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„Stellen uns etwas anderes vor“

Österreichs Frauen sind, wie man es sich von EM-Semifinalisten erhofft hatte, in die WM-Qualifikation gestartet. Das 4:0 in Serbien war der erste Schritt zur Endrunde 2019 in Frankreich. Trotz des Kantersieges regierte bei den Österreicherinnen die Selbstkritik. „Unsere Leistung müssen wir noch steigern“, sagte die dreifache Torschützin und Kapitänin Nina Burger.

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Bereits nach rund 20 Minuten war die Partie in Krusevac mehr oder weniger zugunsten der ÖFB-Frauen entschieden. Burger (16.) und Nina Billa (18.) brachten die Österreicherinnen schnell in Führung. Burger legte noch vor der Pause nach (37.) und setzte in der Nachspielzeit auch den Schlusspunkt (92.) hinter den erfolgreichen Auftritt. „Es ist nicht selbstverständlich, vier Tore zu erzielen“, war Burger daher mit der Chancenauswertung des Teams zufrieden.

Nicht richtig im Rhythmus

Trotzdem zog Teamchef Dominik Thalhammer nach dem ersten Auftritt in der Qualifikation eine zwiespältige Bilanz. „Wir sind mit dem Start in die Qualifikation und dem Resultat zufrieden. Was die Spielleistung betrifft, stellen wir uns jedoch etwas ganz anderes vor“, sagte der Erfolgstrainer. Auch wenn seine Mannschaft bereits früh die Weichen auf Sieg stellte, vermisste der Niederösterreicher lange flüssige Aktionen. „Wir sind nicht so richtig in den Spielrhythmus gekommen“, so Thalhammer.

Katarina Djordjevic (SRB) und Sarah Puntigam (AUT)

GEPA/A. Djorovic

Der Teamchef sieht bei Sarah Puntigam (l.) und Co. noch viel Luft nach oben

Dazu hätten seine Spielerinnen in vielen Pressing-Situationen „nicht gut“ agiert. „Das wollen wir optimieren“, sagte der Teamchef, „unser Ziel war und ist es, immer besser zu werden. Deswegen ist nicht immer das Resultat im Vordergrund, sondern die Leistung.“ Laut Burger lag die für den Teamchef nicht zufriedenstellende Leistung auch an einer im Vergleich zur EM anderen Rollenverteilung. „Wir haben jetzt immer gegen deutlich stärkere Gegner gespielt und jetzt einmal wieder gegen einen vermeintlich schwächeren“, so die Stürmerin im ORF-Interview, „das ist für uns immer ein bisschen schwieriger.“

Zwei Monate Pause

Das Ergebnis spiegelte laut Thalhammer trotzdem nicht die Leistungsfähigkeit der Gegnerinnen wider. Denn in einigen Situationen musste Torfrau Manuela Zinsberger ihr ganzes Können aufbieten, um einen serbischen Treffer zu verhindern. „Serbien war ein guter Gegner, der uns das eine oder andere Problem bereitet hat“, sagte Thalhammer. Auch die in Vertretung der verletzten Viktoria Schnaderbeck als Kapitänin aufgelaufene Burger schlug in die gleiche Kerbe: „Serbien ist kein schlechtes Team und hat technisch gute Spielerinnen.“

Österreich weiter auf Erfolgskurs

Nach dem vierten Platz bei der EM startet das Team mit einem 4:0 auswärts gegen Serbien in die WM-Qualifikation.

Thalhammer hat nun zwei Monate Zeit, um die Baustellen in seiner Mannschaft zu analysieren. Denn für Österreich geht es in der WM-Qualifikation erst am 23. November mit dem Heimspiel gegen Israel weiter. Fünf Tage später wartet das mit Spannung erwartete Duell mit Spanien. Dabei kommt es zur Neuauflage des EM-Viertelfinales, wo sich die Österreicherinnen im Elfmeterschießen durchgesetzt hatten. Auf Finnland, das fünfte Team in Gruppe sieben, treffen die ÖFB-Frauen erst im Juni 2018.

Für die WM-Endrunde im Sommer 2019 in Frankreich qualifizieren sich neben den Gastgeberinnen die sieben Gruppensiegerinnen direkt. Die vier besten Gruppenzweiten ermitteln in zwei Play-off-Runden den letzten europäischen Teilnehmer. Mit dem Kantersieg in Serbien haben die Österreicherinnen bereits unterstrichen, dass sie auf eine zusätzliche Play-off-Runde aber nur bedingt Lust haben.

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