Leihende zurück zu Rapid) die Lavanttaler. Prominente Neuzugänge blieben für das Team von Heimo Pfeifenberger bis jetzt aus.

St. Pölten mischte den Kader kräftig durch. Acht Spieler, darunter Daniel Luxbacher (Altach), Max Entrup (leihweise von Rapid) und George Davies (zuletzt leihweise beim FAC/ablösefrei von Greuther Fürth) wechselten in die niederösterreichische Landeshauptstadt. Dafür verließen den Club gleich neun Spieler. So wechselte etwa Christopher Drazan zu Erste-Liga-Aufstiegsaspirant Austria Lustenau. Ex-Teamspieler Ümit Korkmaz läuft künftig in der Regionalliga Ost für Karabakh Wien auf.

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