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Fehlerhaft und ohne Kampfgeist

Red Bull Salzburg hat am Donnerstag eine weitere Lektion auf der internationalen Bühne erhalten. Die Salzburger waren auch im Europa-League-Rückspiel der Runde der letzten 32 gegen Metalist Charkiw (1:4) ohne Chance. Mit einem Gesamtscore von 1:8 verabschiedete sich auch der letzte heimische Vertreter aus dem Europacup.

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Für Salzburg-Trainer Ricardo Moniz blieb nur die traurige Erkenntnis, dass seiner Mannschaft zur europäischen Klasse noch mehr als ein Schritt fehlt. „Wir wollen unser wahres Gesicht zeigen“, hatte Moniz nach dem 0:4-Debakel im Heimspiel angekündigt. Es war kein furchteinflößendes, zumindest nicht für Metalist Charkiw. Die Ukrainer dominierten auch zu Hause und feierten einen auch in dieser Höhe verdienten Sieg.

Fehlender Kampfgeist

Selbst beim zwischenzeitlichen Ausgleich von Jakob Jantscher war klar, dass die ukrainische „Südamerika-Auswahl“ das stärkere Team war. „Es ist keine Schande, gegen so einen Gegner zu verlieren“, meinte Moniz. Die Art und Weise der Niederlagen gibt aber zu denken. Ersatzkapitän Martin Hinteregger, der die Pleite mit einem Eigentor eingeleitet hatte, vermisste den Kampfgeist.

Enttäuschte Spieler von Salzburg

GEPA/Felix Roittner

Bei Salzburgs Spielern dominierten auch in der Ukraine hängende Köpfe

„Dass wir ab der 60. Minute so auseinanderbrechen, darf einfach nicht passieren“, betonte der 19-Jährige. „Da müsste man fighten bis zum Schluss, das haben wir wieder nicht getan.“ Vor allem die Offensivakteure Gonzalo Zarate und Leonardo wirkten erneut nicht gewillt, sich in den Dienst der Mannschaft zu stellen. „Für uns waren das die wichtigsten Spiele der Saison. Da solche Debakel zu kassieren, ist schon schwierig“, gestand Hinteregger.

Leitgeb fehlt im Mittelfeld

Der Verteidiger war in den ersten drei Frühjahrsspielen noch einer der besten Salzburger. Beim 0:0 im ersten Ligaspiel gegen Meister Sturm Graz hatte er erstmals anstelle des verletzten Christoph Leitgeb die Kapitänsbinde getragen. Nun sehnt man in Salzburg die Rückkehr des Mittelfeldregisseurs herbei, der wegen eines Knochenödems im Knie heuer noch kein Pflichtspiel bestritten hat.

Am Sonntag wartet ein Gastspiel bei der SV Ried. „Dafür müssen wir uns schnell wieder Selbstvertrauen holen“, meinte Hinteregger. In Charkiw war davon nichts zu sehen. Fast phlegmatisch schleppten sich einige Salzburger über den Platz. „Passivität ist nicht gefragt“, betonte Moniz. „Man muss immer hellwach sein.“ Zumindest sei sein Team wie vor zwei Jahren in die K.-o.-Phase eingezogen. Dort hatte es allerdings überhaupt nichts zu bestellen.

Legionäre in der Pflicht

„Es war eine Lektion für uns“, gestand Moniz. Vor allem in der Defensive ließen die „Bullen“ jegliche Ordnung vermissen. „Es sind Basissachen, die nicht funktionieren“, meinte der Niederländer, der vor allem seine Legionäre in die Pflicht nahm. „Wenn du aus dem Ausland kommst, musst du dafür sorgen, dass du einen Mehrwert hast“, sagte Moniz. „Als Verteidiger musst du eine Mannschaft besser machen, das können sie noch nicht. Vorne musst du den Unterschied ausmachen.“ Das sei zumindest zu Saisonbeginn passiert.

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