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Eagles-Star schreibt NFL-Geschichte

Michael Vick hat das Duell seiner Philadelphia Eagles mit den Washington Redskins Montagabend zu einem Spiel der Rekorde gemacht. Der 30-Jährige sorgte beim sensationellen 59:28-Auswärtssieg nicht nur für eine in der NFL-Geschichte bisher einmalige Quarterback-Statistik, sondern wies auch den langjährigen Eagles- und nunmehrigen Redskins-Superstar Donovan McNabb eindrucksvoll in die Schranken.

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Vier Touchdown-Pässe, zwei selbst erlaufene Touchdowns, insgesamt 333 erworfene sowie 80 selbst erlaufene Yards machen den ehemaligen „Bad Boy“ der NFL wohl nicht nur in Philadelphia unsterblich. 2008 und 2009 war Vick wegen der Veranstaltung illegaler Hundekämpfe 19 Monate im Gefängnis gesessen, in einem der spektakulärsten „Monday Night Games“ aller Zeiten fand er nun auch sportlich Eingang in die Geschichtsbücher der National Football League.

Philadelphia Eagles Quarterback Michael Vick

Reuters/Jason Reed

Michael Vick schreibt NFL-Geschichte.

„Ich hatte es schon im Gefühl, dass heute etwas Besonderes passiert“, sagte Vick, nachdem er allein in den ersten zwei Vierteln fünf Touchdowns und eine unglaubliche 45:14-Halbzeitführung für die Eagles (Franchise-Rekord) erspielt hatte. „Aber darauf kommt es eben an, genau dann da zu sein, wenn es auf die ganz große Bühne geht.“ Eine 28-Punkte-Führung nach dem ersten Viertel (28:0) hatte bis dahin ebenfalls noch kein Auswärtsteam in der NFL geschafft.

Bittere Abfuhr für McNabb

Auf der anderen Seite herrschte blankes Entsetzen. „Es war beschämend“, rang der konsternierte Washington-Headcoach Mike Shanahan um Worte. Und der mit einem neuen 78-Millionen-Dollar-Vertrag für fünf Jahre ausgestattete Redskins-Quarterback Donovan McNabb (zwei Touchdown-Pässe, aber auch drei Interceptions) schlich wie ein begossener Pudel vom Platz. Vor dem Duell mit seinem Ex-Club Philadelphia, wo er elf Jahre spielte, hatte McNabb noch ordentlich Öl ins Feuer gegossen.

„Die Eagles haben einen Riesenfehler gemacht“, meinte er zu seinem unfreiwilligen Abgang nach Washington im Sommer. „Wir sind mit unserem jetzigen Quarterback auch ganz zufrieden“, saß nach dem Spiel der Konter von Eagles-Profi Mike McClynn. Die Aussagen von McNabb und die Brisanz des Duells hatten schon unmittelbar vor Spielbeginn zu heftigen verbalen und beinahe auch körperlichen Auseinandersetzungen zwischen den Teams geführt. Während der Partie regierte dann aber großer Sport - und vor allem der geläuterte Ex-Häftling Michael Vick.

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