Stannard gewinnt fünfte Etappe
Der große Wurf ist Stefan Denifl versagt geblieben, der Tiroler ist aber auch mit dem dritten Etappenrang bei der Österreich-Rundfahrt zufrieden. Denifl sprintete am Donnerstag auf dem fünften Teilstück in Schladming in einer fünfköpfigen Spitzengruppe um den Sieg, musste aber dem Briten Ian Stannard und dem Letten Gatis Smukulis den Vortritt lassen.
Dieser Artikel ist älter als ein Jahr.
Gesamtführender bleibt der Schwede Fredrik Kessiakoff. Bester Österreicher in der Gesamtwertung ist als Fünfter unverändert Thomas Rohregger, der nach 157,2 Kilometern von St. Johann/Alpendorf nach Schladming wie Kessiakoff mit dem Hauptfeld über die Ziellinie rollte.

GEPA/M. Hoermandinger
Ian Stannard siegt im Sprint vor Gatis Smukulis und Stefan Denifl.
Das Spitzenquintett war nach rund 20 Kilometern im Salzachtal vor dem Pass Lueg weggekommen und hatte bis zu vier Minuten Vorsprung herausgeholt. Im Ziel im Ski-WM-Ort von 2013 lagen die Ausreißer 49 Sekunden vor dem vom Australier Chris Sutton angeführten Feld.
Chance mit Fluchtgruppe gesucht und genutzt
Denifl hatte heuer schon viel Pech gehabt, war etwa bei der Kalifornien-Rundfahrt als Ausreißer gestürzt. Die Abschürfungen sind immer noch unübersehbar. Während des Dauphine-Criteriums wurde wegen Sitzbeschwerden ein Eingriff nötig und bei der Heimrundfahrt kam er bisher nicht wie erhofft in Schwung. „Es ist ein schwieriges Jahr, ich tue mir bergauf nicht so leicht, daher sehe ich die Chance in Fluchtgruppen“, sagte Denifl, der mit der Gruppe unbedingt vor dem Feld ins Ziel wollte.
Schon das galt für den Gesamtsiebenten von 2010 als kleines Erfolgserlebnis. „Ich habe mich daher nicht geschont, wollte unbedingt eine Platzierung und daher bin ich mit dem dritten Rang zufrieden“, erklärte der 23-jährige Denifl. Es war die bisher beste Platzierung eines Österreichers bei der 63. Auflage der Rundfahrt, der letzte Sieg datiert aus dem Jahr 2008 (Rene Haselbacher in Bad Vöslau).
Bahnvergangenheit als Vorteil
Der 24-jährige Stannard feierte im Sky-Trikot den ersten Einzelsieg seiner Karriere. „Ich wollte heute unbedingt in eine Fluchtgruppe und habe schon gewusst, dass ich dort der beste Sprinter bin. Als Ex-Bahnfahrer mag ich Sprints in kleinen Gruppen“, sagte der Engländer aus Milton Keynes, dem Sitz des Red-Bull-Formel-1-Rennstalls. Stannard war 2005 in Wien Zweiter bei der Junioren-Bahn-WM gewesen.
Die Gesamtbesten hatten nach den drei harten Bergetappen einen etwas ruhigeren Tag. „Wir wollten keine große Gruppe weglassen“, sagte Kessiakoff, „als das Quintett weg war, hatte ich einige Zeit weniger Stress.“ Der Enkel eines während des Zweiten Weltkriegs nach Schweden ausgewanderten Wieners ist optimistisch, das Führungstrikot am Sonntag in die Hauptstadt zu bringen. „Meine Beine tun sicher nicht mehr weh als die der anderen Fahrer.“
Rohregger freute sich mit seinem Leopard-Trek-Teamkollegen Denifl. „Schön, wenn der Angriffsgeist belohnt wird“, sagte der 28-Jährige, der es im Feld etwas lockerer angehen lassen konnte. Seine Konzentration gilt dem Einzelzeitfahren am Samstag in Podersdorf, dort will er sich auf einen Podestplatz in der Gesamtwertung verbessern.
Link: