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Atanga sorgt für klare Verhältnisse

Der SKN St. Pölten ist für den SC Wiener Neustadt in der Relegation eine Nummer zu groß gewesen. Das Schlusslicht der tipico-Bundesliga holte am Sonntag im Rückspiel gegen den Niederösterreich-Rivalen ein 1:1 und behielt nach dem Auswärts-2:0 mit dem Gesamtscore von 3:1 verdient die Oberhand. St. Pölten ist damit weiter im Oberhaus vertreten, gehört 2018/19 der neuen Zwölferliga an.

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Wiener Neustadt, Dritter der abgelaufenen Saison in der Sky Go Ersten Liga, muss in der neuen Sechzehnerliga der zweithöchsten Spielklasse einen neuerlichen Anlauf auf den Aufstieg nehmen. David Atanga sorgte vor 4.844 Zuschauern in der NV Arena kurz vor dem Seitenwechsel mit einem Traumtor (44.) für die Vorentscheidung. Hamdi Salihi (75.) gelang nur noch der bedeutungslose Ausgleich.

Jubel des Torschützen David Atanga (St. Pölten)

APA/Georg Hochmuth

Atanga sorgte im Rückspiel mit einem Traumtor früh für Beruhigung

St. Pölten hat damit am Ende der Saison vier Siege und ein Remis geholt. Dem erst im Saisonfinish eingesetzten Coach Dietmar Kühbauer ist es gelungen, das Team zu stabilisieren. Als Belohnung darf der Ex-Rapidler auch kommende Saison auf der Betreuerbank der Landeshauptstädter Platz nehmen.

Wr. Neustädter im Rückspiel gefährlicher

Die Wiener Neustädter waren deutlich agiler als am Donnerstag und in der ersten Viertelstunde schon gefährlicher als im gesamten Hinspiel, wo sie ohne Topchance geblieben waren. Ein Schuss von Fabian Miesenböck wurde in den Corner gelenkt (8.), ein Abschluss von Alexander Gründler aus bester Position fiel zu schwach aus (15.).

St. Pölten bleibt in Bundesliga

Der SKN St. Pölten spielt auch kommende Saison in der höchsten Spielklasse Österreichs. Der Klassenerhalt wurde gegen Wiener Neustadt mit einem Gesamtscore von 3:1 fixiert.

Da die Gäste aufgrund des Hinspielresultats gezwungen waren, viel für die Offensive zu machen, ergaben sich für die Kühbauer-Truppe Räume. Robert Ljubicic schoss knapp am Tor vorbei (26.) und bereitete eine Topchance von Daniel Schütz, der den Ball neben das Tor weiterleitete, vor (32.). Die Führung war aber nur aufgehoben und fiel kurz vor der Pause. Atanga übernahm den Ball aus mehr als 30 Metern sofort und überraschte damit den vor seinem Tor postierten und dadurch chancenlosen Domenik Schierl.

Salihi sorgt noch einmal für Spannung

Die Relegationsfrage war damit quasi geklärt. St. Pölten war nur noch darauf bedacht, defensiv gut zu stehen, Wiener Neustadt machte das Spiel. David Harrer kam einem Gästetorerfolg schon nahe (64.). Der Ausgleich lag in der Luft und fiel in Minute 75. Christoph Riegler sah bei einer Flanke nicht gut aus, und Salihi bugsierte den Ball ins Tor.

Danach kamen die Hausherren vor den Augen von ÖFB-Teamspieler Florian Grillitsch noch einmal ins Schwimmen. Salihi scheiterte aber an Riegler, und Mario Ebenhofer traf im Nachschuss das Gehäuse nicht (77.). In der Nachspielzeit sah der Wiener-Neustadt-Stürmer Roman Kienast nach einem Ellbogenschlag gegen Michael Huber noch die Rote Karte. Die Wiener Neustädter sind weiter seit dem Abstieg 2015 nicht in der Bundesliga vertreten.

Stimmen zum Spiel:

Dietmar Kühbauer (St.-Pölten-Trainer): „Natürlich sind wir alle sehr happy jetzt, dass wir den Klassenerhalt geschafft haben. Nach dem 1:0, einem Genieblitz von David Atanga, hätten wir ruhiger spielen müssen. In den letzten 20 Minuten haben wir alles falsch gemacht, was man falsch machen kann. Der Puls ist bei uns Trainern und den Ersatzspielern in dieser Phase auf 270, 280 geklettert. Die Neustädter haben dann alles riskiert, mehr als noch vor der Pause, viel mit langen Bällen operiert, während wir offensichtlich dem Stress Tribut zollen mussten. Gott sei Dank haben wir einen Toptorhüter, einen der besten in Österreich.“

Roman Mählich (Wiener-Neustadt-Trainer): „Unsere Spieler waren extrem enttäuscht über die Entscheidung, dass Hartberg die Lizenz doch noch bekommen hat. Ich finde es unmöglich, dass so knapp vor den Entscheidungsspielen erst die Entscheidung fällt. Ich will die Leistung von St. Pölten am Donnerstag nicht schmälern, aber meine Mannschaft war da nicht auf ihrem Niveau. Ganz im Gegensatz zu heute. Ich war schon vor der Pause zufrieden, danach noch vielmehr. Heute hat die Mannschaft so gespielt, wie ich sie kenne. Leider wurde sie nicht belohnt. Gratulation an St. Pölten.“

Christoph Riegler (St.-Pölten-Tormann): „Es ist uns nicht ein Stein, sondern eine ganze Weltkugel vom Herzen gefallen. Wir sind nicht so wie gewollt ins Spiel gekommen und haben die Wiener Neustädter vor allem nach der Pause zu viel spielen lassen. Es war dann eine reine Nervenschlacht. Deshalb sind wir auch froh, das wir sie gewonnen haben.“

Bundesliga-Relegation, Rückspiel

Sonntag:

St. Pölten - Wiener Neustadt 1:1 (1:0)

St. Pölten, NV-Arena, 4.844 Zuschauer, SR Lechner

Torfolge:
1:0 Atanga (44.)
1:1 Salihi (75.)

St. Pölten: Riegler - Stec, Huber, Luan, Ingolitsch - Martic - Atanga (56./Ambichl), R. Ljubicic, Bajrami (80./Muhamedbegovic), Schütz (72./Balic) - Pak

Wr. Neustadt: Schierl - Hager, Ljubic, Prada - Gründler (69./Kienast), Brandner (60./Rusek), Diarra, D. Harrer - Miesenböck, Ebenhofer (78./Zivotic) - Salihi

Rote Karte: Kienast (92./Tätlichkeit)

Gelbe Karten: Luan, Atanga, Schütz, Martic bzw. Prada, Brandner, Harrer, Hager

Hinspiel 2:0 - St. Pölten mit dem Gesamtscore von 3:1 weiter in der Bundesliga

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