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„Brauchen uns nichts vorwerfen“

Saalbach ist bei der Vergabe der alpinen Ski-WM 2023 leer ausgegangen. Die Delegierten sprachen sich mehrheitlich für Courchevel-Meribel als Austragungsort aus. Trotz der ersten Enttäuschung gab sich das Salzburger Bewerbungskomitee kämpferisch - man wolle bei der Vergabe 2025 erneut ins Rennen gehen.

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Bartl Gensbichler stellte sich demonstrativ hinter die rund 30-köpfige Salzburger Delegation, die im griechischen Costa Navarino für die Saalbacher Bewerbung warb. „Wir brauchen uns nicht vorzuwerfen, etwas falsch gemacht zu haben. Wir werden nicht aufgeben“, sagte der Präsident des Salzburger Skiverbandes und Chef des Bewerbungskomitees.

Bartl Gensbichler, Alexandra Meissnitzer und Alois Hasenauer

APA/ÖSV/Erich Spiess

Enttäuschung bei den Saalbach-Bewerbern Gensbichler, Meissnitzer und Hasenauer (v.l.)

Dass Österreich damit nach der Ski-WM 2013 in Schladming länger auf eine erneute Austragung warten muss, empfand ÖSV-Präsident Peter Schröcksnadl in einer ersten Reaktion nach Bekanntgabe der Entscheidung als verständlich. „Ich gratuliere den Franzosen. Es ist so, dass sie schon vier Jahre vor uns die letzte WM hatten. Wir wären eigentlich gar nicht an der Reihe.“

Schröcksnadel: „Für mich nicht überraschend“

Der Knackpunkt sei, dass Österreich ohnehin zahlreiche Großveranstaltungen austrage, weshalb man mit der Bewerbung abgeblitzt sei. „Das Hauptproblem an der Bewerbung war, dass wir Seefeld gewonnen haben (Nordische Ski-WM, Anmerkung). Für mich ist es nicht überraschend. Österreich hat seit 2013 mit der Alpinen WM in Schladming (2013), der Freestyle-WM in Kreischberg (2015), der Skiflug-WM am Kulm (2016), der Grasski-WM in Kaprun(2017), der Biathlon-WM in Hochfilzen(2017) und der bevorstehenden Nordischen WM in Seefeld (2019) allein fünf FIS-Weltmeisterschaften zugesprochen bekommen.“

Saalbach verpasst Zuschlag für Ski-WM

Die alpine Ski-Weltmeisterschaft 2023 wird nicht in Saalbach-Hinterglemm stattfinden. Beim FIS-Kongress in Costa Navarino bekam der französische Konkurrent Courchevel-Meribel den Zuschlag.

Auch Saalbachs Bürgermeister Alois Hasenauer zeigte sich gelassen: „Natürlich ist es schade, dass wir die WM 2023 noch nicht austragen dürfen, wünschen unseren Mitbewerbern aber gleichzeitig alles Gute für ihr Event. Aufgeben kommt für uns aber nicht infrage. Wir machen da weiter, wo wir gerade stehen.“

„Enttäuschung schon sehr groß“

Ex-Rennläuferin Alexandra Meissnitzer, eines der prominentesten Aushängeschilder der Saalbacher Bewerbung, zeigte sich bedrückt. „In der ersten Kurzanalyse ist die Enttäuschung schon sehr groß. Ich kenne kaum einen Ort, der mit so viel Herz dabei ist. Wenn ein Skiort so viel macht für die Jugend, wäre es natürlich schon schön gewesen. Aber wir bewerben uns in zwei Jahren wieder - in Marrakesch.“

Saalbach hatte sich am 9. Juli 2015 in der ÖSV-Präsidentenkonferenz als österreichischer WM-Bewerber für 2023 durchgesetzt, der Salzburger Skiort erhielt den Vorzug vor St. Anton am Arlberg. Saalbach-Hinterglemm war bereits 1991 WM-Ausrichter. Im Mai 2017 stand fest, dass es Saalbach im Vergabeprozess mit Courchevel-Meribel zu tun bekommen wird. Die WM 2019 findet im schwedischen Aare statt, jene 2021 in Cortina d’Ampezzo in Italien.

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