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Hängepartie vor CAS

Die Causa Alberto Contador wird zur unendlichen Geschichte. Wie der Internationale Sportgerichtshof (CAS) mitteilte, ist die Verhandlung über ein mögliches Dopingvergehen des spanischen Radprofis erneut verschoben worden. Grund dafür war ein entsprechender Antrag der Welt-Anti-Doping-Agentur (WADA).

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Am Dienstag stimmten diesem der ebenfalls in den Fall involvierte Weltverband (UCI), Contador sowie der spanische Verband (RFEC) zu. Die ursprünglich für Anfang nächster Woche geplante Verhandlung soll nun erst im November stattfinden. Ein genaues Datum nannte der CAS nicht.

Bei Tour de France 2010 positiv getestet

Contador war während der Tour de France 2010 positiv auf das zum Doping geeignete Kälbermastmittel Clenbuterol getestet worden. Der Madrilene bestreitet Doping und führt den Befund auf den Verzehr von verseuchtem Fleisch zurück. Der spanische Verband folgte im Februar der Verteidigung Contadors und sprach den Fahrer frei. Dagegen legten UCI und WADA Protest vor dem CAS ein, der ursprünglich noch vor der Tour im Juli eine Entscheidung fällen wollte. Ende Mai verlegte der CAS den Termin auf Anfang August und jetzt sogar auf November.

Tour de France Sieger Alberto Contador

AP/Laurent Cipriani

Bei der Tour de France 2011 belegte Contador nur den fünften Platz

Das Gericht in Lausanne erlaubte den involvierten Parteien nun, weitere Unterlagen vorzulegen, um „ihre Beweise zu vervollständigen, spezielle wissenschaftliche Punkte betreffend“, wie der CAS schrieb. Einen exakten Termin wollen die Richter, darunter der von Contador nominierte deutsche Rechtsexperte Ulrich Haas, in Kürze mitteilen.

„Neue Erkenntnisse“ von Contadors Anwalt

Contadors Sprecher Jacinto Vidarte sagte der Nachrichtenagentur dpa: „Die WADA hat diesen Aufschub beantragt, als Albertos Anwalt neue Erkenntnisse präsentiert hatte.“ Das bestätigte am Abend auch die Anti-Doping-Behörde, die „umfangreiches Beweismaterial“ erwähnte, das Contador vorgebracht habe. WADA-Experten erbaten sich nun die Möglichkeit, darauf zu reagieren, wie ein Sprecher mitteilte.

Der dreimalige Tour-Sieger, der durch die Hängepartie auch bei der diesjährigen Frankreich-Rundfahrt starten durfte, weiß neben Verbandsboss Juan Carlos Castano auch Ministerpräsident Jose Luis Zapatero auf seiner Seite. „Alberto will die Sache schnell, aber auch auf korrekte Weise klären“, ergänzte sein Sprecher Vidarte.

Verzicht auf Start bei der Vuelta

Der spanische Rundfahrt-Spezialist wollte sich nach der für ihn enttäuschend verlaufenen Tour 2011, bei der der Kapitän des Teams Saxo Bank Sungard nach einem frühen Sturz und erfolglosen Attacken nur Fünfter der Gesamtwertung wurde, eine Auszeit nehmen. Auf die heimische Vuelta wird Contador, der in diesem Jahr bereits den kräftezehrenden Giro d’Italia gewonnen hatte, verzichten. „Die Vuelta passt nicht in meinen Plan, ich muss mich ausruhen“, wurde der 28-Jährige in spanischen Medien zitiert.

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