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Doppelsieg bei WM-Generalprobe

Im Gegensatz zum ÖSV-Team können die Norweger unter dem österreichischen Trainer Alexander Stöckl am Freitag selbstbewusst in die Skiflug-WM in Oberstdorf starten. Stöckl verfügt nach entsprechenden Saisonleistungen gleich über mehrere Anwärter auf Spitzenplätze. Vor allem der Sieg im Team-Bewerb am Sonntag wird wohl erneut über Titelverteidiger Norwegen führen.

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„Wir sind mannschaftlich schon den gesamten Winter stark. Wir kommen mit einer gewissen Favoritenrolle nach Oberstdorf“, sagte Stöckl vor den Titelkämpfen auf der Heini-Klopfer-Schanze im Allgäu. Besonders gut präsentierte sich seine Mannschaft am vergangenen Wochenende beim bisher einzigen Fliegen der Saison auf dem Kulm.

„Haben natürlich ein recht hohes Selbstvertrauen“

Andreas Stjernen feierte vor Daniel Andre Tande einen Doppelsieg, Kurzzeitweltrekordler Robert Johansson komplettierte das hervorragende Abschneiden der Norweger als Vierter. „Dass der Kulm uns besonders liegt, das haben wir schon früher bewiesen. Ob das auch bei der WM so weitergeht, werden wir sehen. Aber wir haben natürlich ein recht hohes Selbstvertrauen“, meinte Stöckl im Gespräch mit der APA.

Daniel Andre Tande (NOR), Andreas Stjernen (NOR) und Simon Ammann (SUI)

APA/AP/Kerstin Joensson

Beim Kulm-Skifliegen standen Tande (l.), Stjernen (m.) und der Schweizer Simon Ammann (r.) auf dem Podest

Neben seinen Athleten sowie den Deutschen, Polen und Slowenen hat der Tiroler auch Stefan Kraft auf der Rechnung. „Er hat schon extrem gute Sprünge gezeigt, es fehlt aber ein bisschen an der Kontinuität. Ich mache mir keine Sorgen, oder besser gesagt, ich mache mir für uns Sorgen, dass er wieder kommt.“ Außerdem betonte der 44-Jährige, dass man auch Tourneedominator Kamil Stoch trotz seiner schlechten Leistung auf dem Kulm keinesfalls unterschätzen dürfe.

Norwegen hat eine Skiflugkultur

Warum die Norweger das Skifliegen besonders lieben, sei nicht leicht zu erklären. „Eine Sache ist sicher, dass sie relativ oft unter schwierigen Bedingungen springen, deshalb lernen sie früh, mit Luftkräften umzugehen. Und im Laufe der Zeit hat sich eine Skiflugkultur entwickelt“, erläuterte Stöckl. Auch das geforderte offensive, mutige Herangehen beim Fliegen liege seinen Springern.

Vor zwei Jahren bei der Kulm-WM holte der frühere ÖSV-Betreuer mit den Norwegern Gold und Silber. Im Team-Bewerb sicherten sich Anders Fannemel, Johann Andre Forfang, Daniel Andre Tande und Kenneth Gangnes überlegen vor Deutschland und Österreich den Titel. Im Einzel musste sich Gangnes, der die Olympiasaison wegen einer neuerlichen Knieverletzung verpasst, nur Peter Prevc (SLO) geschlagen geben. Bronze ging an Kraft.

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