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Rückkehr nach Horrorsturz

Hans Gruggers Karriere als Skirennläufer ist noch nicht zu Ende. Der 29-jährige Salzburger arbeitet nach dem schweren Sturz in Kitzbühel, Notoperation und künstlichem Tiefschlaf an seinem Comeback im Weltcup-Zirkus. „Ich will es noch einmal probieren“, so Grugger in einem für die Ö3-Sendung „Frühstück bei mir“ aufgezeichneten Gespräch.

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Grugger war am 20. Jänner beim Training für die Abfahrt auf der Streif in der Mausefalle schwer gestürzt und musste aufgrund eines lebensbedrohlichen Schädel-Hirn-Traumas fünf Stunden in Innsbruck notoperiert werden. Bereits nach 57 Tagen konnte der Salzburger jedoch die Klinik wieder verlassen. Nach reiflicher Überlegung fühlt sich Grugger nun bereit für ein Comeback im Rennzirkus.

Hans Grugger verlässt das Krankenhaus

APA/EPA/Robert Parigger

Grugger verlässt nach seiner Genesung das Rehazentrum.

Nie mehr Kitzbühel

„Ja, ich arbeite an einem Comeback. Ich habe lange überlegt“, so der Salzburger im Gespräch mit Claudia Stöckl. Grugger will es aber nur dann versuchen, „wenn es meine körperliche und geistige Fitness zulässt“. Aus ärztlicher Sicht spricht nichts gegen eine Rückkehr des Siegers von vier Weltcup-Rennen (zwei Abfahrten, zwei Super-Gs) auf die Rennpisten dieser Welt.

Nur eine Strecke wird Grugger nie mehr rennmäßig befahren. „Nur eine Einschränkung wird es sicher geben: Sollte ich es wieder zurück auf die Profipiste schaffen, werde ich die Abfahrt auf der Streif auslassen“, so der Salzburger. Zu tief sitzt der Schock über den Sturz noch immer in den Knochen, auch seiner Familie und Freundin Ingrid Rumpfhuber will Grugger die Angst vor einem weiteren Sturz auf der schwierigsten Abfahrt der Welt ersparen.

Kämpfernatur Grugger

Dass es der Salzburger zurück in den Rennzirkus schaffen kann, zeigt ein Blick auf seine bisherige Karriere. Grugger gelang schon mehrmals nach schweren Verletzungen - allerdings nie so gravierenden wie im aktuellen Fall - der Weg zurück. Schon 1998 erlitt er im Training für seine erste Europacup-Abfahrt in Zauchensee den ersten Kreuzbandriss. Zwei Jahre später laborierte Grugger an einer schweren Schnittwunde im Nacken, die er durch einen Ski erlitten hatte. 2005 musste er die Saison im Dezember wegen einer Beckenverletzung vorzeitig beenden.

Im April 2007 erlitt der Salzburger bei Skitests einen Kreuzbandriss im linken Knie, der im Dezember eine weitere Operation nach sich zog. Das geplante Comeback verzögerte sich später durch eine bakterielle Entzündung im verletzten Knie, ehe er sich unmittelbar vor der Rückkehr in den Weltcup im Jänner 2009 das Kreuzband im rechten Knie riss.

In Sachen Kitzbühel-Start ergeht es Grugger ähnlich wie dem Schweizer Daniel Albrecht. Der heute 27-Jährige war 2009 beim Zielsprung auf der Streif schwer gestürzt und hatte sich nach einem Schädel-Hirn-Trauma, einer Lungenquetschung und drei Wochen künstlichem Tiefschlaf zurück auf die Skipisten gekämpft. Für einen Start in Kitzbühel fühlte sich der Schweizer Riesentorlauf-Weltmeister von 2007 aber in seiner abgelaufenen Comebacksaison noch nicht bereit.

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