Lohn nach 15 Jahren harter Arbeit
Snowboarder Andreas Prommegger hat letzten Winter die erfolgreichste Saison seiner Karriere absolviert. Zuerst eroberte der 37-Jährige zweimal Gold bei der WM in der Sierra Nevada, zum Abschluss sicherte er sich zum dritten Mal den Sieg im Gesamtweltcup in der Snowboard-Parallel-Wertung.
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„Ich kann gar nicht sagen, was in mir vorgeht. Ich habe es nicht leicht gehabt, was Großereignisse betrifft. Ich bin seit 15 Jahren einem Edelmetall nachgefahren. Ich wusste, dass ich super drauf bin, habe im Slalom aber weniger damit gerechnet. Es ist jetzt alles zurückgekommen“, war Prommegger bereits nach dem ersten WM-Gold überglücklich.

GEPA/Felix Roittner
15 Jahre musste Prommegger auf den großen Erfolg warten
„Aus emotionaler Sicht nicht mehr zum Toppen“
Erst bei seinen neunten Weltmeisterschaften klappte es im März in der Sierra Nevada mit einer Medaille für den Routinier. „Medial gesehen steht der Olympiasieg vielleicht noch einmal über den Weltmeistertiteln. Aber für mich ist das aus emotionaler Sicht wirklich nicht mehr zum Toppen. Wenn man sich meine Vorgeschichte bei Großereignissen anschaut - über 15 Jahre dabei, und immer wieder enttäuscht worden.“ Je dreimal war er zuvor Vierter und Fünfter gewesen.
Es sei ein Unterschied, wenn man als Neuling ins Team komme und dann Weltmeisterin werde, wie es Daniela Ulbing schaffte („Das ist ein Wahnsinn, großen Respekt“), oder wenn man wie er so viele Jahre gekämpft und immer so knapp dran gewesen sei.
Hoffnung beinahe aufgegeben
„Ich habe sehr oft gehört, dass man geduldig sein muss. Ich habe aber selber auch nicht mehr daran geglaubt, ich glaube, die wenigsten haben das wirklich, dass ich das erreichen kann.“ Ja, man müsse geduldig sein, aber wenn man 15 Jahre kämpfe und nie belohnt werde, zweifle man einfach mal daran. Er habe dann auch relativ lange gebraucht, um das Ganze zu verarbeiten.
Einmal habe er nach der WM kurz daran gedacht, seine Karriere zu beenden. „Es wäre der schönste Zeitpunkt zum Aufhören. Aber warum soll ich es machen? Ich bin bei der Polizei, die unterstützt mich genau für das, was ich mache. Ich kann nach wie vor gut mithalten, es kommt ein Olympiajahr“, will es Prommegger noch einmal wissen.
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