Vorwurf von Doping, Betrug und Korruption
Die Zentrale Staatsanwaltschaft zur Verfolgung von Wirtschaftsstrafsachen und Korruption (WKStA) in Wien ermittelt gegen Funktionäre des Biathlon-Weltverbandes (IBU) sowie Betreuer und Sportler des russischen Biathlon-Teams. Das gab die WKStA am Donnerstag in einer Aussendung bekannt. In diesem Zusammenhang wurde auch die Hausdurchsuchung vom Dienstagabend am IBU-Sitz in Salzburg bestätigt.
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Gegenstand der Ermittlungen sind die Anwendung verbotener Substanzen bzw. Methoden zum Zweck des Dopings, schwerer Betrug im Zusammenhang mit Doping sowie die Geschenkannahme von Bediensteten. Der Tatzeitraum betreffe vornehmlich die Biathlon-WM im Februar 2017 in Hochfilzen, die Korruptionsvorwürfe reichen aber bis 2012 zurück. Der Schaden bezüglich der Korruptions- bzw. Betrugsvorwürfe (durch Doping erschwindelte Preisgelder) belaufe sich auf umgerechnet 240.000 Euro bzw. 35.000 Euro.
Bestechungsgelder an IBU
Bei den Korruptionsvorwürfen gehe es darum, dass auf von der Welt-Anti-Doping-Agentur (WADA) herangetragene Dopingverdachtsfälle von der IBU nicht angemessen reagiert worden sei. Außerdem sollen dafür Bestechungsgelder in der Höhe von 300.000 Dollar (242.200 Euro) versprochen bzw. angenommen worden sein. Gleichzeitig in Deutschland und Norwegen durchgeführte Durchsuchungen ergeben die Notwendigkeit der internationalen Kooperation mittels Rechtshilfeersuchen.
Die Strafdrohungen für die Vorwürfe betragen für die Dopingvorwürfe eine Freiheitsstrafe von bis zu sechs Monaten oder eine Geldstrafe bis 360.000 Euro, für die Betrugsvorwürfe bzw. Korruption Freiheitsstrafen von bis zu drei Jahren bzw. von sechs Monaten bis fünf Jahren. Nähere Angaben zu beschuldigten Personen oder Organisationen bzw. zu einzelnen weiteren Ermittlungsmaßnahmen könnten laut WKStA derzeit im Hinblick auf die laufenden Ermittlungen nicht gemacht werden.
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