Themenüberblick

Rang vier über 200 m Delfin

Dinko Jukic hat Donnerstagabend bei der Langbahn-EM in Budapest im Finale über 200 m Delfin den vierten Platz belegt. Der Wiener verpasste Bronze um 0,61 Sekunden. Gold ging an den Polen Pawel Korzeniowski, er siegte in 1:55,00 Minuten.

Dieser Artikel ist älter als ein Jahr.

Jukic ging als Dritter auf die letzten 50 Meter, nachdem er auf der dritten Länge wie geplant das Tempo verschärft hatte. Zur Hälfte der Distanz war der 21-Jährige noch Fünfter gewesen. Die Aufholjagd kostete den Wiener aber zu viel Kraft, so musste er den Griechen Ioannis Drymonakos noch um 61/100 passieren lassen. Der Titel ging in 1:55,00 zum dritten Mal in Folge an den Polen Korzeniowski, 1,13 Sekunden vor dem Russen Nikolaj Skworzow.

„Bin immerhin Vierter in Europa“

„Natürlich wäre eine Belohnung mit einer Medaille schön gewesen“, resümierte Jukic. „Doch ich kann nicht sagen, dass ich enttäuscht bin. Ich habe mein Bestes gegeben, bin immerhin Vierter in Europa, und das mit meiner heuer schnellsten Zeit.“ Drymonakos war übrigens 2008 bei der Langbahn-EM und der Kurzbahn-WM jeweils über 400 m Lagen unmittelbar vor dem OSV-Ass Dritter geworden, wurde aber danach wegen Dopings gesperrt.

Dinko Jukic und Pawel Korzeniowski nach dem 200-m-Delfin-Finale

AP/Bela Szandelszky

Dinko Jukic (links) und Goldmedaillengewinner Pawel Korzeniowski (rechts)

Jukic „erbte“ so zwei seiner inzwischen sieben Medaillen, errungen innerhalb von 21 Monaten. Dass es diesmal nichts mit seinem achten internationalen Podestplatz wurde, liegt vielleicht auch daran, dass er beim Einschwimmen mit Skworzow zusammengekracht ist. „Es war mit meiner zweimal schon gebrochenen Hand“, sagte Jukic. Eine leichte Schwellung zeugte davon. „Skworzow hat es aber noch schlimmer an der Schulter erwischt.“

Tauchphase verbessern

Und eine mögliche Revanche? „Die gibt es sicher. Ich bin jetzt 21 Jahre alt, habe also noch Zeit. Viel Potenzial liegt sicherlich noch in meinen Tauchphasen. Wenn ich diese verbessern kann, habe ich hinten heraus mehr Kraft." Auf die Frage, ob die Kurzbahn-EM in Eindhoven (November 2010) bzw. die Kurzbahn-WM in Dubai (Dezember 2010) ein Thema für ihn sind, antwortete Jukic: „Die Kurzbahn ist auf jeden Fall ein Thema, da ich den internationalen Vergleich brauche!“

Premiere für Damen-Staffel

Jördis Steinegger, Verena Klocker, Birgit Koschischek und Nina Dittrich waren ohne Vorlauf in die 2-x-100 m-Staffel-Entscheidung gekommen, nur acht Teams waren genannt. In 8:10,76 Minuten wurde es der letzte Platz, Klocker aber relativierte. „Lässig, dass wir überhaupt eine Staffel stellen können. Das können in Europa sonst nur sieben andere“, erklärte die Tirolerin. „Es war so geil, da dabei zu sein. Ich war ja noch nie in einem Semifinale oder Finale.“

Dittrich lieferte als Schluss-Schwimmerin die stärkste Leistung des Quartetts ab. „Es war ein Supererlebnis“, sagte die Wienerin, und Koschischek fügte hinzu: „Wir hatten nichts zu verlieren, schwimmen ja sonst alle unterschiedliche Strecken.“ Steinegger mit einem Augenzwinkern: „Immerhin sind wir unter dem Einzel-Weltrekord über 800 m Kraul geblieben.“ Die tolle Stimmung bescherte das Publikum wegen eines in 7:52,49 eingefahrenen Heimsiegs.

In den Halbfinali zuvor waren Koschischek und Sandra Swierczewska über 100 m Delfin bzw. 200 m Brust 15. bzw. 16. geworden. Beide waren als ursprünglich 17. in ihre Semifinali aufgerückt, Swierczewska steigerte sich um 59/100, wurde 16. „Vom Schwimmstil, von den Zügen her war das besser.“ Koschischek wurde in 1:00,33 15., um 4/100 langsamer als im Vorlauf. „Das ist keine grottenschlechte Zeit, aber nicht, was ich mir erwartet habe.“ Zum Abendessen war das gesamte OSV-Team inklusive Mirna Jukic bei Österreichs Botschafter eingeladen.

Ungarn trumpft auf

Großes Gewinnerteam dieses Tages war Ungarn, die Lokalmatadoren schlossen mit dreimal Gold in der Medaillenwertung zu Frankreich und Großbritannien auf. Außer dem mit 2/10 vor den Französinnen errungenen Staffel-Titel schlugen noch Daniel Gyurta über 200 m Brust mit dem EM-Rekord von 2:08,95 und auch die Damen mit einem Doppelsieg über 200 m Lagen zu. Katinka Hosszu siegte in 2:10,09 nur 1/100 vor Landsfrau Evelyn Verraszto.

Frankreich rettete Platz eins durch das zweite Rücken-Gold des überragenden Camille Lacourt, in 24,07 Sekunden blieb er im Sprint nur 3/100 über dem Europa- und Weltrekord des diesmal zweitplatzierten Briten Liam Tancock. Wie über 200 m gab es auch über 100 m Rücken der Damen einen britischen Doppelsieg, nur hatte diesmal in 59,80 Gemma Spofforth die Nase vor Elizabeth Simmonds. Die 800 m Kraul gingen in 8:23,27 an die Dänin Lotte Friis.

Links: