Packers zurück auf dem NFL-Thron
Green Bay hat am Sonntag (Ortszeit) die Super Bowl der National Football League (NFL) gewonnen. Die Packers besiegten vor über 100.000 Fans im Cowboys Stadium in Arlington (Texas) die Pittsburgh Steelers in einem vor allem in der Schlussphase spannenden Endspiel mit 31:25 (21:10) und sicherten sich 14 Jahre nach ihrem letzten Triumph zum vierten Mal in der Clubgeschichte die Vince-Lombardi-Trophy.
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Pittsburgh verpasste indes seinen bereits siebenten Titel, nachdem der NFL-Rekordchampion in den Jahren 2006 und 2009 noch als Sieger vom Platz gegangen war. Knackpunkt der Partie waren die Ballverluste der Steelers. Während sich die Packers keinen einzigen Turnover leisteten, unterliefen dem Team von Quarterback Ben Roethlisberger gleich zwei Interceptions und ein Fumble, die jeweils zu Touchdowns für den neuen Champion führten und damit die Entscheidung brachten.
Zum Mann des Abends avancierte Packers-Quarterback Aaron Rodgers, der 24 von 39 Pässen anbrachte, 308 Yards warf und drei Touchdowns erzielte. Der 27-jährige Kalifornier trat durch den Sieg bei seiner ersten Finalteilnahme auch endgültig aus dem Schatten von Packers-Legende Brett Favre, der im Jahr 1997 die Packers zur letzten Super Bowl geführt hatte. Für seine Leistung wurde Rodgers auch verdient zum wertvollsten Spieler der Partie gewählt.

AP/Mark Humphrey
Rodgers feierte mit der Lombardi-Trophy den größten Moment seiner Karriere.
Zwei peinliche Pannen vor dem Kick-off
Begonnen hatte die ansonsten bis ins kleinste Detail durchorganisierte Super Bowl allerdings mit zwei peinlichen Pannen. 400 Besitzer von 900 Dollar teuren Tickets wurde der Einlass ins Stadion verweigert, weil die Installation ihrer Sitze nicht rechtzeitig fertig geworden war. Den zweiten Lapsus vor dem Kick-off leistete sich dann Christina Aguilera. Die fünffache Grammy-Gewinnerin versang sich bei der Nationalhymne und wiederholte eine bereits vorgetragene Zeile.
Touchdown-Doppelschlag der Packers
Die ersten sportlichen Highlights setzten dann die Packers: Rodgers vollendete eine Angriffsserie über 80 Yards mit einem perfekten Pass in die Endzone auf Receiver Jordy Nelson. Nur wenige Sekunden danach fing Nick Collins einen Pass von Roethlisberger ab und retournierte die Interception zur 14:0-Führung. Zu Beginn des zweiten Viertels brachten die Steelers durch ein Field Goal von Kicker Shaun Suisham ihre ersten Punkte auf die Anzeigentafel.

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Safety Collins wühlte sich durch den „Steel Curtain“ in die Endzone.
Obwohl Pittsburgh wesentlich mehr Ballbesitz hatte, konnte das Team von Headcoach Mike Tomlin diesen Vorteil nicht nutzen - im Gegenteil. Nach seiner zweiten Interception schlich „Big Ben“ Roethlisberger kleinlaut vom Feld. Green Bay konnte daraus postwendend Kapital schlagen und erzielte durch Receiver Greg Jennings das 21:3. Kurz vor der Pause hielten die Steelers aber die Hoffnungen mit ihrem ersten Touchdown durch Receiver-Routinier Hines Ward zum Pausenstand von 10:21 am Leben.
Pittsburgh gestaltet Partie offen
Die Steelers nahmen nach der Halbzeitshow der Black Eyed Peas den Schwung aus der Schlussphase des zweiten Viertels in die zweite Hälfte mit. Nach einer Serie von Laufspielen gestaltete Runningback Rashard Mendenhall zur Freude der Pittsburgh-Fans mit seinem Touchdown die Partie wieder völlig offen. Green Bay brachte hingegen offensiv nicht mehr viel auf die Reihe, da unter anderem die Receiver einige Pässe von Rodgers nicht kontrollieren konnten.

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Mendenhall entwischte vor dem Touchdown Green Bays Abwehrstar Matthews.
Die Packers-Defensive agierte aber weiter auf hohem Niveau, obwohl mit Charles Woodson ein Schlüsselspieler kurz vor der Pause verletzungsbedingt ausschied. Durch einen Fumble von Mendenhall gelang Green Bay der dritte Turnover, der neuerlich in Punkte umgemünzt werden konnte. Jennings erzielte nach Pass von Rodgers seinen zweiten Touchdown der Partie und sorgte wieder für die vermeintlich komfortable 28:17-Führung.
Happy End für die Packers
Der Kampfgeist der Steelers war dadurch aber nicht erloschen. Gleich in der nächsten Angriffsserie bäumte sich der NFL-Rekordchampion auf und verkürzte abermals. Ein 25-Yards-Pass von Roethlisberger landete in den Armen von Receiver Mike Wallace. Die anschließende Two Point Conversion war ebenfalls erfolgreich, womit die Steelers nur noch drei Punkte oder ein Field Goal in Rückstand lagen. Spätestens jetzt wurde das Finale zu jenem Krimi, den die Experten im Vorfeld prophezeit hatten.
In weiterer Folge spielten sich die Packers bis kurz vor die Endzone. Die Steelers konnten jedoch den Schaden in Grenzen halten und kassierten nur ein Field Goal durch Kicker Mason Crosby. Zwei Minuten vor Schluss lag Pittsburgh sechs Punkte zurück. Ein Touchdown musste unbedingt her. Das Wunder der Wende blieb allerdings aus. Der letzte Fehlpass von Roethlisberger führte zum einem Happy End für die Packers und an der Seitenlinie zu ausgelassenen Freudentänzen.
Endstand:
Green Bay Packers - Pittsburgh Steelers 31:25 (21:10)
Arlington, Cowboys Stadium, 110.000 Zuschauer
Erstes Viertel:
7:0 - 29-Yards-Pass von QB Rodgers auf WR Nelson (3:51)
14:0 - 37-Yards-Interception-Return von FS Collins (3:21)
Zweites Viertel:
14:3 - 33-Yards-Field-Goal von Kicker Suisham (11:08)
21:3 - 21-Yards-Pass von QB Rodgers auf WR Jennings (2:24)
21:10 - 8-Yards-Pass von QB Roethlisberger auf WR Ward (00:47)
Drittes Viertel:
21:17 - 8-Yards-Lauf von RB Mendenhall (10:19)
Viertes Viertel:
28:17 - 8-Yards-Pass von QB Rodgers auf WR Jennings (11:57)
28:25 - 25-Yards-Pass von QB Roethlisberger auf WR Wallace (Two-Point Conversion, 7:34)
31:25 - 23-Yards-Field-Goal von Kicker Crosby (2:07)
Christian Wagner, ORF.at
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