Rookie Peterman verpatzt sein Startdebüt
Das erste Profispiel von Beginn an wird Nathan Peterman wohl sein ganzes Leben lang nicht vergessen. Der Quarterback der Buffalo Bills kam am Sonntag zu seinem in Fachkreisen umstrittenen Debüt als Starting-Quarterback in der National Football League (NFL) und lieferte eine Horrorvorstellung der besonderen Art ab. Der 23-Jährige warf beim 24:54-Debakel gegen die Los Angeles Chargers in einer Hälfte gleich fünf Interceptions.
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Peterman wurde damit zum zweiten Quarterback seit 26 Jahren, der beim Debüt als Starter fünfmal zum Gegner warf. Zuletzt „schaffte“ das Keith Null 2009 bei den St. Louis Rams. Der heute 32-Jährige absolvierte insgesamt nur vier Spiele und konnte nie in der NFL Fuß fassen. Den gleichen Tornado an Turnovers in nur einer Halbzeit verursachten davor mit Ryan Fitzpatrick, Ty Detmer und Drew Bledsoe seit 1991 nur drei weitere Quarterbacks.

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In der Haut von Peterman wollte nach der Partie wohl niemand stecken
„Ich wusste, dass das ein hartes Spiel für mich wird. Der Coach sagt immer, dass wir nicht verlieren, sondern lernen. Das ist auch meine Einstellung. Ich werde versuchen, dass das nie wieder passiert“, sagte Peterman. „Ich habe nicht gut gespielt. Ich bin natürlich schwer enttäuscht, denn ich habe viel Energie und Arbeit investiert, um diese Rolle ausfüllen zu können.“
Sechs Pässe zu Teamkollegen, fünf zum Gegner
Bereits unter der Woche hatten die Bills mit ihrer Ankündigung, am elften Spieltag nicht auf ihren Standard-Quarterback Tyrod Taylor, sondern auf ihren in der fünften Runde des diesjährigen Drafts ausgewählten Rookie zu setzen, für große Verwunderung gesorgt. Taylor lieferte bis zu seiner Degradierung keine außergewöhnliche, aber eine solide Saison ab und führte die Bills zu einer 5:4-Bilanz.
Nach einem schwachen Spiel von Taylor gegen die New Orleans Saints (10:47), in dem Peterman am Ende zum Einsatz kam und einen Touchdown warf, entschied sich Bills-Coach Sean McDermott zum Wechsel auf der Quarterback-Position. Ein Machtwort, das sich als veritable Fehlentscheidung erweisen sollte. Gleich der dritte Pass von Peterman landete in den Händen von Chargers-Linebacker Korey Toomer, der den Ball zurück in die Endzone trug.

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Buffalo-Coach McDermott fühlte sich in Hälfte eins wie im falschen Film
In dieser Tonart ging es ungebremst weiter. Im ersten Viertel sollten zwei weitere Interceptions folgen, im zweiten Viertel kamen noch zwei hinzu. In der Pause erlöste McDermott dann seinen Rookie und setzte ihn für Taylor auf die Bank. Am Ende hatte Peterman eine desaströse Bilanz stehen. Die sechs angebrachten Pässe bei 14 Versuchen und die Fehlwürfe hielten sich nahezu die Waage.
Buffalo-Coach bedauert Entscheidung nicht
McDermott kündigte an, sich vor dem nächsten Spiel Gedanken zu machen, ob Taylor oder Peterman zum Einsatz kommt. Seine Entscheidung bedauerte er nicht. „Das ist nicht das, was er oder wir uns erhofft haben. Wenn man einen jungen Quarterback bringt, wird es immer Höhen und Tiefen geben. Das ist Teil des Spiels. Aber Nathan ist hart im Nehmen. Für mich war es die richtige Situation, um ihn aufzustellen. Ich bedaure meine Entscheidung überhaupt nicht, ich bedaure das Resultat“, erklärte der Buffalo-Coach.
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