Dragovic wechselt nach Basel
Der prominenteste Wechsel im österreichischen Fußball ist erst am letzten Tag der Wintertransferzeit über die Bühne gegangen. ÖFB-Teamverteidiger Aleksandar Dragovic verlässt die Austria in Richtung FC Basel. Als Ersatz verpflichteten die Wiener wenig später Niklas Hoheneder von Sparta Prag, außerdem kommt der niederländische Stürmer Nacer Barazite zu den „Veilchen“.
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Der 19-jährige Dragovic unterzeichnete am Montag beim Schweizer Meister nach tagelangen Verhandlungen einen Vertrag bis Ende Juni 2015. Über die Ablösesumme wurde Stillschweigen vereinbart, laut Medienberichten soll sie sich auf rund eine Million Schweizer Franken (775.700 Euro) belaufen. Der neunfache Teamspieler war im Herbst ein wichtiger Bestandteil der Austria-Innenverteidigung und absolvierte 18 von 19 Bundesliga-Partien beim derzeitigen Tabellenvierten.
Die richtige „Philosophie“
„Der Verein ist beinahe jedes Jahr europäisch vertreten. Dazu pflegt der FCB, einen technischen und offensiven Fußball zu spielen, der meiner eigenen Philosophie entspricht“, sagte Dragovic über die Motive seiner Entscheidung für den Club der Schweizer Super League. Coach Thorsten Fink und die Vereinsführung hätten sich zudem intensiv um ihn bemüht.
Dragovic soll mithelfen, den Titel erfolgreich zu verteidigen, der FC Basel liegt zur Saisonhalbzeit einen Zähler hinter Tabellenführer FC Luzern auf Platz zwei. In der Europa League ist das Talent hingegen nicht einsatzberechtigt, da es bereits mit der Austria in der Qualifikation engagiert war. Die Basler treffen nach Platz drei in der Champions-League-Gruppenphase und dem damit verbundenen Umstieg in die Europa League im Sechzehntelfinale auf Spartak Moskau.
Die Schweizer waren froh, jene Verstärkung gefunden zu haben, die sie ins Auge gefasst hatten. „Dass es gelungen ist, einen Spieler dieser Kategorie zu gewinnen, zumal sich für ihn diverse Clubs der Topligen Europas interessiert haben, ist eine Bestätigung des Ansehens, das der FC Basel im internationalen Umfeld genießt“, freute sich Vizepräsident Bernhard Heusler. Dragovic stößt am Dienstag zur Mannschaft, die Rückrunde startet am Sonntag mit dem Auswärtsspiel beim FC Thun.
Sportlicher Verlust, aber finanzieller Gewinn
Über einen Wechsel von Dragovic war schon im letzten Sommer spekuliert worden, nun ging der Transfer ein halbes Jahr später in fast letzter Sekunde über die Bühne. Für die Austria ist es zwar aus sportlicher Sicht ein Verlust, finanziell gesehen allerdings ein Geschäft, da sein Vertrag im Sommer ohnehin ausgelaufen wäre und er ablösefrei wechseln hätte können.
„Wir sind froh, dass nun endlich Klarheit herrscht“, sagte Austria-Sportchef Thomas Parits. Trainer Karl Daxbacher gratulierte: „Punkto Einstellung und Ehrgeiz war er trotz seiner Jugend schon immer ein Vorbild. Der FC Basel ist für Aleksandar eine neue Herausforderung, ich wünsche ihm, dass er sich auch dort durchsetzt.“
Hoheneder als Ersatz verpflichtet
Nur wenige Stunden nach dem Abgang von Dragovic konnte die Austria die Lücke in der Abwehr gleich wieder schließen. Die Wiener nahmen Niklas Hoheneder von Sparta Prag vorerst leihweise bis Saisonende unter Vertrag. Daxbacher hatte den 24-jährigen Ex-Linzer, der im Sommer 2009 nach Tschechien gewechselt und dort zuletzt regelmäßig zum Einsatz gekommen war, schon während seiner Trainerzeit beim LASK unter seinen Fittichen gehabt.
„Wir stehen schon länger in Kontakt mit ihm, da er für den Sommer ein Wunschspieler von uns war. Mit dem raschen Wechsel von Dragovic nach Basel haben wir nun versucht, ihn jetzt schon von Prag loseisen zu können. Wir sind sehr froh, dass uns dieser Schachzug gelungen ist“, sagte Parits. Die Wiener besitzen eine Option auf drei weitere Jahre.
Niederländer Barazite wird Austrianer
Mit Barazite vermeldete die Austria am Montag noch einen weiteren Neuzugang. Der 20-jährige Niederländer setzte nach der erfolgreichen Absolvierung der medizinischen Tests seine Unterschrift unter einen Vertrag bis Sommer 2013 mit Option auf ein weiteres Jahr. Der Stürmer hatte Daxbacher bei einem Kurzgastspiel im Trainingslager in der Türkei mit zwei Treffern bei einem 3:0-Sieg gegen Dinamo Bukarest überzeugt.
Barazite gehörte dem englischen Topclub Arsenal, war allerdings zuletzt an den niederländischen Erstligisten Vitesse Arnheim verliehen, für den er in neun Meisterschaftseinsätzen ohne Torerfolg blieb. Über die Ablösemodalitäten wurde auch in diesem Fall Stillschweigen vereinbart.
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