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Alonso gibt sich angriffslustig

Ferrari-Star Fernando Alonso hat vor dem Saisonstart am Sonntag in Melbourne (8.00 Uhr MESZ, live in ORF eins) das Duell mit Weltmeister Sebastian Vettel angeheizt. „2011 will ich die Revanche für letztes Jahr. Der WM-Pokal gehört am Ende des Jahres mir, und so wird es 2012, 2013 und all die anderen Jahre sein“, so der Spanier, der den Titel im letzten Saisonrennen noch an Vettel verloren hatte.

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Alonso räumte ein, dass er nach der Niederlage gegen Vettel „zwei, drei Tage“ zum Nachdenken gebraucht habe. Er ziehe aus der Schlappe nun aber neue Motivation. „Es gibt für mich keine Form von Sattheit, wenn ich gewinne. Wie soll ich mich da erst fühlen, wenn ich verliere?“, sagte der Champion der Jahre 2005 und 2006. Ohnehin sei bei Ferrari der Titel immer der Anspruch. „Das ist ein ungeschriebenes Gesetz - für mich und für Ferrari“, so Alonso.

Massa hört’s mit Schrecken

Das ist nicht nur eine Kampfansage an den Weltmeister und Red Bull, sondern auch eine an Alonsos Teamkollegen Felipe Massa. Der Brasilianer muss von Beginn an vorne dabei sein, will er mehr als die zweite Geige im „Team Alonso“ spielen, wie es einst seinem Landsmann Rubens Barrichello im „Team Schumacher“ der „Scuderia“ erging.

Formel-1-Fahrer Alonso im Cockpit

GEPA/xpb.cc/Photo4

Nicht nur Alonso blickt der Saison gespannt entgegen.

Ferrari-Präsident Luca di Montezemolo hatte am Ende der letzten Saison die Vorstellung Massas auf einer Skala von eins bis zehn mit sieben eingeschätzt, Alonso hatte hingegen eine 9,5-Benotung erhalten. Zudem hatte der Ferrari-Boss damals auch noch gescherzt, dass Massa wohl von einem Doppelgänger ersetzt worden sei. Auf den Brasilianer kommt also kein leichtes Jahr zu.

Beide Titel sollen her

Montezemolo macht auch kein Hehl daraus, dass es heuer für Ferrari wieder an der Zeit wäre, beide WM-Titel zu holen. „Ich wache immer noch oft in der Nacht auf und denke an Abu Dhabi“, hatte er zu Jahresbeginn erklärt. Dass Alonso in Melbourne nicht als dreifacher Weltmeister an den Start geht, liegt daran, dass sich Ferrari beim Saisonfinale in Abu Dhabi mit der Taktik vertan hatte und Vettel den Spanier so noch abfangen konnte.

Der Ferrari-Präsident macht die vergebene WM-Chance allerdings an den Problemen in der Anfangsphase des Vorjahres fest. „Letztes Jahr haben wir die WM in der ersten Hälfte verloren, als wir unsere Erwartungen nicht erfüllen konnten. Wir brauchen heuer einen guten Start, sowohl bei der Haltbarkeit des Autos als auch bei der Leistung.“

Fleißige Testfahrer

Damit der Start gelingt, wurden keine Mühen gescheut, die Testfahrten gestalteten sich heuer besonders intensiv. Alonso und Massa waren so viel wie möglich auf der Strecke, der Spanier kam an einem Trainingstag in Barcelona gar auf 141 Runden, was einer doppelten Renndistanz entspricht. „Ich bin mit den Wintertests sehr zufrieden“, sagte er daher auch. „Im Durchschnitt sind wir jeden Tag ungefähr 100 Runden gefahren. Das zeigt, dass wir die Verlässlichkeit haben, die man braucht, wenn man es mit einem neuen Wagen zu tun bekommt.“

Ich glaube, dass wir zu 100 Prozent bereit nach Melbourne kommen", so Alonso weiter. „Ob das genug ist, um gewinnen zu können, werden wir in Australien sehen. Aber ich bin zuversichtlich, wir sind in einer guten Verfassung.“

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