Folgenschwerer Zusammenstoß
Oliver Glasner weiß, wann es genug ist. Nach seiner schweren Kopfverletzung hat das Urgestein von SV Josko Ried am 23. August seinen Rücktritt erklärt. Glasner hatte sich am 31. Juli im Ligaspiel auswärts gegen Rapid (0:0) durch einen Zusammenstoß mit Mario Sonnleitner eine Schnittverletzung über dem Auge und eine Gehirnerschütterung zugezogen.
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Trotzdem war er dann mit der Mannschaft nach Kopenhagen zum Qualifikationsspiel der Europa League gegen Bröndby mitgereist, hatte das Abschlusstraining am 4. August mitgemacht und Kopfbälle geübt. Nach dem Training hatte sich Glasner entschieden, nicht zu spielen. „Dann bin ich duschen gegangen und habe starke Kopfschmerzen bekommen“, erzählte der damals 36-jährige Glasner.

GEPA/Felix Roittner
Oliver Glasner musste nach 514 Spielen für Ried seine Karriere beenden
Zimmerkollege Thomas Gebauer hatte daraufhin den Teamarzt gerufen. „Von da an weiß ich nichts mehr. Leichte Erinnerungen habe ich an das erste Krankenhaus in Kopenhagen. Ich habe noch kurz meine Frau angerufen und ihr gesagt, dass ich in eine Spezialklinik überstellt werde. Dann weiß ich bis nach der Operation gar nichts mehr“, so Glasner über seine Erinnerungslücken.
Der unbedingte Wille fehlte
In Kopenhagen wurde eine Gehirnblutung diagnostiziert und ein neurochirurgischer Eingriff vorgenommen. Am 12. August durfte Glasner von Kopenhagen nach Ried heimkehren, wo er im Krankenhaus weiter behandelt wurde. Ried-Mannschaftsarzt Norbert Freund war mit den Genesungsfortschritten von Glasner zufrieden. An eine Fortsetzung der Karriere war aber nicht zu denken.
„Es war für mich die erste Verletzung, bei der ich nicht mehr diesen unbedingten Willen verspürte, wieder zurückkommen zu müssen“, sagte der 37-Jährige, der 410-mal in der heimischen Bundesliga gespielt hat. "Ich habe im Krankenhaus in Kopenhagen schon darüber nachgedacht. Die Entscheidung habe ich dann im Krankenhaus in Ried getroffen.
Risiko wäre zu groß gewesen
„Die Ärzte haben mir abgeraten, wieder zu spielen“, so Glasner. „Ich habe mir gedacht, dass es einfach nicht mehr dafür steht, für ein halbes Jahr Fußball irgendetwas zu riskieren. Das wäre meiner Familie und auch mir gegenüber sehr fahrlässig gewesen. Ich war sonst immer sehr ehrgeizig, ich habe jetzt aber abgeschlossen, und es ist der richtige Zeitpunkt“, sagte Glasner über die Entscheidung.
Der in Salzburg geborene Verteidiger war schon 1995 beim erstmaligen Aufstieg der Rieder in die Bundesliga dabei, stand mit Ausnahme eines kurzen Intermezzos beim LASK (2003/04) seit 1992 in Ried unter Vertrag und bestritt über 500 Spiele für die Innviertler. Im Jänner trat Glasner seinen Job bei Red Bull Salzburg an. Der 37-Jährige wird Assistent von Peter Vogl. Vogl nimmt im Jänner seine Tätigkeit als Geschäftsführer der „Bullen“ auf.
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