Rang zwei bisher bestes Resultat
Gregor Schlierenzauers Bilanz nach nur fünf Jahren im Skisprung-Weltcup ist mit 36 Siegen, davon fünf auf Tournee-Schanzen, beeindruckend. Der Gesamtsieg in der Vierschanzentournee fehlt ihm jedoch noch.
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Für das Erreichen dieses neben Olympia-Einzelgold noch fehlenden Zieles macht er sich aber keinen Zeitdruck. „Es ist ja kein Staatsgeheimnis, dass ich die Tournee gewinnen will. Ich habe aber nie gesagt, dass es heuer sein muss. Es kann heuer oder in drei Jahren sein“, betonte Schlierenzauer vor der am Freitag beginnenden 60. Auflage des nordischen Höhepunktes rund um den Jahreswechsel.
Höhen und Tiefen um den Jahreswechsel
Der Tiroler wurde bereits bei seiner Premiere in der Saison 2006/07 nach Siegen in Oberstdorf und Bischofshofen hinter dem Norweger Anders Jacobsen Tournee-Zweiter. Im folgenden Winter reichte es nach Platz zwei zum Auftakt, einem Sieg in Garmisch und dem Absturz bei widrigen Bedingungen in Bischofshofen lediglich zu Rang zwölf. Es folgten Platz drei (2008/09) und danach trotz zweier Tagessiege lediglich Platz vier (2009/10). In der Vorsaison verpasste er nach einem Trainingssturz die ersten beiden Stationen, und auch heuer hatte er im Vorfeld mit Sturzverletzungen zu kämpfen.
Mittlerweile kann er dem Verletzungspech und dem stets verpassten Sieg bei der Tournee aber sogar gute Seiten abgewinnen. „Ich sehe die Verletzungen nicht so negativ. Ich bin sogar froh, dass der Sieg nicht in der ersten Saison passiert ist. Dann wäre die Tournee irgendwie nichts mehr wert. Das wollte damals so sein, alles, was leicht hergeht, ist nichts wert. Es wäre ja schade, wenn man mit 21 alles gewonnen hätte, so bleibt mir noch ein riesengroßes Ziel“, sagte der mittlerweile von den Sturzverletzungen in Engelberg wiedergenesene Weltmeister.

APA/EPA/Keystone, Sigi Tischler
Den Sturz in Engelberg hat Schlierenzauer abgehakt
„Ich habe noch Reserven“
Angesichts der überstandenen Sturzfolgen und der vom vierfachen Saisonsieger Andreas Kofler angeführten Konkurrenz gilt Schlierenzauer diesmal nicht als Topfavorit. Dennoch ist er zuversichtlich, den kleinen Rückstand wettmachen zu können. „Ich bin gut in Form und habe noch Reserven. Ich mache mir keinen Druck, ich habe gut gearbeitet. Ich sehe die Tournee als vier Einzelspringen, am Schluss wird man dann sehen, was der Computer ausspuckt. Ich werde jedenfalls versuchen, Gas zu geben“, erklärte der 21-Jährige.
Zudem wies Schlierenzauer darauf hin, dass bei der Tournee nur selten der Topfavorit gewinne. „Bis jetzt hat nur in wenigen Ausnahmen der ganz große Favorit den Titel geholt. Es geht mir nicht nur um den Tourneesieg, es geht um meinen Weg, der mit 36 Weltcup-Siegen bisher ja nicht so schlecht war. Die anderen sind keine Nasenbohrer, aber wie gesagt, ich habe noch einige Reserven“, bekräftigte er seine Ambitionen.
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