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Noch Platz im Rennkalender

In der Formel-1-WM werden heuer erstmals 20 Rennen ausgetragen. Doch damit soll noch lange nicht Schluss sein. Geht es nach Chefvermarkter Bernie Ecclestone, dann wird es in Zukunft 22 oder 23 Rennen pro Jahr geben.

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Wie Ecclestone am Rande des Grand Prix von Monaco gegenüber der englischen Zeitung „Guardian“ erklärte, soll der neue, ab 2013 gültige, Grundlagenvertrag nicht nur mehr Rennen enthalten, sondern den Rennställen pro Jahr auch mehr als 50 Millionen Euro zusätzlich bringen. „Das ist ein guter Deal für die Teams, es ist großartig“, urteilte der Brite. Dem „Guardian“-Bericht zufolge könnten die zwölf Rennställe für ihre Unterschriften einen einmaligen Bonus von insgesamt rund 140 Millionen Euro einstreichen.

Probleme mit Mercedes

Das sogenannte Concorde Agreement soll bis 2020 gelten. Die Mehrzahl der Teams hat sich bereits mit Ecclestone geeinigt. Da für die Geldverteilung auch Geschichte und frühere Erfolge ausschlaggebend sind, fehlt allerdings die Zusage von Mercedes noch.

Nico Rosberg fährt in seinem Mercedes um eine Kurve

GEPA/XPB Images/Batchelor

Auch Mercedes (hier Pilot Nico Rosberg) wird sich mit Ecclestone einigen

Denn Ecclestone betrachtet die Silberpfeile erst seit zwei Jahren als eigenständiges Team und könnte den Deutschen daher möglicherweise nicht die gleichen Vorteile einräumen will wie den anderen Spitzenteams. „Ich bin zuversichtlich, dass auch mit Mercedes alles klappen wird“, hatte der 81-Jährige aber in Monte Carlo gesagt. Mercedes-Motorsportchef Norbert Haug erklärte dazu: „Wir bewegen uns in die richtige Richtung.“

Ohne Agreement kein Börsengang

Der Abschluss des Grundlagenvertrags mit allen Teams ist die entscheidende Basis für den geplanten Börsengang der Formel 1 in Singapur. Wegen des Flops der Facebook-Aktie überlegt Rechteinhaber CVC allerdings, den Börsenstart der Rennserie zu verschieben. Offen ist noch, welche Rolle dem Internationalen Automobilverband FIA im neuen Concorde Agreement zukommen wird. Bisher ist die FIA die oberste Regelbehörde. Ecclestone erwägt jedoch angeblich, die Formel 1 der Hoheit des Verbands zu entziehen.

Wie das Fachmagazin „Auto, Motor und Sport“ berichtete, wollten sich FIA-Chef Jean Todt und Ecclestone zu Gesprächen treffen. Außerdem ist ein weiterer Gipfel geplant, zu dem auch alle Teamchefs und Technikdirektoren geladen sind. Allerdings hat dieses Meeting nur informellen Charakter. Auf der Tagesordnung stehen vor allem Fragen zur weiteren Kostensenkung in der Formel 1. Zuvor hatte sich die Mehrheit der Teamchefs gegen eine Ausbootung der FIA und die Möglichkeit einer „Piratenserie“ ausgesprochen.

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