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Argentinien schlägt sich selbst

England hat bei der Rugby-Weltmeisterschaft in Neuseeland einen Fehlstart nur knapp vermieden. Der Weltmeister von 2003 besiegte in seinem ersten Spiel der Gruppe B am Samstag in Dunedin Argentinien knapp mit 13:9. England profitierte dabei von der Abschlussschwäche der „Pumas“, die über weite Strecken das Spiel dominierten.

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Ben Youngs sorgte in der Schlussphase des Spiels mit dem einzigen Try im Spiel für die Entscheidung zugunsten des amtierenden Vizeweltmeisters. Davor rannten sich die Engländer meist an der stabilen Abwehr der Argentinier fest. Die Südamerikaner, 2007 in Frankreich überraschend WM-Dritter, kamen ihrerseits immer wieder gefährlich vor die Endzone der Briten.

Englands Ben Foden läuft vor Argentiens Nicolas Vergallo davon

AP/Alastair Grant

Ben Foden (r.) und England entgingen nur knapp einer Auftaktpleite

Argentinien vergibt sechs Straftritte

Die eigene Abschlussschwäche wurde den „Pumas“, die am Ende mehr Ballbesitz als die Engländer aufwiesen, jedoch zum Verhängnis. Martin Rodriguez verwertete nur drei von neun Straftritten und vergab zudem einen Dropgoal-Versuch. Ein Versäumnis, das sich vor 30.000 Zuschauern in der neuen Arena von Dunedin bitter rächen sollte.

Der Try von Youngs, der erst kurz zuvor eingewechselt worden war, und acht Punkte von Routinier Jonny Wilkinson dank zweier verwerteter Straftritte und der erfolgreichen Conversion nach Youngs’ Versuch sicherten dem Favoriten aus Großbritannien am Ende den Sieg. Aber auch der Weltmeister von 2003 ließ einige Punkte liegen. Superstar Wilkinson, eigentlich ein Meister des ruhenden Balles, verkickte fünf Penaltys.

„Youngs hat uns neuen Schwung gegeben“, meinte Englands Mike Tindall, der Argentinien die „Schuld“ an der schwachen Vorstellung seiner eigenen Mannschaft gab: „Argentinien hat den Ball sehr gut kontrolliert. Für uns war es in der ersten Hälfte nicht leicht, Rugby zu spielen, weil wir den Ball sehr selten hatten.“ Argentiniens Felipe Contepomi war trotz der Niederlage mit der Vorstellung zufrieden: „Leider haben wir verloren, aber es war eine starke Leistung auf der wir aufbauen können.“

Ein Flitzer beim Spiel England - Argentinien

APA/EPA/SNPA/Ross Setford

Ein leicht bekleideter Fan der „Pumas“ sorgte zwischenzeitlich für Abwechslung

Frankreich hält Japan auf Distanz

Ein guter Start und ein noch besseres Finish reichten Frankreich in North Harbour gegen Japan zu einem am Ende klaren 49:21-Sieg. Die Franzosen nehmen nun in Gruppe A punktegleich mit Neuseeland den zweiten Rang ein. „Les Bleus“, die bisher zweimal in einem WM-Finale standen, aber noch auf den ersten Titel warten, kamen nach Tries von Julien Pierre, Francois Trinh-Duc und Vincent Clerc zu einer komfortablen 25:11-Halbzeitführung.

Doch die Japaner, bei denen James Arlidge für zwei Tries sorgte, spielten beherzt weiter und kamen mit zehn Punkten in Folge bis auf vier Zähler an Frankreich heran. Mit 22 Punkten und Tries durch Lionel Nallet, Pascal Pape und Morgan Parra in den letzten zehn Minuten schaffte der Favorit aber doch noch klare Verhältnisse. „Wir haben den Sieg, das ist das Wichtigste für mich“, erklärte Trainer Marc Lievremont. „Aber ich wollte auch ein beständiges Spiel, in dieser Beziehung bin ich weniger zufrieden.“

Schottland knapp an Blamage vorbei

Simon Danielli hat Schottland in Gruppe B mit zwei späten Tries vor einer Blamage bewahrt. Die Schotten feierten in Invercargill einen hart erkämpften 32:24-Sieg gegen Rumänien und verhinderten damit die erste Überraschung bei den Titelkämpfen in Neuseeland. Der Favorit begann in Invercargill stark und legte durch Mike Blair und Joe Ansbro zwei Tries. Doch die Rumänen ließen sich nicht entmutigen, nach zwei Penaltys und einem Try von Mihaita Lazar lagen sie zur Pause nur 11:18 zurück.

Schottland's Chris Cusiter wird vom Rumänen Sandu Stelian Burcea verfolgt

AP/SNPA, Dianne Mason

Chris Cusiter (l.) und Co. wurden von den Rumänen ins Schwitzen gebracht

Nach dem Wechsel sah es dann nach einer Sensation aus, als Rumänien zwölf Minuten vor Schluss dank zwei weiteren Penalties und einem Try von Dan Carpo 24:21 führte. Es wäre der erste Sieg für die Rumänen gegen ein Team der ersten Kategorie bei einer WM gewesen. In den letzten fünf Minuten sicherte Danielli den Schotten aber doch noch den Sieg. Beim bisher letzten WM-Duell der beiden Teams hatten die Briten noch einen 42:0-Kantersieg gefeiert.

Fidschi schlägt Namibia

In Gruppe D setzte sich Fidschi gegen Namibia in Rotorua 49:25 durch. Überragender Mann der Sieger war Winger Vereniki Goneva, der vier Tries legte. Die Namibier, die bei den Titelkämpfen 2007 als einziges Team ohne Punkt geblieben waren und noch keine einzige WM-Partie gewonnen haben, durften sich immerhin über ihren bisher höchsten Score bei Weltmeisterschaften freuen.

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