Spielt die Hand mit?
Lotus-Renault-Pilot Robert Kubica denkt an eine Rückkehr in die Formel 1 in diesem Jahr. Sein Manager stellt ein Comeback beim Saisonfinale in Sao Paulo in Aussicht. Ungewissheit herrscht aber noch immer wegen der nach einem Rallye-Unfall schwer verletzten rechten Hand. Am Dienstag wurde der Pole noch einmal operiert.
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Die Heilung verlaufe zufriedenstellend, und Kubica arbeite hart, sagte der Manager des im Februar schwer verunglückten Polen, Davide Morelli, der italienischen Sporttageszeitung „Gazzetta dello Sport“. „Der Große Preis von Italien ist im September, also in drei Monaten, aber wir können an das Saisonfinale denken“, sagte Morelli.
Erste Aufschlüsse im Simulator
Das wird am 27. November in Sao Paulo (BRA) stattfinden. Bis dahin bliebe Kubica also ein knappes halbes Jahr. Das rechte Bein sei kein Problem mehr, meinte Morelli, eher die bei dem Unfall regelrecht zertrümmerte rechte Hand. „Wie auch immer, wenn Robert das erste Mal im Simulator sitzt, wird er sofort wissen, wann und wie er in der Lage ist zurückzukommen“, sagte sein Manager.

AP/Gianni Chiaramonti
Kubicas Unfallauto bei der Rallye Ronde di Andorra am 6. Februar 2011
Am Dienstag wurde Kubica noch einmal an seinem rechten Arm operiert. Die Knochen müssen wieder in ihre optimale Position gebracht werden. Alle Verhärtungen und Knoten in Muskulatur, Sehnen und Bändern müssen gelöst werden. Dadurch verschwinden nicht nur die Schmerzen spürbar, auch die Beweglichkeit wird wiederhergestellt. Zusammen mit Spezialist Mario Igor Rosello arbeitet Kubica drei Tage pro Woche an der Rehabilitation.
„Er arbeitet hart“
„Er arbeitet hart“, so Morelli, „fünf Stunden pro Session trainiert Robert sein Bein und seinen Arm. Ende August werden wir ein besseres Bild haben, wie es mit Robert weitergeht.“ Der 26-jährige Pole hatte sich nach seinem Unfall vollkommen aus der Formel-1-Öffentlichkeit zurückgezogen. Kubicas „Verschwinden“ ließ Gerüchte aufkommen, dass es um den Heilungsprozess seiner Hand schlecht bestellt sei.
Sein Manager wollte davon nichts wissen. Den Grand Prix von Moncao habe Kubica von seinem Apartment im Fürstentum aus verfolgt. In die Boxengasse wollte der Pole damals laut Morelli nicht, um sich nicht einem Glückwunschmarathon aussetzen zu müssen. Für Morelli ist Kubica auf dem besten Weg zu einem Comeback: „Alle beeinträchtigten Körperteile heilen gut, und es gibt kein Infektionsrisiko mehr.“ Er könne mit seiner verletzten Hand wieder nach Gegenständen greifen, er müsse nur noch seine Muskelkraft aufbauen.
„Ich will zurück“
Morelli verlas am Mittwoch eine Botschaft Kubicas, in der der Sieger des Kanada-Grand-Prix von 2008 erklärt: „Ich will in den Formel-1-Zirkus zurück, mehr als je zuvor und ich arbeite hart, um wieder hinter dem Lenkrad zu sitzen.“ Auf einem Video des polnischen TV-Senders TVN24 ist Kubica auf Krücken und mit einer Bandage am Arm zu sehen, wie er eine Rehaklinik verlässt.
Kubica war am 6. Februar als Gaststarter bei der Rallye Ronde di Andorra schwer verunglückt. Elf Wochen hatte Kubica nach seinem Crash im Krankenhaus in Pietra Ligure bleiben müssen, am Osterwochenende hatte er das Krankenhaus Santa Corona dann verlassen dürfen. „Ich versuche, diese schwierige Erfahrung zu nutzen, um so stark zurückzukehren, wie ich nur kann“, hatte er einmal verlauten lassen.
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