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Portugiese als Wunschkandidat

Die Euphorie ist vorerst gebremst, Red Bull Salzburg ist auf den Färöern auf dem Boden der Tatsachen angekommen. „Wir müssen aufhören zu träumen“, sagte Trainer Huub Stevens nach der 0:1-Pleite in der Champions-League-Qualifikation bei HB Torshavn. Blamabel war dabei nicht nur das Ergebnis, sondern auch die Leistung des im Heimspiel (5:0) noch so souverän kombinierenden österreichische Meisters.

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Ariza Makukula

AP/Daniel Roland

Er soll’s für Salzburg richten: Der Portugiese Ariza Makukula

Nach dem 0:0 zum Bundesliga-Auftakt gegen Kapfenberg ist Salzburg nun schon in zwei Pflichtspielen ohne Torerfolg. Die Rufe nach einem neuen Stürmer werden immer lauter, wenngleich es diesmal kaum brauchbare Aktionen aus dem Mittelfeld gegeben hatte. „Nach vorne gibt es noch Bedarf“, gestand Stevens.

Wunschkandidat soll laut Medienberichten der 29-jährige Portugiese Ariza Makukula sein, der zuletzt von Benfica Lissabon an den türkischen Club Kayserispor verliehen und dort mit 21 Toren in 29 Spielen Schützenkönig geworden war.

„Fehlentscheidung“ von Stevens

Auf den Färöern hatte Stevens auf Stefan Hierländer statt Roman Wallner gesetzt. Der 19-jährige Neuzugang, der im Hinspiel nach seiner Einwechslung noch getroffen hatte, blieb aber glücklos. „Ich muss eine Teilschuld auf mich nehmen, weil ich einige Spieler geschont habe und mit dem Einsatz einiger junger Spieler ein Zeichen für die Zukunft setzen wollte“, sagte Stevens. „Aber das war offensichtlich eine Fehlentscheidung.“

Sein Team wirkte ebenso lust- wie ideenlos, Torchancen blieben fast gänzlich aus. „Es fällt mir schwer, nach so einem Spiel Worte zu finden“, sagte Stevens. Zu allem Überfluss verloren die Salzburger auch noch Simon Cziommer mit einer Knöchelverletzung. Wie lange der Deutsche ausfällt, war vorerst unklar. Auch der niederländische Neuzugang David Mendes war wegen einer Sprunggelenksblessur in Torshavn vorzeitig ausgewechselt worden.

Gegen Nikosia muss Steigerung her

Zumindest der Aufstieg in die dritte CL-Qualirunde war nicht zur Diskussion gestanden. Gegen den zypriotischen Meister Omonia Nikosia werden sich die Salzburger aber gehörig steigern müssen, um nicht vorzeitig die Segel streichen zu müssen. „Nach solchen Leistungen sollten wir rasch aufhören, von der Champions League zu träumen. Da müssen wir froh sein, wenn wir uns für die Europa League qualifizieren“, betonte Stevens.

Schon im Vorjahr hatte sich Salzburg mit einigem Glück gegen einen Underdog gerettet. Erst ein Kopftor von Patrick Jezek in der 86. Minute nach schwerem Abwehrfehler hatte das Aus gegen Bohemians Dublin verhindert und den Erfolgslauf der Salzburger in der Gruppenphase der Europa League ermöglicht. Ein Aus gegen Nikosia - das Hinspiel steigt bereits am Dienstag auf Zypern - würde das Ende aller Europacup-Träume bedeuten.

Nikosia gab sich unterdessen auch im Rückspiel keine Blöße. Die Zyprioten siegten beim FK Renova in Mazedonien dank Toren von Efstathios Aloneftis und dem gebürtigen Brasilianer Leandro, der für Ungarn spielt, souverän mit 2:0 und setzten sich mit dem Gesamtscore von 5:0 durch. 2008 war übrigens Rapid in der Champions-League-Quali an einem zypriotischen Club gescheitert (0:3 und 3:1 gegen Anorthosis Famagusta).

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