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Eine unvergessene Pressekonferenz

Vor 20 Jahren, exakt am 10. März 1998, hat Giovanni Trapattoni mit einer besonderen Pressekonferenz für großes Aufsehen gesorgt, als sich der damalige Bayern-Coach in Rage redete. Aussagen wie „Was erlauben Struuunz?“, „Schwach wie eine Flasche leer!“ oder „Ich habe fertig“ besitzen seither Kultstatus.

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Trapattonis Auftritt ist berühmt, die Geschichte im Hintergrund nicht ganz so. Der Ärger des Italieners hatte wenige Tage zuvor nach einem 0:1 auswärts gegen Schalke begonnen. Die Teamspieler Mehmet Scholl, Mario Basler und Thomas Strunz hatten öffentlich die Aufstellung und die Taktik kritisiert, was den Coach sichtlich empörte.

Trapattoni

APA/dpa/Jan Nienheysen

Trappatoni war seine Karriere lang mit ganzer Seele Fußballtrainer

„Beim Abendessen gegen Mitternacht (nach dem Schalke-Spiel, Anm.) hat er den Frust mit derselben Leidenschaft und im selben Stil wie bei der Rede rausgelassen. Mit einem Unterschied: Die Flasche war nicht leer, sondern voll“, sagte der langjährige Mediendirektor des FC Bayern, Markus Hörwick, „und die Flasche ist umgekippt und hat Uli Hoeneß voll erwischt. Er war von oben bis unten mit Rotwein voll.“

„Einige Spieler vergessen ihnen Profi“

Nach einem Kurzurlaub daheim bei seiner Frau kam Trapattoni dann nach München zurück und legte in der Pressekonferenz los: „Es gibt im Moment in diese Mannschaft, oh, einige Spieler vergessen ihnen Profi, was sie sind. Ich lese nicht sehr viele Zeitungen, aber ich habe gehört viele Situationen: Erstens. Wir haben nicht offensiv gespielt. Es gibt keine deutsche Mannschaft spielt offensiv und die Namen offensiv wie Bayern. Letzte Spiel hatten wir in Platz drei Spitzen: Elber, Jancker und dann Zickler. Wir mussen nicht vergessen Zickler. Zickler ist eine Spitzen mehr Mehmet e mehr e Basler. Ist klar diese Wörter, ist möglich verstehen, was ich hab’ gesagt? Danke. Offensiv, offensiv ist wie machen wir in Platz.“

„Ein Trainer ist nicht ein Idiot“

„Zweite. Ich habe erklärt mit diese zwei Spieler: Nach Dortmund brauchen vielleicht Halbzeit Pause. Ich habe auch andere Mannschaften gesehen in Europa nach diese Mittwoch. Ich habe gesehen auch zwei Tage die Training. Ein Trainer ist nicht ein Idiot! Ein Trainer sehen, was passieren in Platz. In diese Spiel es waren zwei, drei oder vier Spieler, die waren schwach wie eine Flasche leer!“

„Haben Sie gesehen Mittwoch, welche Mannschaft hat gespielt Mittwoch? Hat gespielt Mehmet, oder gespielt Basler, oder gespielt Trapattoni? Diese Spieler beklagen mehr als spielen! Wissen Sie, warum die Italien-Mannschaften kaufen nicht diese Spieler? Weil wir haben gesehen viele Male solche Spiel. Haben gesagt, sind nicht Spieler für die italienische Meisters.“

„Was erlauben Strunz?“

„Struuunz! Strunz ist zwei Jahre hier, hat gespielt zehn Spiele, ist immer verletzt. Was erlauben Strunz? Letzte Jahre Meister geworden mit Hamann eh ... Nerlinger. Diese Spieler waren Spieler und waren Meister geworden. Ist immer verletzt! Hat gespielt 25 Spiele in diese Mannschaft, in diesem Verein! Muss respektieren die andere Kollegen! Haben viel nette Kollegen, stellen sie die Kollegen die Frage! Haben keinen Mut an Worten, aber ich weiß, was denken über diese Spieler!“

„Mussen zeigen jetzt, ich will, Samstag, diese Spieler mussen zeigen mich eh ... seine Fans, mussen alleine die Spiel gewinnen, mussen alleine die Spiel gewinnen. Ich bin müde jetzt der Vater diese Spieler, eh, verteidige diese Spieler! Ich habe immer die Schulde ... über diese Spieler. Einer ist Mario, ein anderer ist Mehmet! Strunz dagegen hat nur gespielt 25 Prozent der Spiel! Ich habe fertig!“

Trapattoni zeigt sich amüsiert

Trapattoni selbst lacht längst über seine Wutrede. „Aus der Distanz so vieler Jahre muss ich sagen, dieser Wutausbruch wurde so bekannt und so oft mit meinem Namen assoziiert, dass ich mich heute darüber amüsiere“, schrieb er in seiner Autobiografie mit dem Titel „Ich habe noch nicht fertig“.

Seit seinem Aus als irischer Teamchef 2013 ist Trapattoni ohne Trainerjob. Angebote, etwa aus China und der Elfenbeinküste, lehnte der 78-Jährige nach eigenen Angaben aus Rücksicht auf seine Frau ab. „Ich mag diese Frau zu gerne, um sie noch einmal alleine zu lassen“, sagte er.

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