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Kostelic stiehlt allen die Show

Die ÖSV-Herren haben beim Parallelslalom im Olympiapark vor München vor 25.000 Zuschauern die Podestplätze verpasst. Während für sämtliche Österreicher am Sonntag spätestens im Viertelfinale Endstation war, holte sich Ivica Kostelic den Sieg.

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Der Kroate setzte sich im Finale gegen den Franzosen Julien Lizeroux durch, eroberte 100 Weltcup-Punkte und 40.000 Franken (32.064 Euro) Preisgeld. Marcel Hirscher und Michael Walchhofer scheiterten bereits in der ersten Runde (Achtelfinale), für Romed Baumann, Reinfried Herbst und Benjamin Raich kam im Viertelfinale das Aus.

Ivica Kostelic (CRO) und Felix Neureuther (GER) beim Parallelslalom der Herren in München

GEPA/Andreas Pranter

Kostelic in seinem Halbfinale gegen Neureuther

Miller stoppt Walchhofer und Raich

US-Star Bode Miller, der schließlich das „kleine Finale“ gegen den bayrischen Lokalmatador Felix Neureuther gewann, warf mit Walchhofer und Raich gleich zwei ÖSV-Fahrer raus. Abfahrtsspezialist Walchhofer konnte zwar den ersten Lauf für sich entscheiden, zog aber schließlich um 0,21 Sekunden doch den Kürzeren.

Raich lag vor dem Entscheidungslauf sogar eine halbe Sekunde vorne, doch Miller setzte sich nach einem starken Start noch um 0,10 Sekunden durch. „Schade, denn ich wollte eindeutig mehr“, gestand der Tiroler im Ziel, „auf so einer kurzen Strecke darf ich mir so einen großen Vorsprung nicht nehmen lassen. Aber ich war selbst schuld, denn ich habe den Start verhaut.“

Walchhofer übernimmt Weltcup-Führung

Walchhofer konnte hingegen vier Tage nach seinem Abfahrtstriumph in Bormio lachen. Denn in Abwesenheit von Silvan Zurbriggen übernahm der 35-Jährige, der für sein Aus in Runde eins 15 Punkte gutgeschrieben bekam, vom Schweizer die Gesamtführung im Weltcup, da auch Verfolger Ted Ligety schon früh scheiterte.

„Die Weltcup-Führung ist für mich derzeit kein Thema“, gestand Walchhofer, „ich konzentriere mich sowieso nur auf die kleine Kugel.“ Aber der Routinier gestand, dass er Riesenspaß hatte, auch wenn die kurzen Latten gewöhnungsbedürftig gewesen seien. „Dass ich so knapp ausgeschieden bin, ist schade. Aber der Bode ist halt ein irrer Hund.“

München schneller als Moskau

Obwohl Hirscher (gegen Baumann), Herbst (gegen Kostelic) und Baumann (gegen Neureuther) frühzeitig ausschieden, waren sie voll des Lobes für die Veranstaltung in München und waren froh, dabei gewesen zu sein.

Hirscher, der im November 2009 den Show-Parallelslalom in Moskau gewonnen hatte, sprach von einem tollen Event, sah jedoch Unterschiede zum Rennen in Russland. „München ist schneller. In Moskau gab es Kippstangen, das kam den Slalomfahrern mehr entgegen. Hier hatten auch Fahrer anderer Disziplinen ihre Chancen“, meinte der 21-Jährige.

Herbst war von der Veranstaltung sehr angetan: „Man muss sich nur umschauen, das ist ein super Event. Nur muss man das wirklich als eigene Disziplin sehen und dann auch dementsprechend trainieren. Momentan ist es noch mehr auf dem Zufall aufgebaut, ob ich gut bin oder nicht. Aber es macht Spaß und der Wettkampf Mann gegen Mann ist immer interessant“, erklärte der 32-Jährige.

Herren-Parallelslalom in München

Finale:
. Ivica Kostelic CRO
. Julien Lizeroux FRA out
Um Platz drei:
. Bode Miller USA
. Felix Neureuther GER + 0,05
Semifinale:
. Ivica Kostelic CRO
. Felix Neureuther GER + 0,12
. Julien Lizeroux FRA
. Bode Miller USA + 0,28
Viertelfinale:
. Felix Neureuther GER
. Romed Baumann AUT + 0,31
. Ivica Kostelic CRO
. Reinfried Herbst AUT out
. Julien Lizeroux FRA
. Aksel Lund Svindal NOR + 0,06
. Bode Miller USA
. Benjamin Raich AUT + 0,10
Achtelfinale:
. Felix Neureuther GER
. Carlo Janka SUI + 0,21
. Romed Baumann AUT
. Marcel Hirscher AUT + 0,44
. Ivica Kostelic CRO
. Kjetil Jansrud NOR + 0,37
. Reinfried Herbst AUT
. Didier Cuche SUI + 1,36
. Aksel Lund Svindal NOR
. Peter Fill ITA + 0,18
. Julien Lizeroux FRA
. Ted Ligety USA out
. Bode Miller USA
. Michael Walchhofer AUT + 0,21
. Benjamin Raich AUT
. Werner Heel ITA + 2,70

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