„Das wird kein Spaziergang“
Positive Schlagzeilen und wiedergewonnene Sympathiepunkte bei den Fans - das war der Lohn für Österreichs Nationalmannschschaft nach dem 1:2 in der EM-Qualifikation gegen Deutschland. Diesen Aufwärtstrend will das ÖFB-Team am Dienstag (20.30 Uhr, live in ORF eins) in Graz im Test gegen Lettland auf keinen Fall gleich wieder zerstören.
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„Wir haben uns mit ganz Fußball-Österreich versöhnt. Wenn wir aber jetzt nicht für einen positiven Saisonabschluss sorgen, dann war alles für die Katz“, sagte Kapitän Christian Fuchs. Gegen Lettland „müssen wir auch so viel Selbstvertrauen haben, dass wir in dieses Match gehen und das Spiel machen wollen“, forderte der ÖFB-Kapitän.

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Mit einem Sieg will sich Constantini in die Sommerpause verabschieden.
Gegen die Letten geht es für Österreichs Team aber auch darum zu beweisen, dass so eine Leistung nicht nur vor 50.000 Zuschauern gegen den „großen Bruder“ Deutschland möglich ist. „Ein Match wie gegen Deutschland bringt nichts, wenn man es nicht bestätigt. Ich bin mir sicher, dass wir auch die Aufgabe Lettland professionell erledigen“, zeigte sich Teamchef Dietmar Constantini optimistisch.
„Messlatte höher gelegt“
Für Martin Harnik ist die Partie gegen die Letten ein perfekter Gradmesser, um für die Zukunft an der Beständigkeit und Nachhaltigkeit zu arbeiten. „Mit dem Deutschland-Spiel haben wir uns die Messlatte höher gelegt. Jetzt müssen wir an diese Leistung anknüpfen, auch gegen einen Gegner, der vielleicht nicht ganz so attraktiv ist“, forderte Offensivkraft Harnik.
„Wir wissen alle, dass es wichtig ist, jetzt nachzulegen. Das wird kein Spaziergang, wir werden uns vor dem Urlaub alle noch einmal zerreißen“, versprach Julian Baumgartlinger. Der Mittelfeldspieler hofft, dass Österreich nicht nur in der Rolle des krassen Außenseiters überzeugen kann. „Ich erwarte keinen Sturmlauf der Letten. Wenn wir so aggressiv und beherzt wie gegen Deutschland auftreten, wird sich der Rest von alleine ergeben“, sagte der Austria-Wien-Akteur.
Abwehrzentrum wird umgebaut
Alleine aufgrund des Fehlens der kompletten Innenverteidigung Emanuel Pogatetz/Paul Scharner wird es zu Umstellungen kommen. Manuel Ortlechner und der nachnominierte Christopher Dibon von Bundesliga-Aufsteiger Admira werden das Abwehrzentrum bilden.

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Gegen Lettland muss die Abwehr auf die Dienste von Scharner verzichten.
Ein komplett umgekrempeltes Team werden Constantini und sein Betreuerteam aber nicht aufbieten. „Wir werden nicht die komplette Mannschaft umdrehen. Der Großteil vom Deutschland-Spiel wird auch am Dienstag beginnen“, verkündete Zsak, „ohne dem Teamchef vorgreifen zu wollen“. Aufgrund der veränderten Ausgangslage im Vergleich zum Match gegen Deutschland stellte Zsak aber infrage, ob man wieder auf zwei Defensive (Baumgartlinger, Stefan Kulovits) im Mittelfeld setzen muss. Zsak kündigte ein offensiver ausgerichtetes Team als gegen die Deutschen mit neuerlich zwei Stürmern - eventuell Harnik und Roman Kienast - an.
Respekt vor Lettland ist groß
Das ÖFB-Trainerteam hat am Sonntag die EM-Qualipartie der Letten gegen Israel per Video studiert. Allerdings nicht jene vom Samstag, sondern jene vom 26. März - beide Partien endeten mit einer 1:2-Niederlage der Letten. Der Respekt vor dem EM-Teilnehmer 2004 ist groß. „Wer glaubt, dass das eine ‚gmahte Wiesn‘ wird, der täuscht sich komplett. Die Letten sind körperlich sehr robust, gehen ohne Rücksicht auf Verluste in die Zweikämpfe. Und sie haben auch spielerisch gute Leute, das wird sehr schwierig“, warnte Zsak vor den Letten, die als Weltranglisten-77. drei Plätze hinter Österreich liegen.
Zsaks Rezept für Dienstag klingt recht einfach: „Wenn die Spieler ans Deutschland-Match anknüpfen, dann wird es ein versöhnlicher Saisonabschluss werden. Wenn sie glauben, dass es auch im Stehen geht, dann werden wir nicht gewinnen.“
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