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Erster Vergleich der Slalom-Asse

Nach dem „halben“ Auftakt in Sölden finden in der finnischen Skistation Levi am Wochenende die ersten Saisonslaloms statt. Die Vorjahressieger Reinfried Herbst aus Österreich und Olympiasiegerin Maria Riesch aus Deutschland treten neuerlich als Favoriten an. Vor Selbstvertrauen strotzt aber auch Österreichs größte Hoffnung Marlies Schild.

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In der „offiziellen Heimat des Weihnachtsmannes“ klingt und schaut zwar schon sehr vieles nach Weihnachten aus, vorzeitige Geschenke will auf dem flachen Hausberg Levi-Tunturi aber keiner machen. Vielmehr liegt 170 Kilometer nördlich des Polarkreises viel Spannung vor dem ersten Abtasten der Slalomasse in der Luft. Denn in Levi werden die ersten Weichen Richtung Weltcup-Kugeln und WM-Medaillen gestellt.

Schild hat sich nach ihrer schweren Beinverletzung vorerst auf den Slalom konzentriert. Im Vorjahr gelang ihr mit Platz sechs in Levi ein grandioses Comeback. Und während ihr Freund Benjamin Raich seit fast drei Jahren auf einen Slalomsieg wartet, hat Schild danach auch gleich wieder dreimal gewonnen. Damit gehört die Gewinnerin von mittlerweile 21 Weltcup-Slaloms auch am Samstag (10.00 und 13.00 Uhr, jeweils live in ORF1) zu den Siegesanwärterinnen.

Muskeleinriss „kein Problem“

„Sie ist intern klar überlegen“, hat auch Cheftrainer Herbert Mandl keine Zweifel, dass die Salzburgerin nun auch international wieder das Maß der Dinge ist. Allerdings hat sich Schild vor kurzem beim Training im Mölltal einen Muskeleinriss im Ellbogen zugezogen. „Damit gibt’s aber keine Probleme mehr“, sagte Schild.

„Gut, dass wir früh in Levi waren, wir konnten hier super trainieren“, zeigte sich die 29-Jährige nach ihren Serienbestzeiten zuversichtlich. „Ich fahre einen schnellen Schwung und bin schon sehr neugierig auf den internationalen Vergleich am Samstag“, so die Levi-Siegerin von 2006. „Ich freue mich wirklich. Im Training hat alles so geklappt wie ich es mir vorgestellt habe. Mein Selbstvertrauen ist dementsprechend recht hoch“, gestand die Salzburgerin.

Zettel muss wie im Vorjahr passen

Bei Österreichs Damen fehlt in Levi wie im Vorjahr gesundheitsbedingt Kathrin Zettel. Die 19-jährige Tirolerin Jessica Depauli gibt dafür ihr Weltcup-Debüt. Von den Arrivierten ist Elisabeth Görgl im finnischen Skiort ebenso schon auf das Podest gefahren wie Zettel und Nicole Hosp, deren Saison im Vorjahr nach einem Kreuzbandriss in Sölden früh beendet war.

Die dreifache Weltcup-Gesamtsiegerin Lindsey Vonn nannte zwar auch Hosp als eine ihrer Weltcup-Konkurrentin, allerdings ist die große Kugel in diesem Winter noch kein Ziel für die ÖSV-Damen. Mit Schild, Hosp und Zettel hatten oder haben alle drei Anwärterinnen in jüngster Zeit massive verletzungsbedingte Rückschläge zu erleiden. „Für mich ist das eine Comeback-Saison, ich muss kleine Schritte machen“, sagte Hosp.

Riesch will Sammlung komplettieren

Dafür steht bei Riesch der Gesamtsieg ganz oben auf der Wunschliste. Die Doppelolympiasiegerin hat alles gewonnen, was es zu gewinnen gibt und ist die bisher einzige Zweifachsiegerin in Levi. Nur die große Kugel fehlt der Anführerin der enorm starken deutschen Damen-Truppe noch.

Dass ihr mit Busenfreundin Vonn und Schwester Susanne die härteste Slalomkonkurrenz in Levi persönlich besonders nahesteht, stört Riesch nicht. „Im Rennen sind wir Konkurrentinnen“, sagte die bald 26-Jährige. „Ich mag das Rennen in Levi, hier habe ich meinen ersten Slalom gewonnen.“ Mit einem Doppelsieg durch Viktoria Rebensburg vor Kathrin Hölzl endete im Oktober der Riesentorlauf in Sölden. Im Slalom sind die deutschen Damen dank der Riesch-Schwestern und Fanny Chmelar fast noch stärker einzuschätzen. Mit Katharina und der hoch talentierten Europacup-Siegerin Lena Dürr wartet zudem schon das nächste deutsche Schwesternduo auf den Durchbruch.

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