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Zweiter Sieg im achten Duell

Dominik Thiem hat am Sonntag seinem Lebenslauf ein neues erfolgreiches Kapitel hinzugefügt. Österreichs Nummer eins schaffte mit dem Dreisatzsieg über den Südafrikaner Kevin Anderson erstmals den Einzug ins Viertelfinale der US Open in New York. Nach 2:37 Stunden durfte Thiem über ein 7:6 6:2 7:6 (7/2) über seinen Angstgegner jubeln.

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Im achten Duell schaffte es Thiem erst zum zweiten Mal, Anderson, seines Zeichens die Nummer fünf der Welt und Vorjahresfinalist in Flushing Meadows, in die Schranken zu weisen. Die Premiere gegen den 32-jährigen Südafrikaner war dem Niederösterreicher heuer beim Sandplatzturnier in Madrid gelungen.

Dominic Thiem

AP/Andres Kudacki

Thiem schaffte erstmals in New York den Sprung über die Hürde Achtelfinale

Einen Tag vor seinem 25. Geburtstag schaffte es Österreichs Nummer eins bei seinem vierten Achtelfinal-Auftritt in New York unter die Top Acht. Als bisher einzigem Österreicher war dieser Coup Thomas Muster gelungen. Viertelfinal-Gegner des French-Open-Finalisten ist am Dienstag der spanische Weltranglistenerste Rafael Nadal. Der dreifache US-Open-Sieger (2010, 2013, 2017) bezwang den Georgier Nikolos Basilaschwili mit 6:3 6:3 6:7 (6/8) 6:4.

„Eines meiner besten Matches“

„Das war eines meiner besten Matches überhaupt. Ich habe sehr gut serviert, ich habe mit dem ersten Service immer die Punkte gemacht“, sagte Thiem noch im Louis Armstrong Stadium, das mit 14.000 Zuschauern voll war. „Sicher hat mir auch der große Court geholfen, das ist ein bisschen wie auf Sand, das war ein kleiner Vorteil.“

2017 hatte er den Sieg vor Augen im Achtelfinale gegen Juan Martin del Potro verloren, nun hat es für Thiem endlich geklappt. „Ein Traum wird wahr. Ich war knapp dran im Vorjahr, damals war das Stadion voll mit argentinischen Fans, da war ich der Underdog. Diesmal haben mir die Fans sehr geholfen.“ Thiem hat ein Bruttopreisgeld von 475.000 Dollar (407.700 Euro) sowie 360 ATP-Zähler sicher und wird Anderson im Ranking überholen.

Thiem nutzt Schwächephase

Im ersten Satz wirkte Thiem deutlich solider als sein Gegenüber. Allerdings dauerte es lange, bis einer der beiden Spieler in die Nähe eines Breakballes kam. Sowohl Thiem als auch Anderson brachten ihre Aufschlagspiele durch - wenn auch der Südafrikaner mehr Probleme damit hatte als der Österreicher.

Thiem holt ersten Satz

Dominic Thiem lässt sich die Chance nach dem ersten Break nicht entgehen und serviert den ersten Satz souverän aus.

Beim Stand von 5:5 nutzte Thiem die erste echte Schwächephase Andersons beim Service und erspielte sich die ersten Breakbälle im Match. Allerdings benötigte der Niederösterreicher vier Versuche, um der Nummer fünf der Welt das Service abzunehmen. Bei eigenem Aufschlag machte Thiem im zweiten Versuch schließlich den Sack zu. Österreichs Nummer eins verwertete zur Freude seines dick mit Sonnenschutz eingecremten Coaches Günter Bresnik seinen zweiten Satzball zum 7:5.

Klare Angelegenheit im zweiten Satz

Der Verlust des ersten Satzes schien schwer auf Andersons Schultern zu lasten. Denn der zweite Set begann gleich mit einem Break für Thiem. Anderson gab sein erstes Aufschlagspiel glatt an den Österreicher ab. Thiem bestätigte nicht nur das Break ohne Probleme, sondern behielt auch dank seiner bis dahin souveränen Serviceleistung das Heft in der Hand.

Schnelles Break im zweiten Satz

Traumstart für Thiem im zweiten Satz: Kevin Anderson gelingt im ersten Game des zweiten Satzes bei eigenem Aufschlag kein Punkt.

Anderson wackelte hingegen beim Aufschlag weiter und musste beim Stand von 2:4 aus seiner Sicht erneut ein Break hinnehmen. Thiem ließ sich in der Folge nicht lange bitten und nutzte bei eigenem Aufschlag seinen ersten Satzball zum 6:2 und zur 2:0-Führung. Die Überlegenheit des Niederösterreichers im zweiten Satz spiegelte sich auch auf der Matchuhr wider. Hatte der erste Durchgang noch 54 Minuten gedauert, war der zweite Satz nach 37 Minuten zu Thiems Gunsten in den Statistikbüchern.

Entscheidung im Tiebreak

Der 2,03 Meter große Riese schien zu wanken, doch zu Fall hatte Thiem Anderson noch lange nicht gebracht. In der obligaten zehnminütigen Pause nach dem zweiten Satz fand der Südafrikaner seine Konzentration wieder und servierte nun wieder deutlich sicherer. Aber auch Thiem hatte seinen Rhythmus in der Pause nicht verloren und ließ bei eigenem Aufschlag nur wenige Chancen für seinen bisherigen Angstgegner zu.

Weil Thiem seinen einzigen Breakball im Satz nicht nutzen konnte und Anderson erneut nicht die Chance erhielt, dem Österreicher ein Aufschlagspiel abzunehmen, musste die Entscheidung im Tiebreak fallen. Dort zog Thiem beim Stand von 2:2 mit einem Minibreak den Vorteil auf seine Seite und ließ sich die Butter nicht mehr vom Brot nehmen. Nach 2:37 Stunden verwertete der Niederösterreicher seinen ersten Matchball und steht erstmals in seiner Karriere unter den Top Acht in Flushing Meadows.

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