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Mit Punkteteilung zufrieden

Für Rekordmeister Rapid und Cupsieger Puntigamer Sturm Graz ist der Saisonauftakt in der tipico-Bundesliga mit jeweils zwei Siegen und neun Punkten in sechs Runden bisher nicht nach Wunsch verlaufen. Mit dem 1:1 am Sonntag in der Grazer Merkur Arena konnten aber trotzdem sowohl der Fünfte aus Wien als auch die sechstplatzierten Steirer gut leben.

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Die Punkteteilung war leistungsgerecht, da waren sich alle Beteiligten einig. Sturm hatte vor der Pause mehr vom Spiel, Rapid danach. Zudem gab es durch Stefan Schwab (7./Latte) bzw. Philipp Huspek (41./Stange) jeweils einen Aluminiumtreffer sowie durch Lukas Spendlhofer (86.) bzw. Thomas Murg (92.) jeweils eine Topchance im Finish auf den Siegestreffer.

Referee gesteht Fehler ein

Dazu kam eine ausgleichende Gerechtigkeit bei Schiedsrichterfehlern. Manuel Schüttengruber ahndete ein rüdes Einsteigen von Schwab gegen Lukas Grozurek (25.) nur mit Gelb. „Bei Schiedsrichterschulungen für Spieler werden uns solche Szenen als Paradebeispiel für Rote Karten gezeigt“, ärgerte sich Sturm-Kapitän Stefan Hierländer. Nach Studium der TV-Bilder gestand der Referee seine Fehlentscheidung ein: „Schwab tritt gegen das Sprunggelenk, das war Rot.“ Schon zur Pause hatte er, auch gegenüber Rapid, einen Fehler eingestanden.

Otar Kiteishvili (Sturm), Schiedsrichter Manuell Schuettengruber und Stefan Schwab (Rapid)

GEPA/Hans Oberlaender

Schiedsrichter Schüttengruber stand gleich mehrmals im Mittelpunkt

Nach einem Foul von Maximilian Hofmann an Huspek hätte es zudem Freistoß und nicht Elfmeter, den Peter Zulj ins Kreuzeck zur 1:0-Führung verwertete (37.), geben müssen. „Der Elfmeterpfiff war falsch, es war 30 Zentimeter außerhalb des Strafraums“, gab Schüttengruber zu. Er hatte sich auf Assistent Stefan Kühr verlassen.

Sturm macht „wichtigen Schritt“

Der Ex-Rapidler Huspek rechtfertigte seine Aufstellung mit einer Topleistung. „So wie er gespielt hat, da wird er auch die nächsten Spiele spielen“, kamen von Coach Heiko Vogel lobende Worte. Der Deutsche war aber nicht nur mit dem Offensivspieler zufrieden: „Seit der zweiten Halbzeit gegen den WAC geht es aufwärts, es war ein sehr gutes Spiel meiner Mannschaft.“ Dieser Meinung war auch Hierländer: „Wir haben einen wichtigen Schritt in die richtige Richtung gemacht.“

„Innerer Schweinehund überwunden“

Für Rapid war es bereits das achte Pflichtspiel binnen 25 Tagen. „Ich bin stolz auf meine Mannschaft, wie sie nach dem Donnerstag-Spiel aufgetreten ist“, sagte Djuricin. Für seine Spieler war vor allem die zweite Hälfte zufriedenstellend. „Da haben wir auch den inneren Schweinehund überwunden, waren gut im Saft“, resümierte Schwab. Und Goalie Richard Strebinger ergänzte: „Trotz des Donnerstag-Spiels waren wir laufstärker. Die Partie hat gezeigt, dass wir gut für die weiteren englischen Wochen gerüstet sind.“

Wie Red Bull Salzburg haben die Hütteldorfer durch die Europa League bis Weihnachten sechs Spiele mehr als die Konkurrenz. Im Vergleich zu den noch makellosen „Bullen“ hat Rapid die Doppelbelastung schwerer verkraftet. „Wir haben deshalb in der Liga Tribut gezollt. In Graz bei Sturm kann man unentschieden spielen, weh tun die verlorenen Punkte gegen Altach (1:1) und den WAC (0:0)“, analysierte Schwab. Auch sein Chef ist mit der bisherigen Ausbeute nicht zufrieden. „In der Liga hinken wir hinten nach, das ist nicht unser Anspruch“, so Djuricin.

Wieder Sprechchöre gegen Djuricin

Das sehen auch die Rapid-Fans so, sie forderten erneut den Rauswurf des Trainers. Nach Spielschluss taten die Anhänger lautstark sowie mittels „Gogo Raus“-Plakat ihren Unmut kund. „Wir leben in einer Demokratie, jeder kann denken und sagen, was er will“, blieb Djuricin gelassen. Mit Kritik vonseiten der Fans will er sich sowieso nicht befassen. „Kritik muss von der richtigen Seite kommen und auf fachlicher Ebene“, betonte der 43-Jährige.

Sprich von den Vereinsverantwortlichen. Die durften am Donnerstag über den Einzug in die Europa-League-Gruppenphase jubeln. Dass in der Länderspielpause tatsächlich über den Trainerposten diskutiert wird, ist also eher nicht zu erwarten. Auch die Mannschaft stellte sich hinter ihren Coach. „Wir können mit dem Trainer gut zusammenarbeiten“, sagte Kapitän Schwab. Die Mannschaft lasse sich von Sprechchören nicht beeinflussen und versuche, Ruhe zu bewahren.

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