Knapp 64 Mio. Euro Ablöse
Die zuletzt bereits zerüttete „Ehe“ zwischen Borussia Dortmund und Stürmer Pierre-Emerick Aubameyang ist endgültig geschieden. Der Torjäger wechselt mit sofortiger Wirkung zu Arsenal in die englische Premiere League. 63,75 Mio. Euro Ablöse lassen sich die Londoner die Dienste des exzentrischen Stürmers kosten - laut eigener Angabe am Mittwoch ein Clubrekord.
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Nur ein halbes Jahr nach dem vom Spieler erzwungenen Wechsel von Ousmane Dembele zum FC Barcelona provozierte mit Aubameyang ein weiterer Dortmunder Profi seinen Abgang. Nach mehreren Verfehlungen, die dem 28-Jährigen in den vergangenen 15 Monaten diverse Suspendierungen und Geldstrafen eingebracht hatten, war die Geduld der Vereinsführung aufgebraucht. Mit dem Verkauf des Bundesliga-Torschützenkönigs 2016/17 ist in Dortmund die Hoffnung auf mehr Harmonie innerhalb des Kaders verbunden. Selbst innerhalb der Mannschaft von Trainer Peter Stöger hatte Aubameyang seinen Rückhalt verloren.
Erfolgsstory ohne Happy End
Trotzdem wollte man in Dortmund zum Abschied keine schlechten Worte über den Torjäger verlieren. „Von den unschönen Ereignissen der vergangenen Wochen abgesehen erinnern wir uns gern daran zurück, dass die Geschichte von Pierre-Emerick Aubameyang beim BVB über mehr als vier Jahre eine einzige Erfolgsstory war. Er hat in dieser Zeit Großartiges für Borussia Dortmund geleistet, viele wichtige Tore geschossen“, sagte Sportdirektor Michael Zorc.

AP/Martin Meissner
141-mal durfte Aubameyang im Dortmund-Dress über Tore jubeln
Nach sportlichen Gesichtspunkten ist Aubameyang für die Borussia ein herber Verlust. Seit 2013 in Dortmund engagiert, erzielte der Gabuner in seinen 213 Pflichtspielen für den BVB 141 Tore. Der Umstand hatte die Vereinsführung noch vor wenigen Monaten veranlasst, den ursprünglich bis 2020 laufenden Vertag bis 2021 zu verlängern. Aubameyangs größter Erfolg war der Pokalsieg mit dem BVB 2017 gegen Eintracht Frankfurt. 2016 wurde er als erster Spieler der deutschen Liga zu Afrikas Fußballer des Jahres gewählt.
Vorfreude auf Arsenal
Aubameyang zeigte sich am Mittwoch ebenfalls erleichtert, dass das Theater ein Ende hat. „Ich bin glücklich, hier zu sein, in diesem großartigen Team“, wurde der Stürmer auf der Website von Arsenal zitiert. Der Gabuner hat sich hohe Ziele gesetzt. „Ein Club mit einer solch großen Geschichte und großartigen Spielern wie Thierry Henry“, schwärmte der 28-jährige Torjäger, der sich den legendären Franzosen zum Vorbild nehmen will.
„Er war schnell und hat viele Tore geschossen. Ich muss an mir arbeiten, um wie er zu werden, aber ich werde alles dafür tun“, so Aubameyang. Henry wurde in seiner Zeit bei Arsenal (1999 bis 2007) viermal Torschützenkönig, 2004 und 2005 sicherte er sich zudem den Goldenen Schuh für Europas erfolgreichsten Goalgetter. Mit 228 Treffern ist der Weltmeister von 1998 und Europameister von 2000 Rekordtorschütze der „Gunners“.
Auch Bartra geht
Neben Aubameyang verließ vor dem Ende der Transferzeit mit Marc Bartra auch ein zweiter prominenter Name Dortmund. Der Abwehrspieler spielt künftig für Betis Sevilla in der ersten spanischen Liga. Laut „kicker“ müssen die Andalusier für den 13-maligen spanischen Nationalspieler 10,5 Millionen Euro an den Club von Trainer Stöger überweisen.
Der 27-Jährige war im Sommer 2016 für acht Millionen Euro Ablöse vom FC Barcelona nach Dortmund gekommen und hatte seitdem 31 Bundesligaspiele (zwei Tore) für den BVB bestritten. Sein Vertrag beim Revierclub wäre noch bis 2020 gelaufen. Erst am Montag hatte Bartra in Dortmund als Zeuge im Prozess um den Bombenanschlag auf den BVB-Bus ausgesagt, bei dem er am 11. April 2017 schwer am Arm verletzt worden war.
Batshuayi kommt von Chelsea
Zumindest für Aubameyang haben die Dortmunder mit Michy Batshuayi bereits einen Ersatz gefunden haben. Der 24-Jährige wird bis Saisonende ausgeliehen. „Michy ist ein junger, sehr interessanter Stürmer, der durch eine hohe Torquote besticht und sowohl bei Chelsea als auch bei Marseille, in der belgischen Liga und dem Nationalteam seine außergewöhnliche Qualität unter Beweis gestellt hat“, sagte BVB-Sportdirektor Michael Zorc.
Der belgische Stürmer steht seit Sommer 2016 bei Chelsea unter Vertrag, diese Saison brachte er es auf 25 Pflichtspiele und zehn Tore. Nur elfmal stand er in der Startformation. Im Team von Trainer Stöger will sich der Angreifer nun auch für die WM im Sommer in Russland empfehlen.
Chelsea verpflichtet Giroud
Chelsea wiederum verpflichtete den französischen Stürmer Olivier Giroud vom Londoner Lokalrivalen Arsenal. Der 31-Jährige unterschrieb an der Stamford Bridge einen Vertrag über eineinhalb Jahre. „Es ist ein riesiger Club, und ich bin stolz, bei Chelsea zu unterschreiben“, sagte Giroud, der bei Arsenal zuletzt nur Reservist war.
Bei den „Gunners“ stand er im Herbst in der Liga nur einmal in der Startelf, 15-mal kam er als „Joker“ zum Einsatz, erzielte dabei insgesamt vier Tore.
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