Frustbewältigung gegen Admira
Red Bull Salzburg hat am Sonntag in der tipico-Bundesliga verhaltene Frustbewältigung betrieben. Beim 3:1-Heimsieg gegen die Admira waren den Salzburgern die Nachwirkungen der neuerlich verpassten Champions League anzumerken, der sechste Saisonsieg war aber hochverdient. Das Team von Trainer Marco Rose ist in der Liga weiter ohne Punkteverlust und liegt mit vier Punkten vor St. Pölten an der Tabellenspitze.
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Takumi Minamino (44.), Enock Mwepu (60.) und Amadou Haidara (88.) ließen die Salzburger mit ihren Toren vier Tage nach dem bitteren CL-Aus gegen Roter Stern Belgrad den erwarteten Pflichtsieg einfahren. Die Admira wehrte sich nach Leibeskräften, war vom fünften Punkt in dieser Saison aber trotz des zwischenzeitlichen Anschlusstores von Wilhelm Vorsager (68.) weit entfernt. Für die neuntplatzierte Elf von Trainer Ernst Baumeister war es immerhin der zweite Ligatreffer in dieser Saison.
Salzburg - Admira 3:1 (1:0)
Wals-Siezenheim, Red Bull Arena; Tore: Minamino (44.), Mwepu (60.), Haidara (88.) bzw. Vorsager (68.)
Minamino bricht den Bann
Salzburg-Coach Rose veränderte seine Startformation im Vergleich zum Mittwoch an vier Positionen. Darko Todorovic verteidigte links statt des angeschlagenen Andreas Ulmer, zudem brachte Rose mit Minamino, Reinhold Yabo und Smail Prevljak drei Leute mit verbrieften Scorerqualitäten.
Offiziell 6.489 Zuschauer sahen ein Spiel auf ein Tor. Die Admira stand wie erwartet tief, und es dauerte bis zur 10. Minute, ehe sich Salzburg gefährlich in den Strafraum kombinierte. Doch Prevljaks Drehschuss fiel harmlos aus (11.). Der Bosnier verdrehte sich wenig später das rechte Sprunggelenk und wurde von Enock Mwepu ersetzt (19.), Yabo rückte in die vorderste Etappe zu Munas Dabbur nach.

GEPA/Florian Ertl
Xaver Schlager und die Salzburger wurden gegen die Admira ihrer Favoritenrolle gerecht
Die Südstädter beschränkten sich offensiv auf einige wenige Kontermomente und zogen ansonsten zwei dichte Defensivreihen auf. Salzburg wurde zunehmend ungeduldiger, Stefan Lainer schoss nach einem energischen Antritt aus schwierigem Winkel an die rechte Stange (34.). Kurz vor der Pause fanden die „Bullen“ dann doch die Lücke: Minamino nahm sich den Ball an der Strafraumgrenze mit und traf ins lange Eck (44.). Der Japaner, dem unter Rose oft nur die Joker-Rolle bleibt, erzielte sein bereits 32. Bundesliga-Tor.
Anschlusstreffer aus dem Nichts
Die Admiraner kamen auch nach dem Seitenwechsel selten aus der eigenen Hälfte. Minamino hatte das 2:0 nach schönem Haidara-Lochpass auf dem Fuß, agierte im Abschluss aber zu zögerlich. Auch Mwepu brachte den Nachschuss aus spitzem Winkel nicht über die Linie (57.). Drei Minuten später köpfelte der 20-jährige Youngster nach Eckball von Yabo aber zur Vorentscheidung ein (60.).
Salzburg drängte auf das 3:0, doch den Gästen gelang aus dem Nichts der 2:1-Anschlusstreffer. Der von Salzburgs Hintermannschaft unbewachte Vorsager traf nach Freistoßflanke von Daniel Toth per Kopf (68.). Die Niederösterreicher trauten sich plötzlich mehr: Pyry Soiri bediente Marin Jakulis, der Cican Stankovic zu einer sehenswerten Parade zwang (73.).
Auf der anderen Seite hätte Dabbur gut und gerne auch drei Tore machen können. Anders als bei seinem Doppelpack gegen Roter Stern näherte sich der Israeli bis zuletzt erfolglos (53., 59., 72., 79., 82.) an. Am Ende konnte er sich immerhin einen Assist gutschreiben lassen: Admira-Goalie Andreas Leitner wehrte seinen zu zentralen Gewaltschuss nach vorne ab, Haidara war für den Nachschuss zur Stelle (88.).
Stimmen zum Spiel:
Marco Rose (Salzburg-Trainer): „Das Spiel war sehr positiv. Die drei Punkte sind das Wichtigste. Wir haben wenig zugelassen. Das Gegentor war eine Schrecksekunde, da haben alle im Stadion wohl ähnliche Gedanken gehabt. Wir haben aber sofort nachgelegt. Es war eine sehr energiegeladene Leistung meiner Mannschaft, die man so nicht unbedingt erwarten konnte.“
Ernst Baumeister (Admira-Trainer): „In diesem Spiel war eigentlich alles möglich, von 0:4 bis 2:2. Eine Stunde haben wir taktisch sehr gut mitgespielt, haben gut dichtgemacht. Red Bull ist einfach eine Nummer zu groß. Sie haben enormen Druck entwickelt. Ich habe aber große Verbesserungen gesehen, vor allem im taktischen Bereich. Es war die beste Leistung meiner Mannschaft in dieser Saison.“
Tipico-Bundesliga, sechste Runde
Sonntag:
Salzburg - Admira 3:1 (1:0)
Wals-Siezenheim, Red-Bull-Arena, 6.489 Zuschauer, SR Schörgenhofer
Torfolge:
1:0 Minamino (44.)
2:0 Mwepu (60.)
2:1 Vorsager (68.)
3:1 Haidara (88.)
Salzburg: Stankovic - Lainer, Ramalho, Pongracic (91./Van der Werff), Todorovic - X. Schlager - Haidara, Minamino, Yabo (82./Daka) - Prevljak (18./Mwepu), Dabbur
Admira: Leitner - Zwierschitz, Vorsager, Bauer, Scherzer - Toth (85./Schmidt) - Soiri, Hjulmand, Maier (77./Malicsek), Jakolis - Starkl (61./Bakis)
Gelbe Karten: Lainer bzw. Vorsager, Jakolis
Die Besten: Lainer, Mwepu bzw. Toth
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