Themenüberblick

Zwölftes Gipfeltreffen der Dominatoren

Am Samstag (19.00 Uhr, live in ORF Sport +) wird in der NV-Arena von St. Pölten zum 34. Mal der österreichische Meister im American Football ermittelt. Das Duell der diesjährigen Austrian Bowl verdient die Bezeichnung Klassiker. Mit Titelverteidiger Dacia Vikings Vienna und den Swarco Raiders Tirol stehen sich die seit Jahren dominanten Teams gegenüber. Bei den Tirolern dürstet man nach Revanche und nach einem seltenen Coup.

Dieser Artikel ist älter als ein Jahr.

Das Finale der Austrian Football League ist die Neuauflage des Vorjahresendspiels, das die Wiener mit 45:26 für sich entschieden hatten. Insgesamt ist es bereits das zwölfte Aufeinandertreffen in einer Austrian Bowl. Sprich: Man kennt sich. Trotzdem ist auch die Neuauflage des Finales kein Duell wie jedes andere. „Es ist natürlich ein besonderes Spiel gegen die Vikings. Wir werden eine sehr hitzige und emotionale Partie erleben“, sagte Shuan Fatah, Headcoach der Raiders. Ähnlich sieht es auch Vikings-Trainer Chris Calaycay: „Es ist jedes Jahr anders, letztes Jahr haben wir ein sehr hartes Spiel gewonnen.“

Raiders gehen auf Triple los

Von bisher elf Finalduellen gewannen die Vikings sieben. In diesem Jahr wollten die Innsbrucker den Spieß wieder umdrehen. Zusätzliche Motivation für die Raiders ist die Chance auf ein seltenes Titel-Triple. Die Tiroler haben die in der laufenden Saison schon die neu geschaffene League of Champions und die Central European Football League gewonnen, ein Sieg in der Austrian Bowl 2018 wäre somit der dritte Pokal in einem Jahr.

Die Vikings Vienna jubeln mit Pokal

APA/Gert Eggenberger

Im Vorjahr durften die Vikings zum 14. Mal den Meisterpokal stemmen

Laut Raiders-Coach Fatah hat man aus der Finalniederlage im Vorjahr die richtigen Lehren gezogen. 2017 seien vor allem Täuschaktionen ausschlaggebend gewesen, dafür sind die Raiders nun gewappnet. „Wir dürfen uns nicht überrumpeln lassen. Ich glaube schon, dass wir noch Luft nach oben haben“, sagte Fatah. Anders als im Vorjahresendspiel ist sein Quarterback Sean Shelton in bester körperlicher Verfassung. Der Amerikaner wurde für seine bisherige Saison auch zum zweiten Mal nach 2016 als wertvollster Spieler der Liga (MVP) ausgezeichnet.

Nach den bisherigen zwei Saisontiteln fiebert Raiders-Trainer Fatah dem Duell mit den Vikings entgegen. „Mein Antrieb sind die Big Games. Drei Major-Titel holen zu können, wäre schon etwas Besonderes.“ Die Freude im Moment des Triumphs könne er aber nur selten auskosten: „Ich bin nach einem Sieg immer schon im Gedanken beim nächsten Spiel.“ Auf mehreren Festen zu tanzen, sei für die Raiders aber keine zu hohe Belastung. „Umso mehr Spiele, umso mehr Freude macht es uns. Die ganze Mannschaft ist topmotiviert“, meinte Defensive Back Patrick Pilger.

„Remis“ in direkten Duellen

Den Weg ins Endspiel meisterten beide Mannschaften ohne Probleme. Die Wiener setzten sich im Halbfinale auf der Hohen Warte gegen die Graz Giants 35:21 durch. Ein ausschließlicher Höhenflug sei die Saison für die Vikings laut Calaycay aber nicht gewesen: „Wir hatten eine sehr gute Phase am Anfang der Saison, dann kam ein Tiefpunkt.“ Die Innsbrucker, fünffacher Champion, schafften in Kufstein im Semifinale gegen die Danube Dragons mit 49:21 ihren neunten Einzug in die Austrian Bowl en suite.

Sean Shelton (Raiders Tirol) und Precious Ogbevoen (Vikings Vienna)

GEPA/Michael Riedler

Raiders-Quarterback Shelton (l.) wird wieder der große Gejagte der Wikinger werden

Die beiden Aufeinandertreffen in der Regular Season endeten jeweils mit Heimsiegen. Der 55:13-Erfolg der Raiders in Innsbruck sei aber nicht allzu aussagekräftig, nachdem Wide Receiver Reece Horn den Vikings verletzt gefehlt hatte. Der 25-jährige Importspieler, für den es die erste Austrian Bowl ist, will auf Anhieb den Titel erobern. „Wir sind hier, um zu gewinnen. Jedes Team liebt es, in dieser Situation zu sein.“ Die österreichische Liga hat für ihn einen hohen Stellenwert. „Es ist eine der besten Ligen Europas, die Spieler nehmen es sehr ernst.“ Für die Wiener wäre es schon der 15. Meistertitel.

Rückkehr nach St. Pölten

Die Finalbegegnung findet heuer in veränderter Umgebung statt. Nach drei Jahren in Klagenfurt kehrt die Austrian Bowl in die NV-Arena in St. Pölten zurück. Calaycay freut sich auf ein besonderes Ambiente: „Das ist fast ein bisschen College-Atmosphäre.“ Über 3.000 Tickets sind bereits verkauft worden. Schon vor dem großen Endspiel treffen ab 15 Uhr die Amstetten Thunder im Silver Bowl auf die Vienna Knights. Der Sieger dieser Finalbegegnung der ersten Division darf kommende Saison in die Austrian Football League aufsteigen.

Links: