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Ein Versprechen für die Zukunft

Mit der drittbesten Weite ihrer Karriere hat Elisabeth Eberl am Donnerstag bei den Leichtathletik-Weltmeisterschaften in Daegu bestätigt, dass sie ein Versprechen für die Zukunft ist. Für das Finale reichte es aber noch nicht.

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Die 23-Jährige und damit viertjüngste des ganzen Speerwurffeldes kam mit 56,48 m an die 25. Stelle, nur die Top Zwölf stiegen ins Finale auf. Beste war die Deutsche Christina Obergföll mit 68,76 m.

Österreichische Speerwerferin Elisabeth Eberl

APA/EPA/Diego Azubel

Eberl ist noch lange nicht am Ziel

„Muss mich nicht verstecken“

Eberl wird nun ihr Knie therapieren, um in die kommende Olympiasaison durchstarten zu können. Wegen ihres chronischen Patellarspitzensyndroms hat die Grazerin heuer kaum Sprünge und Krafttraining machen können und auch sonst viele wichtige Einheiten verpasst. Nachdem sie den Speer kurz vor WM-Limitschluss noch auf den persönlichen Rekord von 60,07 m geschleudert hatte und damit drei Meter weiter kam als je zuvor, wollte sie bei der WM ihre heuer stabilisierten 55 bis 56 m zeigen.

„Mitte 50 war das Ziel. Ich bin sehr zufrieden. Es war der drittbeste Wurf meiner ganzen Karriere, das haben da draußen nicht so viele geschafft. Der Platz ist nicht berauschend. Aber ich bin froh, dass ich gleich im ersten Versuch so eine gute Weite hingelegt habe. Dann habe ich riskiert, das ist nicht aufgegangen. Aber ich glaube, ich muss mich nicht verstecken“, sagte die Studentin und Heeressportlerin, die die Stimmung im gut gefüllten Stadion genoss: „Wahnsinn! Du kommst rein, und das ist schon so eine Grundlautstärke. Ich möchte das auf jeden Fall noch öfter erleben.“

Das Knie hielt besser als erwartet, beim ersten Wurf war sie komplett schmerzfrei. „Ich habe erst ein paar Wochen mit Akupunktur angefangen, das hat mir ziemlich gut geholfen, da setze ich ziemlich viel drauf“, sagte Eberl über die spürbaren Besserungen. Die Saison ist für die Athletin von AT Graz aber vorbei, mit Belastungstraining möchte sie nun versuchen, die Sehne zu stärken und fürs nächste Jahr fit zu machen.

Trainer Högler hat noch „viel Fantasie“

Die Freude ins Gesicht geschrieben stand auch Gregor Högler. Dem Trainer, selbst ÖLV-Rekordler in dieser Disziplin mit 84,03 m, gefiel, dass die Steirerin dem Druck standgehalten hatte. „Und wenn man weiß, wie sie das wirft, dann freut einen das umso mehr“, sprach er das ob des Knieproblems eingeschränkte Training an.

Eberl hat zwischen der WM-Weite und ihrer Bestleistung bisher nur einmal 57,04 erreicht. Die 60 m heuer waren „ein Schuss“, wie es Högler nannte. „Nun müssen wir das Niveau dazwischen ausfüllen, dann wird es wirklich für das Finale reichen. Sie hat ja noch nicht zehnmal 59 geworden.“ Er habe jedenfalls noch „viel Fantasie“ für den Werdegang. „Sie ist so eine Coole und kann noch 13 Jahre werfen.“

Der Coach will nun das Krafttrainingsgerät, das er sich 1995 um damals 120.000 Schilling selbst gefertigt hat, nach Graz liefern, damit seine Athletinnen Eberl und Elisabeth Pauer den Trainingsumfang erhöhen können. „Und dann können wir uns auch, wenn sie in Wien sind, auf die Technik konzentrieren.“ Von 75 auf 80 und in späterer Folge sogar 84 m steigerte Högler damals seine Speer-Bestleistung mit dem Gerät. „Wir haben es noch nicht so brutal eingesetzt, es ist sicher das größte Potenzial, das wir haben.“

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