Korruption, Sabotage und Manipulation
Der ehemalige Direktor des Moskauer Anti-Doping-Zentrums, der Whistleblower Grigori Rodtschenkow, hat bei den Ermittlungen gegen den Biathlon-Weltverband (IBU) geholfen. Das behauptete Rodtschenkow in einer Aussendung am Mittwoch.
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Der Norwegische Rundfunk (NRK) hatte vor wenigen Tagen Rodtschenkow an einem unbekannten Ort in den USA und im Bild aus Sicherheitsgründen maskiert interviewt. Darin hatte der Russe schwere Vorwürfe gegen die IBU und die russischen Sportinstanzen erhoben. Rodtschenkow spricht in dem Interview von Korruption sowie systematischer „Sabotage und Manipulation“ von biologischen Blutproben russischer Sportler.
Diese Vorgänge hätten bereits vor den Olympischen Spielen 2014 in Sotschi stattgefunden. Seither habe sich die Situation aber sogar noch verschlimmert. Rodtschenkow ist in den USA untergetaucht. Er fürchtet laut NRK um sein Leben, seit er Russland in die Anschuldigungen gegen die IBU miteinbezogen hat.
Schweigegeld von Russland an IBU?
Laut der französischen Zeitung „Le Monde“ (Onlineausgabe) könnte sich Russland das Schweigen der IBU erkauft haben, um Dopingfälle zu vertuschen. Das sollen Recherchen der Welt-Anti-Doping-Agentur (WADA) ergeben haben.
In einem 16-seitigen, vertraulichen WADA-Report wird berichtet, dass die IBU „alles getan habe, um Ermittlungen gegen Russland zu verhindern“. Das Hauptziel der Korruption sei es gewesen, gedopte russische Athleten zu beschützen, soll in dem Report von Ende 2017 festgestellt worden sein.
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