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Muslin erwartet schwierige Partie

Serbiens Teamchef Slavoljub Muslin hat vor dem WM-Qualifikationsmatch seiner Mannschaft am Freitag (20.45 Uhr, live in ORF eins und im Livestream) im Wiener Happel-Stadion vor den Qualitäten der ÖFB-Auswahl gewarnt. Obwohl seine Mannschaft die Tabelle in Gruppe D mit neun Punkten Vorsprung auf die viertplatzierten Österreicher anführt und unmittelbar vor dem WM-Ticket steht, erwartet der 64-Jährige eine schwierige Partie.

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„Beim 3:2 in Belgrad haben sie die meisten Chancen von allen unseren Gegnern gegen uns kreiert. Sie haben zwar viele Ausfälle, aber es wird trotzdem hart für uns“, sagte Muslin. Die ÖFB-internen Turbulenzen rund um Teamchef Marcel Koller und Sportdirektor Willi Ruttensteiner sieht der serbische Teamchef nicht als Vorteil für seine Truppe. „Für uns kann das ein zweischneidiges Schwert sein. Die Österreicher werden gegen uns sicher alles geben.“

Dass die Österreicher ihre Endrundenchance schon verspielt haben, kam für Muslin überraschend. „Ich habe sie vor der Qualifikation als Favorit in der Gruppe gesehen. Aber obwohl sie sehr gute Spieler haben, haben sie es nicht geschafft. Ich weiß auch nicht, warum.“

Slavoljub Muslin (SRB)

GEPA/Christian Ort

Trainer Slavoljub Muslin (l.) geht zuversichtlich in das Match gegen Österreich

Nur noch ein Sieg fehlt

Die Serben hingegen stehen unmittelbar vor dem großen Ziel - ein Sieg aus den ausstehenden Partien gegen Österreich und am Montag in Belgrad gegen Georgien reicht für den Russland-Trip im kommenden Jahr. „Wir sind hierhergekommen, um zu gewinnen. Doch das ist leichter gesagt als getan“, betonte Muslin.

Zudem richtete Muslin einen Appell an die weit über 20.000 serbischen Fans, die im Happel-Stadion erwartet werden. „Sie sollen für uns sein und nicht gegen unseren Gegner.“

Immerhin gebe es gegen Österreich keinen Siegeszwang. „Unser Plus ist, dass wir eine zweite Chance haben, falls es am Freitag nicht klappt“, meinte der Teamchef, der sich lobend über Marko Arnautovic und Aleksandar Dragovic, die beiden ÖFB-Internationalen mit serbischen Wurzeln, äußerte. „Das sind zwei Topspieler, die sich jeder Trainer gerne in seiner Mannschaft wünscht. Aber wir haben selbst genug Qualität.“

Letzte WM-Teilnahme 2010

Schafft Serbien die WM-Quali, ist man erstmals seit acht Jahren wieder bei einem Großereignis dabei. Zuletzt schafften es die Serben 2010 zu einer WM, damals hieß es in Südafrika mit drei Punkten aus drei Matches nach der Gruppenphase Abschied nehmen. Vier Jahre davor war man - damals noch als Serbien-Montenegro, allerdings mit nur einem Spieler aus Montenegro - bei der Endrunde in Deutschland mit von der Partie, wo als Gruppenletzter ohne Zähler das frühe Aus kam.

Shane Smeltz (NZE) und Zoran Tosic (SRB)

APA/AFP/Attila Kisbenedek

Besiktas-Legionär Zoran Tosic (r.) war schon 2010 in Südafrika dabei

Nach dem enttäuschenden Abschneiden beim Weltturnier 2010 gab es für die Serben einen massiven Rückfall - die Weltmeisterschaft 2014 und die Europameisterschaften 2012 und 2016 wurden klar verpasst. Deshalb folgte im August 2015 der Rückfall auf Platz 66 der FIFA-Weltrangliste. Im Juni 2016, als Österreich an der zehnten Stelle stand, befanden sich die Serben im Ranking auf Platz 54.

Mittlerweile aber hat sich das Kräfteverhältnis verschoben. Während das bei der WM-Qualifikations-Auslosung aus Topf zwei gezogene ÖFB-Team auf Rang 57 abstürzte, schoben sich die Serben, aus Topf vier kommend, an die 32. Stelle nach vorne. Zu verdanken ist das vor allem der bisherigen Qualibilanz von fünf Siegen und drei Remis, weshalb man die Gruppe D zwei Runden vor Schluss vier Punkte vor dem ersten Verfolger Wales anführt.

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