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„Es macht mir viel mehr Spaß“

An „Überfliegerin“ Mikaela Shiffrin gibt es derzeit im alpinen Damen-Weltcup kein Vorbeikommen. Nach den Weltcup-Siegen Nummer 39 und 40 am Wochenende in Kranjska Gora ist es nur noch eine Frage der Zeit, bis der 22-jährige US-Star die zweite große Kristallkugel sicher hat.

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Zuletzt stand Shiffrin in 14 Rennen zwölfmal auf dem Podest und feierte neun Siege. Darunter war auch der Abfahrts-Sensationstriumph in Lake Louise, womit ihr nur noch ein Erfolg im Super-G fehlt, um in den erlauchten Kreis der Gewinnerinnen in allen fünf Disziplinen zu kommen.

Wenn die Ski nach unten wollen

„Ich bin wirklich superhappy“, freute sich Shiffrin nach den zwei Siegen in Slowenien. „Es macht mir derzeit einfach viel mehr Spaß als in den Jahren zuvor“, erklärte sie ihren aktuellen Höhenflug. „Ich habe das Gefühl, dass meine Ski auch trotz kleiner Fehler immer nach unten wollen. Das Umfeld passt, und ich genieße im Moment das Skifahren noch mehr als in den Jahren zuvor.“

Mikaela Shiffrin

GEPA/Matic Klansek

Shiffrin kann derzeit offenbar nichts aus der Bahn werfen

Im März hat sie erstmals den Gesamtweltcup gewonnen. Das habe sich „unverdient“ angefühlt, hatte die US-Amerikanerin wegen der vielen Ausfälle von Konkurrentinnen aber erklärt. Mittlerweile gewinnt sie nicht nur serienweise Rennen, sondern deklassiert dabei die Mitbewerberinnen auch in einem bisher selten gesehenen Ausmaß.

„Nicht immer optimale Läufe“

„Ich will aber niemanden demotivieren, sondern eher motivieren“, antwortete Shiffrin auf die Frage, ob ihr die krasse Überlegenheit unangenehm sei. Sie erwarte trotzdem einen harten Kampf, vor allem im Riesentorlauf, beteuerte sie. Wo die Reise eher hingehen dürfte, verriet eine andere Aussage: „Trotz der Vorsprünge waren es bisher nicht immer nur optimale Läufe von mir.“

Schon beim Nachtslalom am Dienstag in Flachau kann Shiffrin weiter nachlegen und ihren gigantischen Vorsprung von derzeit 721 Zählern nach nur 18 Rennen weiter ausbauen. Fährt sie nur annähernd so weiter, gehört ihr die Kristallkugel wohl schon vor den Olympischen Spielen im Februar, bei denen sie bis zu vier Medaillen anpeilt.

Selbst die Weltcup-Allzeitbestmarke von Tina Maze (2.414 Punkte) ist angesichts der aktuell 1.281 Zähler Shiffrins ebenso in Gefahr wie die 19 Saisonpodestplätze der zurückgetretenen Slowenin. „Natürlich wäre das schön. Aber ich habe das nicht so im Kopf, außerdem war das ein Ausnahmejahr von Tina“, wiegelte Shiffrin ab. „Bis dorthin ist es noch ein weiter Weg.“

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