Slovan als erste von zwei Hürden
Rapid meldet sich am Donnerstag (21.05 Uhr, live in ORF eins und im Livestream) im internationalen Geschäft zurück. Nach einjähriger Europacup-Pause soll Slovan Bratislava in der dritten Qualifikationsrunde zur Europa League kein Stolperstein sein. Es ist die erste von zwei Hürden auf dem Weg zum angepeilten Saisonziel Gruppenphase. Vor der Partie im Stadion Pasienky ist jedenfalls für viel Brisanz gesorgt.
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Wien und Bratislava sind Luftlinie nur knapp 55 Kilometer entfernt. Beide Teams werden daher im Duell der beiden Hauptstadtclubs topmotiviert zu Werke gehen. Gespannt darf man auch sein, was in und außerhalb des Stadions passiert. Ungern erinnert man sich an 2007 zurück, in dem es im UI-Cup-Spiel von Rapid gegen Slovan in Hütteldorf zu schweren Gästeausschreitungen gekommen war. Pikant ist zudem, dass rechtsextreme Fans vom Rapid-Erzrivalen Austria mit den Slovan-Anhängern eng verbunden sind.
Fokus liegt auf dem Sportlichen
Die Rapidler wollen sich davon aber nicht aus der Konzentration bringen lassen. „Das hat uns Spieler nicht zu tangieren. Man muss alles ausblenden. Wir sind zuständig dafür, am Platz Leistung zu bringen, was abseits passiert, liegt nicht in unserer Macht“, erläuterte Mario Sonnleitner. Auch sein Coach Goran Djuricin wollte sich nicht mit Nebengeräuschen beschäftigen: „Meine Aufgabe ist es, sich auf das Sportliche zu fokussieren.“ Der Rest sei Sache anderer.

GEPA/Christian Ort
Mario Sonnleitner und Kollegen geben in Bratislava ihr Comeback im Europacup
„Wir haben tolle Leute, die begabt sind in solchen Dingen“, verwies der Wiener auf Clubservice-Leiter Andy Marek und Co. Mehr als 1.100 Fans reisen aus Wien an, mit 20 Bussen im Konvoi, der ab der Grenze von der Polizei zum Stadion und wieder zurück eskortiert wird.
Slovan „ähnlich gestrickt“ wie Rapid
Gespielt wird im Stadion Pasienky, in dem Slovan diese Saison noch ohne Makel ist. In insgesamt sieben Saisonpflichtspielen gab es nur beim 1:2 gegen Balzan in der zweiten EL-Qualirunde auf Malta keinen vollen Erfolg. Die mit zahlreichen Legionären gespickte Truppe von Trainer Martin Sevela scheint gut in Form zu sein.
EL-Quali, dritte Runde, Hinspiel
Donnerstag, 21.05 Uhr:
Live in ORF eins und im Livestream
Slovan Bratislava - Rapid
Bratislava, Stadion Pasienky, SR Raczkowski (POL)
Mögliche Aufstellungen:
Slovan: Sulla - Apau, Salata, Bajric, Boschikow - Nono, Savicevic - Cavric, Drazic, Moha - Sporar
Rapid: Strebinger - Potzmann, Sonnleitner, Barac, Bolingoli - D. Ljubicic, Schwab - Murg, Knasmüllner, Ivan - Alar
Rückspiel am 16. August
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„Der Gegner ist ähnlich gestrickt wie wir, eher eine spielerische Mannschaft. Es wird nicht leicht, wir brauchen sicher zwei gute Halbzeiten, um dort zu bestehen“, sagte Djuricin. Das war zuletzt das Problem der Hütteldorfer. Sowohl beim 3:0 bei der Admira als auch beim 1:1 gegen Altach in den ersten beiden Ligarunden fiel die Leistung nach dem Seitenwechsel deutlich ab.
Diesmal kommt noch die große Hitze als zusätzlicher Faktor dazu. „Alles über 30 Grad ist nicht angenehm, es ist aber für die andere Mannschaft genauso. Wir stellen deshalb den Spielbetrieb nicht ein, da gilt es einfach, sich zu überwinden“, verlautete Sonnleitner. Richtiges Verhalten in der Spielvorbereitung sei da besonders wichtig. „Viel trinken, auf den Körper schauen, nicht zu viel rausgehen“, nannte der 31-Jährige wichtige Faktoren.
Rapid will „sehr gute Ausgangsposition schaffen“
Ein Rapid-Sieg bei Slovan wäre eine Premiere. 1956 gab es im Mitropacup-Viertelfinale eine 1:3-Niederlage, 2007 unterlag man im UI-Cup 0:1. Beide Male reichte das Resultat für den Aufstieg. Dieses Mal geht aber die erste Partie in der Slowakei über die Bühne. „Ich spüre in der Mannschaft eine große Vorfreude, wir wollen uns eine sehr gute Ausgangsposition schaffen“, gab Djuricin die Marschroute vor. Er hat genaue Vorstellungen, wie das gelingen soll: „Hinten gut stehen, offensiv mutig sein und gut gegen den Ball arbeiten.“
Das Rückspiel folgt am 16. August (20.30 Uhr) im Allianz Stadion. Der slowakische Cupsieger der vergangenen beiden Jahre will das Duell bis dorthin offenhalten. „Rapid hat Tradition und Qualität. Ich habe auch gehört, dass es zwischen den Fans Rivalität gibt. In einem Derby hast du noch mehr Motivation als Spieler“, betonte Slovans Mittelfeldspieler Vukan Savicevic. Und Stürmer Filip Holosko ergänzte: „Es wird ein großartiges Spiel, auf das wir uns alle freuen.“
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