Themenüberblick

Schützenhilfe von Dimitrow

Die Asientournee ist für Dominic Thiem mit drei Niederlagen in drei Spielen zwar alles andere als nach Wunsch verlaufen, trotzdem darf sich der 24-jährige Niederösterreicher über die vorzeitige Qualifikation für die ATP World Tour Finals in London freuen. Der Weltranglistensiebente wird damit ab 12. November zum zweiten Mal in Folge beim Saisonabschlussturnier der Top Acht der Jahreswertung teilnehmen.

Dieser Artikel ist älter als ein Jahr.

Thiem ist nach dem Spanier Rafael Nadal, dem Schweizer Roger Federer und dem Deutschen Alexander Zverev der vierte Fixstarter in der O2-Arena. Der Bulgare Grigor Dimitrow und der Kroate Marin Cilic könnten noch in dieser Woche je nach Verlauf des ATP-Masters-1000-Turniers in Schanghai ebenfalls die Qualifikation schaffen.

Dominic Thiem und Gael Monfils

APA/AFP/Glyn Kirk

Im Vorjahr feierte Thiem in London einen Sieg gegen Gael Monfils

Dimitrow verdankt Thiem übrigens das London-Ticket. Weil der Bulgare am Donnerstag im Achtelfinale in der chinesischen Metropole gegen Sam Querrey gewann, kann der US-Amerikaner Thiem nicht mehr überholen. Im Vorjahr hatte es Thiem erstmals zum Saisonfinale geschafft. Damals gewann er sein Gruppenspiel gegen den Franzosen Gael Monfils, verpasste mit Niederlagen gegen den Serben Novak Djokovic und den Kanadier Milos Raonic aber knapp den Aufstieg ins Halbfinale.

Negativlauf geht in Schanghai weiter

Am Mittwoch musste Thiem ohne einzigen Sieg die Heimreise aus Asien antreten. Nach frühen Niederlagen in Chengdu und Tokio kassierte er in Schanghai eine Auftaktpleite. Der als Nummer fünf gesetzte Lichtenwörther, der in der ersten Runde ein Freilos hatte, unterlag in der zweiten Runde dem serbischen Weltranglisten-54. Viktor Troicki nach 1:50 Stunden mit 3:6 6:3 6:7 (5/7).

Thiem bei ATP Finals in London

Trotz siegloser Asienreise darf sich Dominic Thiem auf die ATP Finals in London freuen. Wie 2016 ist Thiem auch heuer nicht mehr aus dem Saisonfinale der besten acht Spieler des Jahres zu verdrängen.

Während der 31-jährige Troicki knapp nach Mitternacht (Ortszeit) auch im dritten Duell gegen Thiem siegreich blieb, wartet dieser nun schon seit dem 2. September, als er gegen den Franzosen Adrian Mannarino ins Achtelfinale der US Open eingezogen war, auf einen Sieg auf der ATP-Tour. Seither hat der 24-Jährige zumindest im Davis-Cup und beim Laver Cup gewonnen. Thiem reist nach Österreich zurück, legt eine Woche Pause ein und wird ab 23. Oktober das Turnier in der Wiener Stadthalle in Angriff nehmen.

Satzausgleich nach schwachem Start

Zu Beginn der Partie setzte Thiem nahtlos dort fort, wo er in Tokio aufgehört hatte. In den ersten drei Games machte er nur zwei Punkte und geriet mit 0:3 in Rückstand. Nach der Abwehr von drei Breakbällen schrieb Thiem erstmals auf den Anzeigentafel an. Troicki kam dagegen im ersten Satz nur einmal in Gefahr, sein Service abzugeben, wehrte beim Stand von 1:3 aber eine Breakchance ab und verwertete nach einer halben Stunde seinen ersten Satzball.

Danach hatten beide Spieler bis zum 2:2 mit ihrem Aufschlag keine Probleme. Wieder war es Thiem, der den ersten Breakball abwehren musste, was auch gelang. Unmittelbar darauf gelang dem Niederösterreicher sein erstes Break in der Partie. Thiem stellte auf 4:2 und ließ sich den knappen Vorsprung nicht mehr nehmen.

Viktor Troicki

AP/Xia lei

Troicki ging gegen Thiem erneut als Sieger vom Platz

Unnötige Eigenfehler im Tiebreak

Im Entscheidungssatz verwandelte Thiem im zweiten Game ein 15:40 noch in den Gamegewinn und verhinderte einen frühen Rückstand. Danach agierten beide Spieler bei ihrem Service äußerst souverän. Weder Thiem noch Troicki kamen zu einer Breakchance.

Im Tiebreak geriet Thiem auch aufgrund zweier unnötiger Eigenfehler mit 2/5 ins Hintertreffen, pirschte sich dann dank eines Vorhand-Winners und eines Doppelfehlers von Troicki noch einmal auf 5/5 heran. Ein starker Return und ein Rückhand-Winner brachten schließlich aber die Entscheidung zugunsten des Serben.

Thiem, der nach der Partie vor lauter Frust seinen Schläger zertrümmerte, kam damit nach 2014 und 2015 auch im dritten Versuch in Schanghai nicht über die zweite Runde hinaus. Im Vorjahr hatte er wegen einer Erkrankung gefehlt.

Links: