„Beide Seiten sind interessiert“
Der deutsche Rekordmeister FC Bayern München strebt zum dritten Mal die Verpflichtung von Trainer Josef „Jupp“ Heynckes an. Das hat Bayern-Präsident Ulrich „Uli“ Hoeneß während einer Podiumsdiskussion am Dienstagabend in Osnabrück bestätigt.
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„Grundsätzlich sind beide Seiten interessiert. In den nächsten Tagen wird es Gespräche geben. Ich denke, da wird etwas Gutes dabei herauskommen“, zitierte die „Neue Osnabrücker Zeitung“ (Mittwoch-Ausgabe) den Bayern-Präsidenten.
Heynckes soll einen Zweijahresvertrag erhalten
Nach Angaben von Hoeneß gibt es in den Vereinsgremien keine Widerstände gegen eine Rückkehr des 65-Jährigen. „Der Aufsichtsrat wird das genehmigen.“ Für den aktuellen Coach von Bayer Leverkusen, der den derzeitigen Tabellenzweiten zum Saisonende verlässt, ist in München ein Zweijahresvertrag vorgesehen. Heynckes soll in München die Nachfolge des Niederländers Louis van Gaal antreten.
Heynckes war - wie Udo Lattek, Giovanni Trapattoni, Franz Beckenbauer und Ottmar Hitzfeld - schon zweimal bei den Bayern als Trainer tätig. In der ersten Amtszeit vom 1. Juli 1987 bis zur Entlassung am 8. Oktober 1991 wurde er mit den Münchnern zweimal Meister (1989 und 1990). Beim spektakulären Kurzcomeback im April 2009 führte er die Bayern nach dem Rauswurf von Jürgen Klinsmann als Nothelfer im Ligaendspurt mit vier Siegen und einem Remis noch als Vizemeister in die Champions League.
Weder Zusage, noch Vertragsverhandlungen
Der 65-Jährige wäre der erste Trainer überhaupt, der beim FC Bayern zum dritten Mal tätig würde. Das Jawort hat der 65-Jährige seiner „großen Liebe“ aber noch nicht gegeben, wie der Trainer am Montag in einer persönlichen Erklärung versicherte: „Es gibt weder eine Zusage von mir, noch haben bisher Vertragsverhandlungen mit dem FC Bayern stattgefunden.“
Einen Schnellschuss a la Felix Magath, der nur zwei Tage nach seinem Rauswurf beim FC Schalke 04 seine Rückkehr zum VfL Wolfsburg vollzog, wird es mit ihm und den Bayern nicht geben. Zumal es am 17. April in München zum brisanten Duell Bayern gegen Bayer kommt, bei dem es für beide Clubs wohl auch um Platz zwei und die garantierte Champions-League-Teilnahme geht.
Heynckes will mit Leverkusen Platz zwei festigen
Es sei ihm „sehr schwergefallen“, sich gegen eine Verlängerung des auslaufenden Vertrages in Leverkusen zu entscheiden, sagte Heynckes. Robin Dutt vom SC Freiburg wird ihn bei Bayer beerben. Zumindest bis Saisonende positionierte sich Heynckes als Bayern-Gegner: „Ich werde alle meine Kraft einsetzen, um den zweiten Tabellenplatz zu festigen und die direkte Qualifikation für die Champions League zu erreichen.“
Als „sehr gute Wahl“ bewertete unterdessen Bayerns deutscher Nationalspieler Bastian Schweinsteiger eine Entscheidung für den 65-Jährigen. „Jupp Heynckes kennt den Verein, hat bereits 2009 für fünf Spiele hier ausgeholfen. Wir haben mit ihm noch die Champions League mit vier Siegen und einem Unentschieden erreicht“, erinnerte Schweinsteiger im Magazin „stern“.
Sein Vereinskollege Thomas Müller sagte: „Ich weiß, dass unser Vorstand und unser Management die richtige Entscheidung treffen, dass wir nächste Saison einen guten Trainer in München erleben werden.“ Gleichwohl verfolge er den Weggang von Van Gaal mit Wehmut: „Mit ihm verliert der FC Bayern einen großen Trainer“, betonte der Nationalspieler in der „Sport Bild“.
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